18.12.2017 - 1.2 S-Bahn Probebetrieb Bleckede-Lüneburg
Grunddaten
Wortprotokoll
Herr Kurt Ossig, Bürger aus Erbstorf, ist direkt betroffen von dem S-Bahn Probebetrieb, der letzte Woche stattgefunden hat. Er möchte als Anwohner vom Landkreis wissen, wie der Landkreis sich zu einer Reaktivierung der Bahnstrecke stellt. Die Anwohner seien nicht gefragt worden. In Erbstorf gebe es 3 Bahnübergänge und man werde morgens um 6 Uhr mit einem Warnsignal, welches teilweise doppelt und dreifach ertönt, geweckt. Er möchte gerne wissen, wie der Landkreis zu der Reaktivierung stehe. Die Anwohner seien nicht bereit, wegen einer geringen Fahrgastbeteiligung diese Lärmbelästigung auf Dauer hinzunehmen. Es ist die Bitte der Anwohner an den Kreistag hier Stellung zu nehmen, was sie da eigentlich wollen und was geplant ist.
Landrat Nahrstedt antwortet, der Probebetrieb sei zweimal im Jahr hier gelaufen. Die Verwaltung habe vom Kreistag 100.000 € zur Verfügung gestellt bekommen um die Linien noch einmal von Fachleuten prüfen zu lassen. Ob sich der Aufwand lohne, die Linienstrecken so in Ordnung zu bringen, dass man täglich fahren kann? Welche Kosten kämen ggf. auf das Land zu? Er sagt sehr deutlich, wenn der SPNV wieder in Kraft gesetzt werde, sei das nicht Aufgabe des Landkreises, sondern Aufgabe der Landesnahverkehrsgesellschaft. Sobald das Gutachten vorliegt, werde man selbstverständlich mit allen Anliegern darüber diskutieren. Jetzt sei das noch verfrüht, weil der Landkreis noch gar nicht beteiligt sei.
Herr Ossig stellt eine Zusatzfrage. Alle wissen, dass der Personenverkehr auf dieser Strecke seit 1977 eingestellt wurde. 2012 wurde den Anwohnern zugesichert, dass es sich nur um den touristischen Verkehr mit maximal 50 Fahrten pro Jahr handele. Nun wurde die Strecke für 100.000 € instandgesetzt. Er verstehe nicht, dass solch eine Summe investiert werde, wo der Kreishaushalt so knapp bemessen ist.
Landrat Nahrstedt erklärt, dass das Geld kein Landkreisgeld sei, deswegen kann er dazu auch nichts sagen. Die Frage müsste an das Land gestellt werden. Ihm sei nicht bekannt, dass man den Anwohnern zugesagt habe, dass dort nur Freizeitzüge fahren und die Linie nicht irgendwann mal wieder regulär aufgenommen wird.
Vor einigen Jahren hat das Land überlegt, welche Bahnstrecken zu aktivieren seien, da zählte Lüneburg – Bleckede und Amelinghausen - Soltau dazu.
Die Bleckeder Strecke sei damals aus wirtschaftlichen Gründen herausgenommen worden und im zweiten Rundgang dann auch die Strecke aus Amelinghausen.
-EKR-