Berichtsvorlage - 2010/081
Grunddaten
- Betreff:
-
Präventive Maßnahmen gegen Alkoholmissbrauch von Kindern und Jugendlichen im Landkreis Lüneburg
- Vorlageart:
- Berichtsvorlage
- Federführend:
- Jugendhilfe und Sport
- Bearbeitung:
- Karin Joritz
- Verantwortlich:
- Metzdorf, Klaus
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Jugendhilfeausschuss
|
Kenntnisnahme
|
|
|
14.04.2010
|
Sachverhalt
Sachlage:
Das Niedersächsische Landesamt für Statistik hat versucht, regionale
Unterschiede im Alkoholkonsum von Jugendlichen zu erfassen und auszuwerten.
Das Thema „Jugendliche und Alkohol“ wird in den Medien viel
diskutiert und als gesellschaftliches Problem definiert.
„Komasaufen“ ist „in“ und immer eine Schlagzeile wert.
Andererseits belegt die Krankenhausstatistik alkoholbedingter
Krankenhausbehandlung von Jugendlichen, dass Alkoholmissbrauch von Jugendlichen
durchaus weiter beobachtet und ihm präventiv entgegengewirkt werden sollte.
Datengrundlage des Landesamtes sind die Mikrodaten für den Zeitraum 2003
bis 2007, heruntergebrochen bis auf Kreisebene. Diese Statistik weist unter dem
Code F10.0 die akute Intoxikation von Jugendlichen aus unter der Diagnose des
Zustandsbildes nach Aufnahme einer psychotropen Substanz mit Störungen von
Bewusstseinslage, kognitiven Fähigkeiten, Wahrnehmung, Affekt und Verhalten
oder anderer psychophysiologischen Funktionen und Reaktionen. Diese Fälle
alkoholbedingter Krankenhausbehandlungen wurden in Relation gesetzt zu je 100
000 Einwohner der entsprechenden Altersklasse. Hierbei entspricht Niedersachsen
in etwa dem deutschen Durchschnitt und der Landkreis Lüneburg steht mit
angegebenen 290 Fällen alkoholbedingter Krankenhaus- behandlungen von Personen
von 15 bis unter 20 Jahren je 100 000 Einwohner relativ gut da.
Anhand der Pearsons Korrelationkoeffizienten wurde untersucht, ob es
statistische Zusammenhänge zwischen der Anzahl alkoholbedingter
Krankenhausbehandlungen und anderen Wirtschafts- und Sozialindikationen gibt.
Einen wissenschaftlich tragbaren Beweis hierfür scheint es nicht zu geben. Die
Verwaltung wird hierzu weiter mündlich berichten.
Andererseits vertritt die Verwaltung die Auffassung, dass präventive und
vor allen Dingen persönlichkeitsstärkende Aktivitäten und Angebote, wie sie
regelmäßig angeboten und genutzt werden, durchaus einen Beitrag dazu leisten
können, dem entgegenzuwirken.
Hierbei ist gedacht an Aufführungen des Theaterkollektivs wie
„Flasche leer“ oder „Escape“, die in vielen
Schulzentren fester Bestandteil des Schulalltags oder von Projektwochen
geworden sind. Hierzu gehört auch, das in den letzten Jahren gebildete
Baukasten-Prinzip, beginnend in der Grundschule mit der Puppenbühne der
Polizei, Aufführungen wie „Mein Körper gehört mir“ bis hin zu
Projekten wie Wen do – Kurse oder „Coole Kerls“.
Diesen nicht nur präventiven sondern vor allen Dingen auch
persönlichkeitsstärkenden Angeboten misst die Verwaltung einen großen
Stellenwert zu und darf gleichzeitig feststellen, dass diese Angebote sich
einer großen Akzeptanz und Nachfrage erfreuen und eine finanzielle
Unterstützung der Verwaltung weiterhin gewährleistet ist. Vor kurzem mussten
hier neue Finanzierungsstrukturen entwickelt werden, um genau diesem Bedarf
Rechnung tragen zu können. Auch hierzu wird die Verwaltung weiter vortragen,
auch mit dem Ziel, mittelfristig über eine Aufstockung der finanziellen Mittel
für diesen Bereich nachzudenken.
Die oben beschriebene Problematik ist damit sicherlich nicht zu
beseitigen, aber jeder präventive Baustein, ob Theater, ob real care babies, ob
Coole Kerls oder Alkohol-Testkäufe sind ein Beitrag in die richtige Richtung
und diesen Weg wird die Verwaltung weiter entwickeln und ausbauen. In diesem
Zusammenhang sei auch auf den Saftstand des Jugendamtes verwiesen. Dieser wird
seit vielen Jahren nach wie vor ausgeliehen und von den
Jugendgruppen/Kindergärten auch gern in Anspruch genommen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
---|---|---|---|---|---|
1
|
öffentlich
|
231,2 kB
|
