Beschlussvorlage - 2010/204
Grunddaten
- Betreff:
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Biosphärenbahnhof Brahlstorf - Zuschuss zu den Planungskosten
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Büro des Landrats/ Presse und Öffentlichkeitsarbeit
- Bearbeitung:
- Britta Ammoneit
- Verantwortlich:
- Mentz, Ulrich
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Raumordnung, Wirtschaft, Touristik, Verkehrsplanung und ÖPNV
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Beratung
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15.09.2010
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Erledigt
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Kreisausschuss
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Entscheidung
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Sachverhalt
Sachlage:
Der Ort Brahlstorf befindet sich innerhalb des Naturparks Mecklenburgisches Elbetal und grenzt im Süden an das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue und an die Gemeinde Amt Neuhaus. Brahlstorf ist von Neuhaus ca. 10 Autokilometer entfernt.
Der Bahnhof in Brahlstorf im Landkreis Ludwigslust liegt an der Bahnstrecke Hamburg - Berlin bzw. Hamburg - Schwerin. Der Bahnhof wird in den Morgen- und Abendstunden jeweils stündlich und an den übrigen Tageszeiten im zweistündigen Rhythmus von einem Regionalzug (Hamburg - Schwerin bzw. Rostock) angefahren. Aufgrund dieser regelmäßigen Verbindungen wird der Bahnhof von vielen Pendlern aus der näheren Umgebung genutzt.
Das vorhandene Bahnhofsgebäude wird derzeit nicht genutzt und hat auch keinen Anschluss an die Bahnsteige. Die DB AG soll den Verkauf des Gebäudes beabsichtigen.
Auf dem straßenfernen Fahrradweg auf dem ehemaligen Kleinbahndamm nach Preten (ca. 4 km) ist eine direkte Verbindung an die Elbe und den Elberadweg gegeben. Die Region eignet sich aufgrund ihrer reizvollen Landschaft besonders für Radtouristen.
Zudem ist dieser Bahnhof vor allem für Besucher aus Hamburg eine alternative Anreisemöglichkeit, wenn sie auf das Auto verzichten wollen. Gegenüber der Anreise über Lüneburg und Hitzacker verkürzt sich die Fahrtzeit um ca. 1 Stunde. Doch trotz dieser ausgezeichneten Eignung als Anlaufpunkt wird der Bahnhof bisher von Touristen und Erholungssuchenden kaum genutzt.
Hauptziel des Projektes ist es daher, den Bahnhof zu einem sichtbaren Tor zum Biosphärenreservat und zur weiteren Region zu gestalten. Die Steuerung des Projektes erfolgt durch eine Arbeitsgruppe, die aus Vertretern der Gemeinden Brahlstorf, Dersenow, Vellahn und Amt Neuhaus, der beiden Landkreise Ludwigslust und Lüneburg, der Naturparkverwaltung Mecklenburgisches Elbetal, der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue, der Flusslandschaft Elbe GmbH sowie der DB AG besteht. Die Leitung der Arbeitsgruppe hat der Bürgermeister der Gemeinde Brahlstorf.
Die Projektbeteiligten sind gebeten worden, sich an den erwarteten Planungskosten in Höhe von ca. 5.000 EUR zu beteiligen. Die Naturparkverwaltung Mecklenburgisches Elbetal hat die vorliegende Projektskizze erstellt und bereitet derzeit eine Auftragsvergabe für die weitere Planung vor. Sie ist deshalb auch Empfänger des Kreiszuschusses.
Der geplante Biosphärenbahnhof kann für die touristische Erreichbarkeit und für die Entwicklung der Gemeinde Amt Neuhaus eine zentrale Bedeutung erhalten. Insofern sollte dieses Projekt - auch wenn außerhalb des Kreisgebietes gelegen - aus der Sicht der Kreisverwaltung unterstützt werden. Haushaltsmittel sind bei der Haushaltsstelle Gutachten, Stellungnahmen und Untersuchungen (Kostenträger 571-00001 Konto 4431400) vorhanden.
Die vorliegende Projektskizze sieht folgende nächste Schritte vor:
a) Optimierung bzw. Entwicklung der Infrastruktur
- Bau einer Park & Ride Anlage (für Pendler und Besucher)
- Schaffung von Informationsangeboten (Rastplatz, Kartendarstellungen, Schaukästen etc.)
- Errichtung Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung
b) Entwicklung Angebotsstrategie
- Entwicklung Verkehrskonzept für die Region
- Zusammenführung der touristischen Angebote
- u. a.
Die Entwicklung der Infrastruktur ist Angelegenheit der Kommunen und des Landes Mecklenburg-Vorpommern, eine entsprechende Aufgabenzuteilung ist in der Projektskizze geregelt. Von entsprechenden Kosten ist der Landkreis Lüneburg nicht betroffen.
Die Entwicklung einer länderübergreifenden Angebotsstrategie für eine gemeinsame touristische Nutzung des Bahnhofes und der Umgebung soll von allen genannten Partnern der Region gemeinsam erfolgen.
