07.05.2012 - 1 Einwohnerfragestunde gemäß § 6 Ziffer 1 Geschäf...
Grunddaten
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Vors. Fricke eröffnet die Einwohnerfragestunde und fragt, ob jemand aus den Reihen der Zuhörerinnen und Zuhörer Fragen an den Landrat richten möchte.
Herr Thorsten Beitsch aus der Gemeinde Soderstorf, OT Rolfsen, meldet sich mit vier Fragen zur IGS Embsen.
1. Sein Kind komme aus Rolfsen, Samtgemeinde Amelinghausen, und könne hoffentlich nach jetziger Planung nach Embsen gehen. Die Kreisverwaltung halte 150 Plätze für realistisch. Dies könne er sich allerdings nicht vorstellen, weil bei den damaligen Trendabfragen nicht angegeben war, dass die Oberschule Embsen geschlossen werde. Dadurch hätten nicht alle Eltern gewusst, was auf sie zukomme. Er wolle wissen, warum die Sorgen und Anregungen der Eltern nicht ernst genommen werden.
2. Auf der Informationsveranstaltung in Embsen wurde den Eltern gesagt, dass nach den Trendmeldungen fast 150 Plätze bereits belegt seien. Es hätten aber noch 6 Grundschulen gefehlt. Er frage daher nach dem Zustandekommen der Trendzahlen.
3. Er möchte wissen, warum Anfang März in Amelinghausen noch zwei Trendmeldungen abgefragt wurden, obwohl die Trendmeldungen bereits im Februar erfolgt seien.
4. Zuletzt interessiere ihn, ob den Eltern in Lüneburg bekannt war, dass sie sich zwischen Kaltenmoor und Embsen entscheiden müssen. Diese Entscheidung würde möglicherweise massiven Zulauf für Embsen bedeuten.
KVD Wiese beantwortet die Fragen. Die Sorgen der Eltern und ihre Wünsche werden insgesamt und landkreisweit ernst genommen. Wenn eine Schule nur eine bestimme Zugangskapazität habe und es rein theoretisch mehr Anmeldungen als Plätze gebe, dann seien Zugangsbeschränkungen unerlässlich. Mit diesem Thema werde ernst und unter Berücksichtigung des Gleichheitsgrundsatzes umgegangen. Die Fragen 2 bis 4 stellen einen Sachzusammenhang dar und er beantworte sie daher zusammen. Die Trendzahlen wurden wie in allen Jahren bei den Grundschulen erhoben. Ihm sei der jeweilige, individuelle Kenntnisstand der rund 1.700 Eltern, die den Trend angegeben haben, nicht bekannt. Es wurde eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt und man müsse davon ausgehen, dass die Eltern über das Anmeldeverfahren informiert seien.
LR Nahrstedt bezieht ebenfalls Stellung und erläutert ausführlich den Sachverhalt. Dieselbe Diskussion hatte man damals bei der Eröffnung der ersten IGS Kaltenmoor geführt, als man einen Schulbezirk landkreisweit gezogen hatte. Eltern, die 30 Meter von der IGS Kaltenmoor entfernt gewohnt haben, zeigten sich über die Auslosung der Plätze empört. Der Schulelternrat aus Amelinghausen habe vorgeschlagen, die Schule 6-zügig zu machen. Die Anmeldezahlen seien aber so, dass eine 6-Zügigkeit von den Räumen und Aufnahmekapazitäten nicht machbar sei. Hierfür bräuchte man eine bestimmte Anzahl an Gymnasialanmeldungen, in etwa noch mal 20 Gymnasialanmeldungen mehr, und dies sei schwer zu erreichen. Man bleibe also bei der 5-Zügigkeit und der Schulbezirk sei erforderlich, um die Gleichwertigkeit aller Schüler hier im Landkreis zu gewährleisten. Wenn Kinder durch das Losverfahren keinen Platz an der IGS erhalten können, werde man überlegen, was man optimieren könne, damit sie vernünftig zu den anderen Schulen gelangen. An der IGS Embsen stünden 150 Plätze zur Verfügung und nach den Trendmeldungen haben sich 150 Eltern für Embsen entschieden, so dass es mit dieser Anzahl keine Probleme geben würde. Es sei aber auch aus der Vergangenheit bekannt, dass Trendzahlen nach oben oder auch nach unten schwanken können, sodass man das Ganze erst abwarten müsse.
Frau Christine Kartmann fragt, von wann diese Trendmeldung sei. Wenn es nämlich die Trendmeldung war, in der es allgemein um die Entscheidung für oder gegen eine IGS ging, wussten viele Eltern nicht, dass es keine Haupt- und Realschule mehr in Embsen geben würde. Im Nachhinein würden doch viele Eltern ihre Kinder dorthin schicken.
LR Nahrstedt antwortet, dass damals die Eltern im ganzen Landkreis befragt wurden, ob sie eine IGS wünschen. Es gab auch eine Bedarfsabfrage, ob der Wunsch nach einer zweiten IGS bestehe. Es seien alle Eltern entsprechend angeschrieben worden und dann wurde die erste Befragung von der ersten bis zur vierten Klasse durchgeführt. Die Eltern, die damals in den Schulen waren, wussten sehr genau, worauf sie sich bei der Befragung einlassen. Für die Gründung einer zweiten IGS sei das erforderliche Quorum zustande gekommen, woraufhin der Kreistag den entsprechenden Beschluss fasste. Die Befragung der Trendmeldungen, an welcher Schule man sein Kind anmelde, habe damit nichts zu tun. Damals war klar, dass es eine zweite IGS im Landkreis geben werde und die Eltern haben auch entsprechend zwischen Kaltenmoor und Embsen gewählt. Man müsse hierbei zwischen der damaligen Befragung nach einer zweiten IGS und der Befragung, welche Schule für das Kind gewählt werde, unterscheiden.
-5-