20.02.2006 - 4 Raumbedarf am Schulstandort Oedeme; Verlagerung...
Grunddaten
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Wortprotokoll
Diskussionsverlauf:
KTA Nahrstedt begründet
den Antrag der SPD-Fraktion ausführlich und macht deutlich, dass die
SPD-Fraktion sich schon immer für die wohnortnahe Beschulung und die
Bereitstellung der entsprechenden Räumlichkeiten eingesetzt habe. Vor dem
Hintergrund des Raumbedarfs am Schulstandort Oedeme sei die Verwaltung
beauftragt worden, verschiedene Varianten zu prüfen und vorzustellen. Es habe
sich herausgestellt, dass der Anbau von 4 AUR am Gymnasium Oedeme mit 650.000
Euro nicht nur wirtschaftlich vertretbar sondern auch schulplanerisch sinnvoll
sei. Deshalb trete die SPD-Fraktion mit Nachdruck für diese Lösung ein, die
sowohl dem Gymnasium Oedeme die entsprechenden Räume zur Verfügung stelle,
gleichzeitig aber auch die Außenstellen in Amelinghausen und Embsen sichere.
KTA Kaidas entgegnet,
dass nicht allein die SPD-Fraktion sich für Schulen im ländlichen Raum
eingesetzt habe. Vielmehr setzten sich CDU und die GRUPPE bis heute sehr
erfolgreich für die wohnortnahe Beschulung ein mit dem Ergebnis, dass die
CDU-Fraktion auf keinen Fall den Verwaltungsvorschlägen, wie z.B. Schließung
der Außenstellen in Embsen und Amelinghausen, zustimmen werde. Der Verwaltung
wurde im letzten Schulausschuss ein umfangreicher Prüfauftrag erteilt und bevor
dieser Auftrag nicht endgültig abgearbeitet sei, dürfe eine Entscheidung nicht
getroffen werden. Das Thema gehöre zur Überprüfung der Raumsituation in Oedeme,
Embsen und Amelinghausen noch einmal in den Schulausschuss. Auch die
Verlagerung der BBS III vom Schwalbenberg sei zu überprüfen. Es müsse deutlich
werden, dass der Schulstandort Embsen nicht gefährdet sei und es müsse geprüft
werden, wie die Verwirklichung einer eigenständigen Haupt- und Realschule in
Amelinghausen möglich sei bei den voraussichtlichen Schülerzahlen und in
Abstimmung mit den Kommunen. Zum Schwur mit der Samtgemeinde werde es in dem
Moment kommen, wenn es um die mögliche Frage der Einrichtung von Schulbezirken
gehe.
Vorerst werde sich vor einer Entscheidung
noch einmal der Schulausschuss auf der Grundlage der dann von der Verwaltung
vorgelegten Zahlen mit dem Thema zu befassen haben. Ziel der GRUPPE sei es, in
Amelinghausen ein eigenständiges Schulangebot in welcher Form auch immer, ob
als Außenstelle oder als eigenständige Schule, vorzuhalten.
KTA Kamp wirft
der GRUPPE vor, ein im Land Niedersachsen beispielloses Durcheinander in der
Schulpolitik und der Schulstruktur hergestellt zu haben. So sei die
Schulstrukturreform im Sommer zwei Jahre alt und man diskutiere im Kreistag
immer noch einzelne Themen ohne weiter zu kommen. Wieder einmal sei mit
Amelinghausen eine Samtgemeinde restlos verunsichert worden durch die
Standortdiskussion und den Wandel, den die CDU-Fraktion vollzogen habe. Im
letzten Kreistag sei noch von Schließung des Standortes Amelinghausen die Rede
gewesen. Heute wolle man sich bei der CDU nun geschlossen hinter den Antrag von
Frau Studtmann stellen. Sicherlich ein guter Vorschlag, aber es stelle sich
doch die Frage, ob man es sich erlauben könne, die Entscheidung erneut auf die
lange Bank zu schieben. Die Antwort sei nein. Zum Sommer fehlen Klassenräume
und deshalb müssen Beschlüsse gefasst werden. Er fordert die Mitglieder des
Kreistages auf, zum Wohle der Schülerinnen und Schüler dem Antrag der
SPD-Fraktion zuzustimmen. Mit diesem Antrag entscheide man sich für eine
bedarfsorientierte und kostengünstige Lösung, ohne Standorte schließen zu
müssen.
KTA Stange wirft
der Verwaltung eine Fehlinterpretation der Sozialraumanalyse in Amelinghausen
vor. Sie spricht sich für den Erhalt des Standortes Amelinghausen aus und
schlägt vor, die 3 Mio. Euro, die die Verwaltung verbauen möchte, dafür zu
verwenden, den Landkreis kinderfreundlicher zu machen.
KTA Schurreit macht
deutlich, dass es kaum einen anderen Landkreis in Niedersachsen gibt, der sich
wie Lüneburg auf eine prognostizierte Zuzugsmöglichkeit von 2000-3000 Menschen
jährlich einstellen könne. Dies und die finanzielle Situation des Landkreises
rechtfertige und fordere die Sicherung eines Schulstandortes wie Amelinghausen
mit einer vorhandenen Infrastruktur. Es sei nicht nachvollziehbar, dass der
Landrat in der Öffentlichkeit erkläre, dass der Standort Amelinghausen keine Perspektive
mehr habe. Weil die SPD-Fraktion das anders sehe, habe sie einen Antrag
gestellt, der heute beschlossen werden könne. Der Antrag sichere den Standort
Amelinghausen und greife auch einer Schulentwicklungsplanung nicht vor. Der
CDU-Fraktion wirft KTA Schurreit vor, sich mit List und Tücke über den
Wahltermin retten zu wollen, um dann eigene Entscheidungen durchsetzen zu
können.
LR Fietz entgegnet,
dass eine Entscheidung eben nicht so einfach zu treffen sei. Die Schülerzahlen
nehmen nicht zu, die Zahl gehe zurück. Die jetzt aus den Reihen des Kreistages
formulierten Vorschläge würden sich nur mit Schulbezirken halten lassen, und
zwar nicht nur für Amelinghausen sondern auch für Embsen. Es zeichne sich doch
schon jetzt ab, dass Deutsch Everner Eltern sich nach Lüneburg orientieren
werden, wenn in Embsen ein qualifiziertes Angebot nicht vorgehalten werde. So
einfach, wie sie hier im Kreistag dargestellt werde, sei die Situation wahrlich
nicht und man sei gut beraten, in eine Entscheidung alle Aspekte einfließen zu
lassen. Er teile deshalb die Meinung der GRUPPE, wonach die Beratung im
Schulausschuss auf der Grundlage aller dann vorliegenden Daten und Zahlen
wieder aufgenommen werden sollte. Den Vorwurf der chaotischen
Schulentwicklungsplanung weist LR Fietz mit Nachdruck zurück. Vielmehr sei der
Verwaltung im Interesse einer zukunftsweisenden Schulpolitik an gut
durchdachten und einvernehmlichen Lösungen gelegen.
KTA Schumann-Schilling erklärt,
dass die FDP genau wie die CDU-Fraktion verhindern werde, dass in Amelinghausen
8 Räume nicht genutzt werden. Man werde ein schulisches Angebot, in welcher
Form auch immer, schaffen. Und diese Entscheidung müsse vernünftig vorbereitet
werden. Schulentwicklungsplan und Schulpolitik eigne sich nicht zum Wahlkampf.
Eine Schuldzuweisung, wie von Herrn Kamp erfolgt, weise sie mit Nachdruck und
unter Hinweis auf die getroffenen Entscheidungen zurück, z.B. gemeinsam mit den
Grünen für Bleckede.
KTA Sprinz empfindet
es als misslich, dass der Landrat allein Stellung bezogen hat zu den Fragen
anlässlich der Einwohnerfragestunde. Nicht alles sei korrekt dargestellt
worden. Wenn der Landrat hinweise auf einen Rückgang der Schülerzahlen, dann
sei dies vielleicht richtig für den Landkreis, nicht aber für Amelinghausen.
Amelinghausen sei Zuzugsgebiet und zwangsläufig werde sich dies auf die
Schülerzahlen auswirken. Auch das Schreckgespenst Schulbezirke sei kein
Argument. Inhaltlich bleibe festzustellen, dass der Verwaltung vom
Schulausschuss ein Prüfauftrag erteilt wurde und dieser Auftrag sei noch nicht
abgearbeitet, so dass sie sich frage, warum der Punkt heute auf der
Tagesordnung stehe. Wenn die SPD-Fraktion vier Unterrichtsräume für Oedeme
fordere, dann frage sie sich weiter, wo diese Zahl herkomme. In der
Verwaltungsvorlage Nr. 234/2005 sei ein Bedarf von zwei Unterrichtsräumen
festgestellt worden. Ebenfalls zur Kenntnis zu nehmen sei ein Raumüberhang in
der Haupt- und Realschule. Also stelle sich doch bei zurückgehenden
Schülerzahlen für Oedeme die Frage, warum vier Unterrichtsräume beschlossen
werden sollen, die, wenn überhaupt, höchstens zwei Jahre benötigt werden.
Die GRÜNE-Fraktion jedenfalls sei froh
darüber, dass die gesamte Situation noch einmal im Schulausschuss beraten
werde. Sie erwarte vom Schulausschuss und auch von der Verwaltung eine
unvoreingenommene Prüfung aller Alternativen auf der Grundlage ehrlicher
Vorlagen. Sie erinnert daran, dass die Verwaltung in ihrer Vorlage von
Mietkosten für Amelinghausen in Höhe von 55.000 Euro gesprochen habe, obwohl es
sich um Betriebs- und Unterhaltungskosten handele, die an jedem Standort
anfallen.
Sie erinnert auch daran, dass Schulpolitik
Strukturpolitik sei und dass selbstverständlich auch die strukturpolitischen
Belange der Samtgemeinde bei allen Entscheidungen berücksichtigt werden müssen.
Ziel muss es sein, Bildung in die Fläche zu bringen. Pädagogische Ziele müssen
objektiv dargestellt werden. Dazu gehöre eine ehrliche Diskussion über Vor- und
Nachteile von großen Schulzentren gegenüber kleinen Einheiten. Schulausschuss
und Verwaltung seien gefordert, Umfrageergebnisse ebenso wie die von Frau
Stange erwähnte Sozialraumanalyse einfließen zu lassen und sich um eine
sachliche Interpretation zu bemühen.
KTA Dr. Scharf macht
deutlich, dass die Verwaltung und auch die GRUPPE sich des Themas
Schulentwicklungsplanung mit großer Ernsthaftigkeit annehmen und dass die jetzt
geforderte Entscheidung ein Teil vorweggenommener Schulentwicklungsplanung sei.
Es gelte die Probleme im Westteil des Landkreises zu lösen und das schließe
Oedeme, Embsen, Amelinghausen, Reppenstedt, Gellersen und Lüneburg ein. Dazu
gehöre, dass man bestehende Schulstandorte sichere. Sicherlich werde man nicht
aus einer zweizügigen RS in Embsen einen Zug abziehen können, um Amelinghausen
zweizügig zu machen. KTA Dr. Scharf erinnert daran, dass auch bestehende
Beschlusslagen zu berücksichtigen seien.
Man habe beschlossen, mittel- bis
langfristig die Container in den bestehenden großen Schulzentren abzubauen und
es sei Beschlusslage, dass man in den großen Schulzentren Scharnebeck und
Oedeme keine weiteren Baumaßnahmen durchführen wolle. Und natürlich habe die
CDU-Fraktion vor dem Hintergrund dieser Beschlüsse den so genannten
Domino-Effekt diskutiert und schwer um Entscheidungen gerungen.
Die Vertreter aus Amelinghausen seien es
gewesen, die immer wieder deutlich gemacht haben, dass das Domino-Modell, das
in sich geschlossen und vernünftig sei, keine Perspektive für Amelinghausen
biete. Es widerspreche der landespolitischen Aussage, den ländlichen Raum
entwickeln zu wollen. Und genau das spiegele die Problematik wider, wenn es um
das Schulzentrum Oedeme gehe. Auf lange Sicht werde man in Embsen eine
Außenstelle nicht vorhalten können. In der Stadt Lüneburg werde man die
Außenstellen aller Gymnasien kurzfristig abbauen, weil es pädagogisch nicht
sinnvoll sei, ein Gymnasium auf mehrere Standorte zu verteilen. Scharnebeck
habe sich, so KTA Dr. Scharf, um eine Außenstelle gedrückt und auch Oedeme
müsse man fairerweise die Perspektive geben, langfristig die Außenstelle wieder
nach Oedeme zurückzuholen.
Vor diesem Hintergrund seien dann
verschiedene Alternativen diskutiert worden. Man könnte die BBS III verlagern
an den zentralen Standort Schwalbenberg. Es könnten Container abgebaut werden,
es gäbe Platz in Oedeme, um das Gymnasium zu arrondieren. Gleichzeitig wolle
man den Amelinghäusern eine Schulperspektive eröffnen und eine eigenständige
Realschule entwickeln. Das setze natürlich auch eine Einigung mit den
umliegenden Gemeinden und dem Südwestteil der Stadt Lüneburg voraus.
Es gehe eben nicht nur darum, auf die
Schnelle vier Unterrichtsräume in Oedeme zu errichten, wie von der SPD-Fraktion
gefordert. Das sei schulentwicklungspolitisch nicht zu verantworten.
Die GRUPPE werde sich der Verantwortung
stellen und im Schulausschuss die Gesamtsituation einschließlich einer
eigenständigen Realschule in Amelinghausen intensiv prüfen, um dann im nächsten
Kreistag mit klarer Mehrheit und klarer Perspektive für die betroffenen
Gemeinden eine Entscheidung treffen zu können.
KTA Danzenbächer bezeichnet
die heutige Diskussion als eine Fortsetzung der, wie er sagt, unendlichen
Geschichte Schulpolitik im Landkreis Lüneburg. Hier werde eine Vorlage gemacht,
die weder klare Daten und Zahlen liefere, noch als Entscheidungsgrundlage dienen könne, wie das
im Schulausschuss gefordert worden sei. Es fehle, wie von ihm seit Monaten und
Jahren gefordert, an einer ordnungsgemäßen Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes.
Ein Ergebnis dieser Schulpolitik, für die
der Landrat Verantwortung trage, sei die Raumsituation in Oedeme. Schülerinnen
und Schülern würden dadurch Schulentwicklungsmöglichkeiten genommen. Richtig
wäre es gewesen, schon vor Jahren eine eigenständige Haupt- und Realschule in
Amelinghausen auf den Weg zu bringen. KTA Danzenbächer macht deutlich, dass
Außenstellen immer die schlechteste aller Lösungen darstellen. Mit welcher
Berechtigung, so KTA Danzenbächer weiter, verweigere man Amelinghausen mit
8.400 Einwohnern ein Schulsystem, das in Dahlenburg mit 6.000 Einwohnern als
gesichert angesehen werde. Auf keinen Fall könne heute eine Entscheidung
getroffen werden. Zunächst einmal sei der Schulausschuss gefordert. Natürlich
müsse aber auch den Oedemern geholfen werden, mindestens müssten dort Container
aufgestellt werden, um die erforderlichen Klassenräume zur Verfügung zu
stellen.
KTA Peters zeigt
sich erfreut über das Bekenntnis der CDU zum Erhalt der Schulstandorte. Die SPD
sei sich mit Frau Studtmann immer einig gewesen, dass man den Schulstandort
Amelinghausen nicht nur erhalten, sondern stärken müsse.
Unter Hinweis auf die Bertelsmann-Studie
weist KTA Peters darauf hin, dass der Landkreis Lüneburg mit ein paar Ausnahmen
im Osten des Landkreises Zuzugsgebiet sei. Man könne feststellen, dass trotz
wachsender Zahlen die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den nächsten 15
Jahren stabil bleibe. Es sei also falsch, von sinkenden Schülerzahlen zu
sprechen. Und das bedeute, dass man auch für Amelinghausen verlässlich planen
könne. Und wenn die Rahmenbedingungen für Kinder besser werden, dann glaube er
fest daran, dass sich die Geburtenentwicklung nicht nach unten sondern nach
oben entwickeln werde, also eine Perspektive, die man ernst nehmen sollte. Insofern
sei man, was den Standort Amelinghausen angehe, auf einem guten Weg. Warum aber
heute nicht abgestimmt werden soll über eine Lösung für Oedeme, könne er nicht
nachvollziehen. Vier Unterrichtsräume werden dort benötigt. Nicht sachgerecht
wäre es, jetzt über Container nachzudenken. Heute sollte dem Antrag der SPD
entsprochen werden mit dem weiteren Ziel, für Amelinghausen eine vernünftige
Perspektive zu entwickeln.
KTA Staudte verweist
auf das in der Jugendhilfe des Landkreises verfolgte Sozialraumkonzept, bei dem
es darauf ankomme, dass die sozialen Akteure vor Ort miteinander verzahnt
werden. Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit und eben auch Schule sollen besser
zusammenarbeiten. Für so eine Kooperation seien dezentrale schulische Angebote
viel besser geeignet als zentrale Schulen und deshalb spreche die
GRÜNE-Fraktion sich dafür aus, für Amelinghausen eine schulische Perspektive zu
erhalten. Daraus ergebe sich dann der umgekehrte Domino-Effekt, durch den
möglicherweise selbst ein Raumbedarf in Oedeme sich erledige. In jedem Fall sei
aber auch die GRÜNE-Fraktion der Ansicht, dass die Thematik zunächst im
Schulausschuss beraten werden soll, um dann möglichst schnell zu einer
einvernehmlichen Lösung kommen zu können.
KTA Studtmann begründet
ausführlich ihren gemeinsam mit KTA Bütow gestellten Antrag, der, so KTA
Studtmann, erforderlich wurde, weil die Verwaltungsempfehlung keinesfalls
akzeptabel war für Amelinghausen. Sie bedankt sich bei der GRUPPE, die im
Interesse der Standortsicherung diesen Antrag unterstütze. Sie dankt aber auch
der Gegenseite, die ihren schulpolitischen Einsatz hervorgehoben habe.
KTA Stebani erklärt
unter Bezugnahme auf die Ausführungen des KTA Dr. Scharf, dass ihm diese
vorkamen wie der Versuch von Feuerwehrleuten, ein Feuer, das sie selbst
entzündet haben, mit den Füßen austreten zu wollen. Die SPD-Fraktion werde
dieses Durcheinander, so KTA Stebani, nicht unterstützen. Außenstellen stellen
immer die zweitbeste Lösung dar, ganz unbestritten. Gleichermaßen gelte es
aber, gewachsene Qualität vor Ort zu erhalten. Frau Studtmann sei er dankbar
für die Befristung auf 3 Monate, denn der der Verwaltung erteilte Prüfauftrag
lege den Verdacht nahe, dass man sich geschickt über den Wahltermin am 10.
September 2006 retten wolle.
KTA Kaidas nimmt
Bezug auf das Argument, der Landkreis Lüneburg sei Zuzugsgebiet, was in der Tat
ermittelt worden sei. Dadurch sei aber keine Aussage getroffen worden zur
Entwicklung der Schülerzahlen. Embsen sei ein sehr schönes Beispiel, wo
einerseits mit 150 Wohneinheiten ca. 300 Neubürger/-innen verzeichnet werden
können, andererseits die Grundschule aber nur noch einzügig sei. Natürlich sei
man froh darüber, dass der Landkreis Lüneburg noch als Zuzugsgebiet gelte, denn
davon profitierten alle, besonders die Gemeinden. Es könne aber nicht
zwangsläufig davon ausgegangen werden, dass sich dadurch die Schülerzahlen
wesentlich verändern.
KTA Koch macht
deutlich, dass bei allen Entscheidungen über Schulangebote und Schulstandorte
das Wohl der betroffenen Kinder und Jugendlichen im Vordergrund stehen müsse.
Deshalb hätten die Kreistagsabgeordneten der Samtgemeinden Amelinghausen und
Ilmenau in der Vergangenheit gemeinsam dafür gesorgt, dass mit großem
finanziellen Aufwand 1999 die Realschule in Embsen an den Start gehen konnte.
Dadurch sei die damals achtzügige Realschule in Oedeme entlastet worden und
alle Kinder hätten deutlich kürzere Schulwege. Es sei eine durchaus
konkurrenzfähige Schule entstanden, was dadurch belegt sei, dass aus dem
Schuleinzugsbereich nur wenige Eltern ihre Kinder an Embsen vorbei in Lüneburg
anmeldeten. Durch den Wegfall der Orientierungsstufe würden nun aber viele
Kinder direkt auf das Gymnasium wechseln, so dass zwangsläufig ein Rückgang an
HS und RS erfolge und die geforderte Neugründung einer Haupt- und Realschule
auch unter diesem Aspekt zu überdenken sei.
70% der Jugendlichen aus der Samtgemeinde
Amelinghausen, so KTA Koch, hätten sich anlässlich einer wissenschaftlichen
Untersuchung der Universität gegen die Beschulung der Klasse 5 in Amelinghausen
ausgesprochen. Die jungen Menschen wüssten sehr genau, dass sie an einer
kleinen kuscheligen Dorfschule nicht mehr auf die beruflichen Anforderungen
vorbereitet werden können. Eine kleine Einheitsschule könne nicht die von der
jetzigen Landesregierung gewollten schulformspezifischen Schwerpunkte und
Standards garantieren.
Mit viel organisatorischem Aufwand und
Kompromissen im Angebot des betroffenen Jahrgangs 5 und 6 würden die
Außenstellen der Haupt- und Realschule in Amelinghausen und die des Gymnasiums
Oedeme in Embsen nach Aussage der Schulleiter am Leben gehalten und mit Leben
erfüllt. Kinder, Lehrer und Eltern seien zufrieden. Weil das Wohl der Kinder
und Jugendlichen im Mittelpunkt stehen sollte, könne er, KTA Koch, sich vorstellen,
dass unter Beobachtung der jeweiligen aktuellen Schülerzahlen die Außenstellen
erst einmal bestehen bleiben und dass unabhängig davon die Raumprobleme des
Gymnasiums Oedeme durch die Rückführung der BBS an den Schwalbenberg nicht nur
kurz-, sondern mittel- und langfristig gelöst werden. Ein Neu- und Anbau am
Schulzentrum Oedeme sei einvernehmlich in der Vergangenheit für die Zukunft
ausgeschlossen worden und dabei sollte es auch bleiben.
KTA Bütow erinnert
als Antragsteller des gemeinsamen Antrages mit Frau Studtmann daran, dass die
Samtgemeinde Amelinghausen im August des vergangenen Jahres gebeten wurde, zur
Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes Stellung zu nehmen. Die Samtgemeinde
haben mit großem Aufwand ein detailliertes Papier mit hoher Aussagekraft
erarbeitet. Leider, so KTA Bütow, haben diese Vorschläge in der gegenwärtigen
Beschlussvorlage nicht im geringsten Maße Berücksichtigung gefunden.
Stattdessen soll das Schulangebot in Amelinghausen weiter reduziert werden. In
den Wahlversprechen fast aller Parteien stehe die Stärkung des ländlichen
Raumes, mehr Schulangebote in der Fläche, Minderung der Schülerbeförderung ganz
oben und ausgerechnet für Amelinghausen soll dies keine Gültigkeit haben. Die
Samtgemeinde Amelinghausen sei eine der bekanntesten Gemeinden im Landkreis
Lüneburg, sie gehöre zu den wachsenden Gebieten im ländlichen Raum. Sie habe
den jüngsten Altersdurchschnitt, vorhandenes Bauland und mit über 8.000
Einwohnern eine Größe, die einen weiteren Ausbau des Schulstandortes rechtfertigen
würde.
KTA Olshof vermisst
in der heutigen Diskussion die konsequente Einbeziehung der Samtgemeinde
Gellersen mit 13.000 Einwohnern und Einwohnerinnen. Gellersen habe sich immer
für die wohnortnahe Beschulung eingesetzt, aber auch Verständnis dafür gehabt,
dass Schulräume nicht leer stehen dürfen. Wenn nun aber für Oedeme über einen
Anbau diskutiert werde, der faktisch aufgrund des Grundsatzbeschlusses der
Vergangenheit gar nicht möglich sei, dann bringe dies natürlich die Samtgemeinde
Gellersen wieder auf den Plan mit dem Vorschlag, die veranschlagten Baukosten
zu nehmen und mit Hilfe der Samtgemeinde im Rahmen ihrer finanziellen
Möglichkeiten eine Schule vor Ort in der Samtgemeinde einzurichten mit der
Folge, dass man sich über Raumprobleme in Oedeme nicht mehr unterhalten müsste.
Auch dieser Punkt verdeutliche, dass hier
und heute über ein Thema diskutiert werde, welches in seiner Gesamtheit noch
nicht zu Ende geprüft wurde und er sei froh, dass der Schulausschuss sich damit
noch einmal befasse.
KTA Perschel wiederholt,
dass Zuzugsgebiet nicht automatisch einen Anstieg der Schülerzahlen bedeute.
Wenn, so KTA Perschel weiter, Herr Danzenbächer Bezug auf die RS Dahlenburg
nehme, dann dürfe nicht verschwiegen werden, dass die RS Dahlenburg nur deshalb
Bestand habe, weil Kinder aus der SG Ostheide dort beschult werden. Natürlich
sei die Sicherung des Schulstandortes Amelinghausen wünschenswert, dennoch
müsse man vor einer Entscheidung eingehend alle Fragestellungen, die sich
daraus ergeben, prüfen.
KTA Meyer nimmt
Bezug auf die, wie er sagt, vielen klugen Reden. Aber, so KTA Meyer, man dürfe
doch nicht vergessen, dass am Ende der Elternwille zähle und dieses Recht der
Eltern sollte auf gar keinen Fall durch Schulbezirke eingeschränkt werden.
KTA Nahrstedt erinnert
daran, dass auch die Entscheidung für das Gymnasium Bleckede eine rein
politische Entscheidung war. Trotz schlechterer Schülerzahlen und
demografischer Tendenzen habe man sich für das Gymnasium entschieden, weil
Bildung in den ländlichen Raum gehöre. Auch die SPD-Fraktion habe sich für
Bleckede, aber gegen Schulbezirke stark gemacht. Diese Solidarität gegenüber
Bleckede erwarte er nun auch für den
Westkreis für vernünftige Schulangebote in Amelinghausen und in der
Samtgemeinde Ilmenau.
Was die Halbwertzeit der Versprechen der
Verwaltung anbelangt, verweist er auf die SG Gellersen. Am 20.12.2005 habe der
Landrat in der Presse verkündet, dass man prüfen werde, ob in Gellersen eine
Schule gebaut werden könne. Nur drei Tage später habe der Landrat im
Schulausschuss zu Embsen und Oedeme erklärt, dass diese Schulen von ihrer
Zügigkeit dafür ausgelegt seien, für den Westteil des Kreises ein vollständiges
schulisches Angebot vorzuhalten. Es wäre also schädlich, der Samtgemeinde
Gellersen die Option für eine Schule offen zu halten. Die SPD-Fraktion wolle
mit ihrem Antrag die Standorte Embsen und Amelinghausen sichern, gleichzeitig
die Raumnot in Oedeme beseitigen. Keinesfalls werde man der Aufstellung von
Containern zustimmen.
KTA Kaidas fordert
seinen Vorredner auf, sich der Verantwortung als Schulausschussvorsitzender zu
stellen. Er sei vom Landrat gebeten worden, weiterhin den Arbeitskreis Schulen
aufgrund der vielfältigen Probleme im Landkreis zu führen. KTA Nahrstedt habe
dies unter Hinweis auf den Schulausschuss abgelehnt und da, so KTA Kaidas,
passiere verhältnismäßig wenig. Und wenn die SPD darauf abstelle, dass sie dem
Gymnasium Bleckede zugestimmt habe, dann sei dem entgegen zu halten, dass das
Gymnasium ohne Schulbezirke, die von der SPD in der Tat abgelehnt wurden,
niemals zustande gekommen wäre. Im Namen der GRUPPE beantragt KTA Kaidas
Überweisung an den Schulausschuss.
KTA Kamp verwahrt
sich gegen den von der GRUPPE vermittelten Eindruck, dass die SPD-Fraktion sich
gegen das Gymnasium Bleckede gestellt habe. Das Gegenteil sei der Fall. Es sei
der SPD immer ein besonderes Anliegen gewesen, im Ostkreis ein ausreichendes
Bildungsangebot zu installieren. Die Ablehnung bezog sich immer auf die
Schulbezirke und letztendlich, das belegen die Zahlen, habe die SPD-Fraktion
Recht behalten. Es wäre auch ohne Schulbezirke gegangen.
LR Fietz stellt
klar, dass sich alle Beteiligten sehr schwer getan haben bei der Einrichtung
von Schulbezirken, dass sie aber erforderlich waren, um das Gymnasium in Bleckede
überhaupt errichten zu können. Wie schwer diese Entscheidung gefallen sei,
werde man daran ermessen können, dass sie unter Beobachtung bleiben soll.
Stellt man fest, dass sie nicht mehr erforderlich sind, dann, so LR Fietz,
werde man die gegenüber den Eltern gemachte Zusage einlösen und die
Schulbezirke aufheben.
KTA Meißner erklärt
ergänzend zu den Ausführungen des KTA Kamp , dass nachlesbar in den Protokollen
der Beschluss zum Gymnasium Bleckede im Kreistag gesplittet wurde und dass
nachweisbar die SPD-Fraktion für die Einrichtung des Gymnasiums Bleckede
gestimmt habe.
Vorsitzende Petersen erklärt,
dass sie nun abstimmen lassen werde über den Antrag auf Überweisung an den
Schulausschuss.
Auf den Einwand von KTA Nahrstedt und
KTA Meißner, dass es sich bei dem SPD-Antrag um den weitergehenden Antrag
handelt, klärt LR Fietz auf, dass es sich bei dem Antrag auf Überweisung
an den Schulausschuss um einen Geschäftsordnungsantrag gemäß § 12
Geschäftsordnung handelt und dass Geschäftsordnungsanträge gemäß § 18 Abs. (1)
Geschäftsordnung bei der Abstimmung Vorrang haben.
- 55 -
Beschluss
Beschluss:
Die Angelegenheit wird einschließlich aller eingegangenen
Anträge an den Schulausschuss überwiesen.
Hinsichtlich des Antrages der SPD-Kreistagsfraktion vom
12.01.2006 erklärt die SPD-Fraktion Ziffer 1 als erledigt und Ziffer 2 wird
zurückgezogen. Somit steht nur noch Ziffer 3 des Antrages, Anbau von 4 AUR am
Gymnasium Oedeme, zur Diskussion.
Anlagen zur Vorlage
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