15.12.2008 - 8 Haushaltssatzung und Haushaltsplan 2009
Grunddaten
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Wortprotokoll
Diskussionsverlauf:
LR
Nahrstedt erläutert, dass 2009 der erste Doppik-Haushalt des Landkreises
Lüneburg vorliegen werde. Die Vorarbeiten waren erheblich. Das gesamte Vermögen
des Landkreises musste bewertet werden und ein neues Buchführungssystem
umgesetzt werden. Die Umstellung sei größtenteils ohne fremde Hilfe
durchgeführt worden, sodass keine großen Kosten entstanden seien. Nur durch das
große Engagement der mitwirkenden Mitarbeiter sei diese Umstellung möglich
gewesen. Er richte seinen Dank an diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Seit 1995 liege erstmals wieder ein ausgeglichener Haushalt
vor. Dieses Ziel sei nur durch die Streichung der Investitionsbindung erreichbar
gewesen. So könne man 12,3 % der Zuwendungen für Investitionen anderweitig
verwenden. Andererseits haben sich seit 1995 Fehlbeträge von 108 Mio. €
angesammelt, die erhebliche Zinslasten mit sich bringen und im Haushalt mit 3
Mio. € veranschlagt seien. Ziel soll es sein, die Altlasten so schnell
wie möglich abzubauen, doch die augenblickliche Finanzkrise werde dieses
Vorhaben nicht erleichtern.
Die Eckdaten des Haushalts 2009 werde er kurz darstellen und
erläutern.
Der Ergebnishaushalt weise ein Volumen von 189,8 Mio. €
auf, der Überschuss betrage etwa 190.000 €. Der Kreditbedarf liege bei
11,2 Mio. € und die Neuverschuldung bei 7,6 Mio. €. Der
Kreditbedarf resultiere aus dem erheblichen Investitionsbedarf. Es seien über
15 Mio. € für Investitionen und Investitionsfördermaßnahmen veranschlagt,
davon 8,5 Mio. € allein für die Schulen im Landkreis Lüneburg.
Genau aufgeschlüsselt seien 1,5 Mio. € für die Sanierung
der Realschule Oedeme vorgesehen, 1,4 Mio. € für die Sanierung der
Außenstelle der BBS III in Oedeme, 1,4 Mio. € für die Sanierung des
Schulzentrums Scharnebeck und weitere 1,4 Mio. € für die Erweiterung des
Schulzentrums Scharnebeck. Abgesehen von den Schulen seien 1 Mio. € für
die Sanierung des Zinskorngebäudes vorgesehen.
2,57 Mio. € werden als Krankenhausumlage gezahlt, das
seien 1,1 Mio. € mehr als noch im Jahr 2006. 520.000 € seien als
Zuweisung für die Schaffung von Kindertagesstätten veranschlagt. Das seien
Investitionen, die unabweisbar seien und konjunkturfördernd wirken.
Die Verpflichtungsermächtigungen betragen 2,16 Mio. €,
davon seien 2 Mio. € für das Audimax der Leuphana Universität Lüneburg
eingeplant und 160.000 € für die Restsanierung des Zinskorngebäudes
vorgesehen. Die Verpflichtungsermächtigung zum Bau der Elbbrücke sei im
Wirtschaftsplan des Betriebes für Straßenbau und –unterhaltung enthalten.
Die Kreisumlage betrage weiterhin 54,5 %. Aufgrund einer
positiven Einnahmesteigerung der Städte und Gemeinden in 2008 seien
Mehreinnahmen von rund 6 Mio. € in 2009 zu erwarten. 0,5 % der
Kreisumlage werde durch den Strukturentwicklungsfonds an die Gemeinden und
Städte zurückgeführt. Dieser umfasse 350.000 €. Hinzu komme ein
kommunaler Strukturentwicklungsfonds mit 300.000 €.
Die Sozial- und Jugendhilfekosten weisen eine Nettobelastung
von 57,2 Mio. € auf, das seien 3,0 Mio. € mehr als in 2008. Hier
werden 38,0 Mio. € für Sozialaufwendungen und 19,2 Mio. € für die
Jugendhilfe eingeplant. Die größte Kostensteigerung ergebe sich bei der
Grundsicherung im Alter, bei der Eingliederungshilfe für Behinderte und der
Jugendhilfe. Besonders die Reduzierung der Bundesbeteiligung an den Kosten der
Unterbringung bei der Grundsicherung von Arbeitssuchenden um 1 Mio. € sei
problematisch.
Die Personalaufwendungen werden sich in 2009 auf 24 Mio.
€ belaufen. Aufgrund des Tarifabschlusses seien die Aufwendungen um 1,5
Mio. angehoben worden. Erstmalig seien 1,2 Mio. € für Pensions- und
Beihilferückstellungen einzukalkulieren. In 2009 werden 9 neue Stellen, vor
allem im Sozial- und Jugendhilfebereich, geschaffen.
Die freiwillig erbrachten Leistungen seien mit 3,6 Mio. €
veranschlagt worden. 260.000 € seien für Luhmühlen und 110.000 €
seien als Zuschüsse für die pädagogischen Mittagstische eingeplant. Weiterhin
werde die Förderung der Ziel 1-Mittel mit 50.000 € aufgestockt und die
größte Position sei das Theater mit 1,3 Mio. €.
Die Schulden belaufen sich per 01.01.2009 auf 77,1 Mio.
€, zum 31.12.2009 werde eine Summe von 84,8 Mio. € erwartet.
Tatsächlich aufgenommen seien bisher 59, 8 Mio. €. Die Differenz
resultiere zum einen aus den Verzögerungen bei den Investitionen, unter anderem
durch das Abwarten des Schulgutachtens.
Dennoch, so LR Nahrstedt, seien diese Schulden nicht das
eigentliche Problem. Problematisch seien die Liquditätskredite von 102 Mio.
€ per 01.01.2009, die sich bis zum 31.12.2009 voraussichtlich auf 105
Mio. € belaufen werden. Der Gesamtschuldenstand werde sich somit bis zum
31.12.2009 auf voraussichtlich 189,8 Mio. € belaufen.
Durch eine weitere Aufgabenübertragung und die Intensivierung
der kommunalen Zusammenarbeit seien weitere Einsparungen möglich.
Zusammenfassend bittet LR Nahrstedt den Kreistag um Zustimmung
zum Haushalt 2009.
KTA
Blume richtet zunächst seinen Dank an Herrn Wiegert und seine
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit. Eingehend auf
den Haushalt stellt er fest, dass der Haushaltsentwurf mehr Unsicherheiten und
Ungewissheit aufweise als noch im Vorjahr. Es gelte, den Landkreis weiterhin
zukunftsweisend zu entwickeln und hier auch zu investieren.
Das seien vor allem die Bereiche Bildung und Kultur sowie Wirtschaft
und Infrastruktur. Keiner der Bereiche sei ohne Integration und Kooperation von
innen und außen denkbar. Beispiele hierfür seien die Süderelbe, die
Metropolregion Hamburg, die Interkommunale Zusammenarbeit und der
Zusammenschluss von Gemeinden. Die demografische Entwicklung verlange starke
kommunale Einheiten. Die herkömmlichen kommunalen Verwaltungen seien somit zu
optimieren, sowie effektiv und bürgernah zu gestalten.
Im Bereich der Bildung und Kultur sei es zu intensiven
Diskussionen über die Schullandschaft gekommen. Hier sei besonders das Thema
der Gesamtschule aufzugreifen. Die CDU/Unabhängige-Fraktion könne mit der
Einrichtung einer integrierten Gesamtschule in Kaltenmoor als Ergänzung der
Schullandschaft im Landkreis Lüneburg leben. Entscheidend sei vor allem, dass
vergleichbare und faire Bedingungen für alle Schulformen geschaffen werden.
Eine Bevorzugung der integrierten Gesamtschule werde grundsätzlich abgelehnt.
Eine zeitgemäße bauliche Infrastruktur mit modern ausgestatteten Klassenräumen,
Mensen und attraktiven Schulbüchereien könne dazu einen Beitrag leisten. Die
Mittel für die Sanierung der kreiseigenen Schulen, der PCB-Sanierung der
städtischen Schulen, die Anhebung der Schülerpauschalen und die Entwicklung der
Schulbüchereien zu Lernzentren seien in diesem Zusammenhang eine gute
Investition. Doch das allein reiche nicht aus. Eine zeitgemäße
Bildungsinfrastruktur bedeute auch kleinere Klassenstärken und mehr angemessen
bezahlte Lehrer. Eine besondere Zuwendung verdienen besonders die Schüler der
Haupt- und Realschulen. Diese Schüler sollten verstärkt gefördert und befähigt
werden, ihre Chancen am Arbeitsmarkt wahrzunehmen. Die stärkere Kooperation zwischen
den Haupt- und Realschulen bis zur Zusammenlegung biete dazu die Möglichkeit.
Weiterhin solle die Verbindung der Schulen zur Wirtschafts- und Berufswelt
weiter unterstützt und gefördert werden. Die Gruppe unterstütze das Konzept der
regionalen Integration zur verbesserten Kooperation von Grund- und
Förderschulen und dem Bestreben nach einer Ganztagsschule.
Zum Thema Kultur stehe die Gruppe hinter dem Theater und der
weiteren Förderung.
Hinsichtlich der Wirtschaft sei vor allem der Tourismus hervorzuheben.
Der Tourismus sei ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor in der Region. Das biete
Anreize zur weiteren Entwicklung, vor allem in Westergellersen/Luhmühlen.
Hierfür seien 260.000 € vorgesehen, 30.000 € für
einen hauptamtlichen Geschäftsführer. Man sehe ein großes Potential in diesem
Projekt und hoffe, dass auch private Akteure angesprochen werden.
Man sehe auch gute Chancen für den Oldtimerzugbahnhof in
Melbeck, für den in 2009 und 2010 Förderungen von jeweils 150.000 €
vorliegen. Doch hier erwarte man noch den konzeptionellen Nachweis der
nachhaltigen Tragfähigkeit.
Wichtig sei auch die Unterstützung der kleinen und mittleren
Unternehmen im Landkreis Lüneburg durch Kofinanzierungsmittel von 88.000
€.
Mittel zur Förderung des Sports liegen mit 175.000 € vor,
hier sehe man auch weiterhin eine hohe gesellschaftspolitische Bedeutung.
Bezüglich der Infrastruktur sei besonders die Elbbrücke zu
erwähnen. Man erhoffe sich hier die Zustimmung zum Bau. Ebenso seien in diesem
Zusammenhang das Schiffshebewerk in Scharnebeck, der Lüneburger Hafen, der
Anschluss von Industriegebieten an die Schiene, der Ausbau der B 216 und der
Ausbau der A 39 anzusprechen.
Von großer Bedeutung sei auch die Breitbandversorgung der
Fläche. Im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Landkreises Lüneburg sei
aufgrund des demografischen Wandels mit einer alternden Gesellschaft zu
rechnen. Auch der Zuwachs der Bevölkerung werde sich im Kreis unterschiedlich
verteilen. So sei die Siedlungsentwicklung auf nachhaltige Strukturen
auszurichten.
Insgesamt sei der Haushaltsentwurf 2009 durchdacht, ausgewogen
und verdiene die Zustimmung des Kreistages.
KTA Kamp
merkt
an, dass ein erfolgreiches Jahr 2008 abgeschlossen sei, was vor allem durch
zwei Themen geprägt wurde. Zum einen durch die Gesamtschule im Landkreis
Lüneburg, zum anderen durch den Bau der Elbbrücke.
An dieser Stelle dankt KTA Kamp allen Mitgliedern der Gruppe
für sachlich geführte Debatten. Er dankt aber auch der Verwaltung, die mit ihrer
Leitung, dem Landrat an der Spitze, für eine zeitnahe und umfassende
Information aller Fraktionen gesorgt habe. Besonderer Dank gehe an Herrn
Wiegert und sein Team für die im Haushaltsaufstellungsverfahren geleistete
Arbeit.
Der SPD-Fraktion sei es wichtig, dass der Landkreis Lüneburg in
der Region die Führungsrolle übernehme und dass die Zusammenarbeit mit den
umliegenden Landkreisen weiter fortgesetzt werde. Im Haushalt seien viele
Maßnahmen dafür ersichtlich. Auch die SPD-Fraktion werde sich mit den
jeweiligen SPD-Fraktionen der Nachbarlandkreise regelmäßig zu einem
Erfahrungsaustausch treffen.
Trotz der drohenden wirtschaftlichen Rezession und notwendiger
Haushaltskonsolidierung werde die SPD-Fraktion an den Haushaltsschwerpunkten
der letzten Jahre festhalten. Die mittelfristigen Entwicklungsziele seien ein
Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg und soziale Gerechtigkeit. Die vier
Haushaltsschwerpunkte seien vor allem die Bildungs- und Kulturregion, Jugend
und Familie, der Klimaschutz und die Wirtschafts- und Entwicklungsförderung.
Zum ersten Punkt sei man auf dem richtigen Weg. Es seien 8 Mio.
€ für die Schulen vorgesehen. Besonders positiv sei die Umsetzung des
Schulgutachtens durch politische Beschlüsse anzumerken. So sei demnächst ein
Antrag vorgesehen, dass Kinder mit Behinderungen stärker integrativ beschult
werden. Grundsätzlich bestehe im Bereich der Integration noch mehr
Handlungsbedarf. Er fordere die Schulträger der Grundschulen auf, mehr auf regionale
Integrationsprojekte zu setzen. Inhaltlich neu sei es, dass das Schulbibliothekswesen
verändert und an die modernen Bedürfnisse des Lernens angepasst werde.
Zum Thema Gesamtschule sei er stolz auf die Einrichtung einer
integrativen Gesamtschule in Kaltenmoor. Diese Entscheidung sei notwendig und
wichtig für den Landkreis gewesen.
Im Bereich Jugend und Familie müsse eine stärkere Vereinbarkeit
von Beruf und Familie geschaffen werden. Somit sollten vor allem die
Krippenplätze gefördert werden. Hier bestehe der Wunsch nach einer größeren und
einheitlichen Förderung des Landes. Die Umsetzung der pädagogischen
Mittagstische in den Gemeinden erwies sich als äußert unproblematisch. Sorge
bereite aber die landesweit erhöhte Heimunterbringung von Kindern und
Jugendlichen und die Steigerung der Sozialausgaben.
Zum Klimaschutz sei zu sagen, dass im Jahr 2008 eine
Klimaschutzleitstelle gegründet wurde und es auch im neuen Jahr zielgerichtete
Projekte zu Energieeffizenz und –einsparungen geben werde. Zum nächsten
Kreistag sei ein Antrag zu Energieeinsparungen in Schulen vorgesehen.
Hinsichtlich der Wirtschafts- und Tourismusförderung seien hohe
Investitionsmaßnahmen in 2009 von ca. 15 Mio. € veranschlagt. Das sei
aktive Wirtschaftsförderung mit der Erwartung auf vielfach weitere
Investitionen. Bei der Tourismusförderung sei
besonders die Gründung der Tourismus-Marketing Elbe GmbH mit Sitz in
Bleckede anzumerken. Auch der Strukturentwicklungsfonds habe sich bewährt und
werde auch in 2009 weiter zur Verfügung gestellt.
Doch der Landkreis müsse das Problem des Ost-West-Gefälles
stärker in den Fokus nehmen. Hier bestehe Handlungsbedarf.
In Sachen Theater sollte man einen Zuschuss des Landes von
140.000 € für 3 Jahre entgegen nehmen. Mit diesem Geld werde das
schlechte Lohnniveau ausgeglichen. Die SPD-Fraktion werde sich hier aktiv
einsetzen.
Doch trotz der weitreichenden Maßnahmen sollte die
Haushaltskonsolidierung ein fester Bestandteil aller Haushaltsberatungen
bleiben. Das Ziel sei der ausgeglichene Haushalt 2010. Dem Haushalt 2009 sei
zuzustimmen.
KTA
Forstreuter richtet zunächst seinen Dank an Herrn Wiegert, dem eine
transparente Gestaltung des neuen Haushalts sehr gut gelungen sei. Doch der
Haushalt sei nur scheinbar ausgeglichen. Es fehle die Eröffnungsbilanz und bei
den Abschreibungen sei immer noch offen, ob die Größenordnungen überhaupt
stimmen. 7,6 Mio. € Neuverschuldung sei eine sehr hohe Summe. Man habe
jeden Maßstab für Größenordnungen verloren und bei großen Summen fehle die
Prüfung. Ein gutes Beispiel hierfür sei das Projekt Luhmühlen.
Würde man hier den Ansatz halbieren, würde die Einsparung einen
hohen Handlungsspielraum für andere Projekte bieten. Für die
Klimaschutzleitstelle fehle bis heute eine entsprechende Budgetierung, um
Handlungsfähigkeit herzustellen. Die von seiner Fraktion beantragten 200.000
€ wurden wieder einmal abgelehnt. Aus seiner Sicht fehlen die Impulse aus
der Gruppe. Politik mache die Verwaltung, nicht die Gruppe.
In Sachen Umweltpolitik sei es neben dem Klimaschutzbudget im
Strukturentwicklungsfonds zu keinem Antrag der Gruppe gekommen. Generell sei
das Budget sehr knapp bemessen, so dass hier ein Appell an Frau Scherf gehe,
sich um die Erhöhung des Ansatzes zu bemühen.
Positiv seien die Schulsanierungen und die Errichtung der IGS
zu erwähnen. Allerdings fehlte auch hier der SPD der Mut zur Errichtung einer
zweiten IGS.
Hinsichtlich der Brücke hoffe man, dass endlich ein
Schlussstrich unter dieses Projekt gezogen werde. Neben vielen anderen Gründen
werden die unverantwortlich hohen Unterhaltungskosten nicht geregelt.
KTA Röckseisen
führt
an, besonders den Bereich der Bildung berücksichtigen zu wollen, denn dieser
sei eine Investition in die Zukunft. Hier sollten vor allem die Hauptschulen gefördert
werden, in dem man nicht nur in Kaltenmoor ein berufsorientiertes Zentrum
anbiete sondern auch an weiteren Schulen. So werde die Berufsfähigkeit der
Schulabgänger aktiv gefördert. Aus diesem Grund werde ein Budget von 50.000
€ beantragt, welches durch einen Antrag der Schulen nach Bedarf in
Anspruch genommen werden kann. Man hoffe auf eine ernsthafte Behandlung des
Themas im Schulausschuss.
Unter dieser Voraussetzung werde die FDP-Fraktion dem Haushalt
zustimmen. Der Haushalt beinhalte bestimmte Visionen, die man unterstützen
sollte.
KTA
Venderbosch sagt, dass er den Haushalt ablehnen werde, da er zu wenig
sozial sei. Es werde einfach zu wenig für die Verbesserung der sozialen Not der
Bürger getan. Die soziale Not werde angesichts der Finanzkrise weiter zunehmen,
die Einnahmen werden sinken und demnach auch die Kreisumlage. Die finanzielle
Situation des Landkreises werde sich weiter verschlechtern. Somit seien die
Ausgaben für Luhmühlen wenig verständlich.
KTA
Berisha sieht den Haushalt als einen weiteren Offenbarungseid der
Mehrheitsgruppe an. Es fehlen klar formulierte Ziele in vielen Haushaltsprodukten.
Doch wo keine Ziele aufgeführt seien, könne auch nichts erreicht werden. Die
Liquiditätskredite von voraussichtlich 110 Mio. € seien unzumutbar und
schränken das Handlungsvermögen für die Zukunft stark ein. Es fehle einfach an
Konzepten. Er werde dem Haushalt wie in den Vorjahren so nicht zustimmen.
KTA
Dammann entgegnet, dass der Haushalt sicher nicht perfekt sei. Zu vielen
Produkten seien noch die konkreten Ziele zu erarbeiten. Aber besonders zu
bemängeln sei die mangelnde Beteiligung mancher Kreistagsabgeordneter an der Gestaltung
des Haushaltes. Die Folge sei, dass sie den Haushalt nicht verstanden haben,
wie z. B. KTA Forstreuter.
KTA Dr.
Bonin sagt, dass der Haushalt 2009 ein Haushalt der Glaubwürdigkeit
sei. Es sei der Beweis für eine zielorientierte Kooperation des Landkreises und
der Kommunen. Im Vergleich zu anderen Haushalten, z.B. dem
„Fietz-Haushalt“, zeichne sich im „Nahrstedt-Haushalt“
kein Konkurrenzgedanke gegenüber der Hansestadt ab, sondern vielmehr eine
Kooperation zwischen dem Landkreis und der Hansestadt Lüneburg. Ebenso sei die
differenzierte und gezielte Förderung der Gemeinden anzusprechen, die durch den
Strukturentwicklungsfonds die entsprechende Förderung erhielten. Versprechen,
die gemacht werden, werden auch in die Realität umgesetzt. Ein gutes Beispiel
sei die Errichtung einer Gesamtschule.
LR
Nahrstedt weist darauf hin, dass es keinen
„Nahrstedt-Haushalt“ und auch keinen „Fietz-Haushalt“ gebe,
sondern einen Haushalt, der vom Kreistag zu entscheiden sei.
KTA
Peters erklärt, dass er mit
den Äußerungen von KTA Forstreuter „ Politik mache die Verwaltung und der
SPD fehle der Mut“ nicht einverstanden sei. Der Grund für die angeblich
fehlenden Anträge sei zum einen die Mitgliedschaft in der Mehrheitsgruppe und
die enge Zusammenarbeit mit der Verwaltung. Aus diesem Grund komme es zu keinen
Anträgen, die letztlich für den Papierkorb bestimmt seien.
Weiterhin möchte er nochmals auf die Schwerpunkte im Bereich
Schule eingehen. Es seien mehr Ganztagsschulen im Kreisgebiet entstanden,
ebenso auch neue Mensen. Auch hinsichtlich der Schulbibliotheken habe man sich
das Ziel gesetzt, die Kreisbibliothek zugunsten der Schulbibliotheken
abzuschaffen und die somit eingesparten Personalausgaben für die Anschaffung
neuer Medien einzusetzen. Und die Schülerpauschalen seien an die der Stadt
Lüneburg angeglichen worden. Das gelte für alle Schulformen.
KTA
Hoppe führt aus, dass die geplanten Investitionen auf den wichtigen
Punkt der Energieeinsparung ausgerichtet seien. Auch die Gruppe werde hier
weitere Maßnahmen fordern und fördern. Dabei seien die energiesparenden
Maßnahmen bei Sanierungen und Neubau als vorrangig zu sehen. Weiterhin sollte
man den sinnvollen und sparsamen Energieverbrauch fördern und belohnen. Deshalb
werde ein Antrag der Gruppe folgen, der dazu diene Energieeinsparungen an den Schulen
zu honorieren und 50% der Einsparung an die Schule zurückzuführen.
KTA Dr.
Scharf weist auf weitere
Akzente zum Thema Schulen hin. Die Anhebung der Schülerpauschalen sei ein
wichtiges Zeichen für jede Schule. Und er sei froh darüber, dass sich die
Einsicht durchgesetzt habe die Schulbüchereien zu modernisieren. Sie seien im
Schulalltag unverzichtbar und ein Kristallisationspunkt für jede Schule.
Besonders entscheidend sei die personelle Ausrichtung. Hier begrüße er die
Zuweisung von personellen Hilfen durch die Samtgemeinden.
KTA
Stilke betont, dass er die Ablehnung des Grünen-Antrages, den
Energieverbrauch des Landkreises jährlich um 5 % zu senken, nicht verstehe.
Gründe für den Antrag seien zum einem gewesen, dass man sich 1999 bundesweit
verpflichtete den CO2- Ausstoß um 20% zu senken. Dieses Ziel möchte die Grüne-Fraktion
bis zum Ende 2011 erreichen. Doch vielmehr sehe es so aus, dass der Landkreis
dieser Verpflichtung nicht nachkommen möchte. Das mittelfristige Ziel müsste
lauten, bis 2020 sind 50% einzusparen.
KTA
Kaidas nimmt Bezug auf die Äußerung von KTA Dr. Bonin und stellt klar,
dass auch in der Zeit der CDU/Grüne Mehrheit eine erfolgreiche Politik für den
Landkreis gemacht worden sei. Viele Ideen und Initiativen seien bereits in
dieser Zeit eingeleitet worden. Es sei nie eine Gießkannenpolitik von der
Politik durchgeführt worden. Zuschüsse und Hilfen wurden dort gewährt, wo sie
auch notwenig waren. So sei es nicht gerechtfertigt, den Haushalt als
„Nahrstedt-Haushalt“ zu bezeichnen. Es sei unerträglich, wie KTA
Dr. Bonin mit dem Koalitionspartner umgehe.
KTA
Brunke-Reubold stellt den Antrag der Grünen-Fraktion auf Förderung der
Energiesparberatung für finanzschwache Haushalte vor. Sie sei über die ähnliche
Antragstellung der Gruppe und die Zustimmung im Stadtrat erstaunt gewesen. Die
Verbraucherzentrale soll mit 5.000 € für die Energiesparberatung
finanzschwacher Haushalte unterstützt werden. Auch der Kreis sollte an dieser
Stelle ein Zeichen setzen.
Auf Antrag der Grünen-Fraktion lässt der Vorsitzende über
folgende Anträge der Grünen-Fraktion abstimmen:
Energiesparberatung
für finanzschwache Haushalte:
„Der Landkreis fördert die Energieberatung von
finanzschwachen Haushalten i.H.v. 20.000 €.“
LR
Nahrstedt weist auf ein Bundesprogramm hin, welches Mittel für diese
Förderung vorsehe. Es sollten vorrangig die bereitgestellten Gelder in Anspruch
genommen werden. Er empfehle den Antrag abzulehnen.
Abstimmungsergebnis: 8 Ja-Stimmen, 41 Gegenstimmen, 3
Enthaltungen
Beschluss: Der Antrag ist abgelehnt.
Kürzung
des Haushaltsansatzes für das Ausbildungszentrum Lühmühlen GmbH:
„Die Planungs- und Investitionskosten für das Projekt
Luhmühlen werden auf 130.000 € reduziert.“
Abstimmungsergebnis: 9 Ja-Stimmen, 42 Gegenstimmen, 1
Enthaltung
Beschluss: Der Antrag ist abgelehnt.
Senkung
des Energieverbrauchs des Landkreises um jährlich 5% ( MEZ 5, HSP 5.1 ):
„Der Landkreis unternimmt Maßnahmen um seinen
Energieverbrauch um mindestens 5 % jährlich zu senken.“
KTA
Dammann gibt bekannt, dass aufgrund von Energiesparmaßnahmen
Investitionen in den Schulen getätigt und Heizungsanlagen umgebaut worden
seien. Der Landkreis unternehme mehr als notwendig.
KTA
Brüel-Sasse fragt, weshalb der angesprochene Antrag der Gruppe hinsichtlich
der Energieeinsparungen in den Schulen überhaupt noch gestellt werde, wenn
alles unternommen wurde.
LR
Nahrstedt erläutert, dass 5% jährlich schwierig umzusetzen seien, da
viele ältere Gebäude mit entsprechendem Sanierungsbedarf vorhanden seien. Somit
sei eine Festschreibung zur Zeit nicht möglich.
Abstimmungsergebnis: 7 Ja-Stimmen, 42 Gegenstimmen, 3
Enthaltungen
Beschluss: Der Antrag ist abgelehnt.
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Beschluss
Beschluss:
Die vorgelegte Haushaltssatzung des Landkreises Lüneburg für
das Haushaltsjahr 2009, das Haushaltssicherungskonzept 2009 einschließlich
Haushaltssicherungsbericht 2007 sowie das Investitionsprogramm für das
Haushaltjahr 2009 werden, jeweils unter Berücksichtigung der empfohlenen
Änderungen, beschlossen. Das Ergebnis stellt die Liste D dar.