15.12.2014 - 22.2 Anfrage von KTA Gödecke vom 02.11.14 (Eingang: ...
Grunddaten
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
Die Anfrage von KTA Gödecke lautet wie folgt:
- „Wurde bei den Untersuchungen im sogenannten „2D-Modell Wittenberge-
Geesthacht" durch das Bundesamt für Gewässerkunde, auch eine Nullvariante
(bezüglich der Verbuschung) untersucht?
1.1 Wenn ja - welche Ergebnisse resultieren daraus bezüglich des
letzten Hochwasserstandes an den Elbdeichen?
1.2 Wenn nein - wird eine Nullvariante noch untersucht?
- Wer formuliert die wissenschaftlichen Fragestellungen und gibt somit die Vorgaben,
nach denen die Untersuchungen vorgenommen werden?
2.1 Sind diese Fragestellungen öffentlich einsehbar und wo?
2.2 Sind die „ 2D Untersuchungen" für unseren Elbabschnitt abgeschlossen?
- Wird im 2D Modell der Zusammenhang von Eisstau und Eisversatzbildung durch die
Verbuschung der Vorländer untersucht?
3.1 Ist der Verwaltung bekannt, dass es zu dem Thema "Eisstau und
Eisversatzbildung" wissenschaftliche Untersuchungen, für die Mittlere-
Elbe, gibt und werden diese Berücksichtigt?
3.2 Wenn ja - welche Konsequenzen und Maßnahmen werden daraus
bezüglich der Verbuschung abgeleitet?
3.3 Wenn nein - warum wird diese Problemstellung nicht mit untersucht,
da ein Winterhochwasser mit Eisstau, in sehr kurzer Zeit, zu einem
gefährlichen Anstieg des Elbpegels führt.“
KRin Scherf beantwortet die Anfrage wie folgt:
Antwort zu Frage 1.1:
„Bisher wurde keine Null-Variante gerechnet. Darauf hat sich die Arbeitsgruppe verständigt. Das Modell ist sehr umfangreich, Rechengänge sehr zeitaufwändig. Es ist daher erforderlich, sich auf die maßgeblichen Rechengänge festzulegen, die für eine Umsetzung relevant sind. Es können nicht unendlich viele Varianten gerechnet werden.
Antwort zu Frage 1.2:
Das ist unter den gegebenen Voraussetzungen nicht vorgesehen und die Arbeitsgruppe hat sich darauf verständigt.
Antwort zu Frage 2.1:
Im Arbeitskreis Elbe ist umfangreicher wasserwirtschaftlicher Sachverstand vertreten, der eine Liste möglicher abflussverbessernder Maßnahmen erarbeitet hat, die auch mit dem 2-D-Modell überprüft werden. Begleitet wird das ganze fachlich außerdem von der BfG (Bundesanstalt für Gewässerkunde) und einem weiteren externen Büro. Nicht alle Berechnungen wurden einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Dies ist auch schwierig, da die Ergebnisse immer erläutert werden müssen, damit sie auch ein Laie versteht. Teile sind aber z.B. zugänglich. Diese finden sich in der Präsentation für den Vortrag in Brüssel im April d.J., die im Umweltausschuss in öffentlicher Sitzung vorgestellt wurde und im dortigen Protokoll beigefügt ist.
Antwort zu Frage 2.2:
Es laufen noch Modellierungen. Der Vertrag mit der BfG endet am 28.02.2015, das Modell soll aber weiterhin zur Verfügung stehen. Derzeit prüft das Land, wo dann eine Pflege/Bedienung erfolgen kann.
Antwort zu Frage 3.1:
Es gibt eine Dissertation zum Thema Eishochwasser an der Elbe. In dieser wird in großem Umfang auf bestehende Untersuchungen und Berechnungen zurück gegriffen (u.a. Leichtweiss). Insofern sind auch die bestehenden Grundlagen sicher in das Modell eingeflossen, allerdings ist die 2-D-Modellierung wesentlich genauer und aussagekräftiger als frühere Untersuchungen.
Antwort zu Frage 3.2:
Das 2-D-Modell kann (wie auch frühere Modellierungen) kein Eishochwasser berechnen. Bei der Auswahl notwendiger Maßnahmen im Arbeitskreis wird aber sehr wohl auch berücksichtigt, welche möglichen Auswirkungen ein Eishochwasser hat und welches dabei die besonders relevanten Gefahrenpunkte im Vorland sind.
Antwort zu Frage 3.3:
Das Risiko von Eishochwasser ist bekannt, mit den vorhandenen Modellen aber nicht zu berechnen. Eishochwasser wird aber bei der Diskussion sehr ernst genommen.“
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Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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