20.02.2006 - 19.1 Präventivmaßnahmen gegen die Vogelgrippe
Grunddaten
Wortprotokoll
KTA Nahrstedt führt
an, dass in Kürze der Rückflug der Zugvögel zu ihren Brutgebieten erfolgen
werde. Es werden dann in der Elbtalaue einige tausend Vögel zeitweise rasten.
KTA Nahrstedt fragt, ob durch den Landkreis Lüneburg als zuständige Behörde
sichergestellt sei, dass verendete Vögel sofort eingesammelt und veterinärärztlich
auf Vogelgrippe untersucht werden. Ob weitere Maßnahmen wie Schutzzonen und
Absperrungen vorgesehen seien und ob mit dem Nachbarkreis Ludwigslust in dieser
Angelegenheit Absprachen bestehen. Weiterhin fragt er, ob die
Biosphärenreservatsverwaltung in Hitzacker eingeschaltet worden sei.
EKR Dr. Porwol erläutert,
dass das Thema Vogelgrippe hausintern besprochen worden sei. Die Verwaltung
vertrete die Auffassung, dass hier nicht provozierend oder Panik verbreitend
eingewirkt werden sollte, sondern sachlich und beruhigend. In diesem Sinne habe
heute Morgen im Kreishaus der Krisenstab des Landkreises Lüneburg für Vogel-
und Tierseuchen getagt, welcher sich aus den Gemeinden und Städten des
Landkreises Lüneburg zusammensetze. Außerdem seien Vertreter der Polizei, der
Jägerschaft, der Landwirtschaft, des THW und der Feuerwehr dabei gewesen. Sowohl
die Veterinäre als auch die Humanmediziner haben ausführlich über die
Gefährdungslage informiert. Die Verwaltung habe sich mit den Gemeinden
dahingehend verständigt, dass diese im Sinne der vorbeugenden Gefahrenabwehr
zunächst einmal das Einsammeln der verendeten Vögel übernehmen. Die Polizei
habe angeboten, Hilfestellung zu leisten.
Hinsichtlich der Frage nach Absperrmaßnahmen und Schutzzonen
macht EKR Dr. Porwol deutlich, dass diese nicht erforderlich seien, solange
nicht ein positiver Fall der Vogelgrippe im Landkreis Lüneburg aufgetreten sei.
Im Krisenstab sei jedoch verabredet worden, dass bei einem positiven Fall auf
kurzen Wegen eine Zusammenarbeit stattfinde. Mit dem Nachbarlandkreis
Ludwigslust sei bisher kein Kontakt aufgenommen worden. Auch mit der
Biosphärenreservatsverwaltung nicht, wobei die Kontakte dort über die ebenfalls
beteiligte Naturschutzabteilung laufen. Die Gemeinden und Einsatzkräfte seien
für das Thema sensibilisiert worden, ohne jedoch Panik zu verbreiten. Die
Kräfte, die von den Gemeinden oder auch der Feuerwehr mit diesbezüglichen
Aufgaben betraut werden, treffen sich am 22.02.2006 in der FTZ Scharnebeck und
werden sowohl vom Veterinär, als auch vom Amtsarzt sachkundig eingewiesen.
Außerdem erhalten diese Kräfte das notwendige Equipment, um ohne jegliche
Eigengefährdung verendete Vögel einsammeln zu können.
KTA Meißner spricht
die Fälle von Vogelgrippe auf der Insel Rügen an, wo zunächst nur wenige Vögel
aufgefunden worden und das Virus verschleppt worden sei. Dort sei zu spät
reagiert worden und das ganze Ausmaß wurde erst deutlich, als ein wenig
fußläufiges Gelände abgesucht worden sei. Auch in Lüneburg gebe es solche Gebiete,
die unübersichtlich seien und nicht von Fußgängern betreten werden.
Insbesondere das Biosphärenreservat sei hierbei zu nennen. Dieses Gelände
sollte abgesucht werden, um ein aktuelles Bild von den tatsächlichen
Gegebenheiten zu bekommen und nicht nur Mutmaßungen anzustellen.
LR Fietz stellt klar, dass bei den
650 auf Rügen gefundenen toten Vögeln lediglich 13 dieser Kreaturen als Träger
für den gefährlichen Virus identifiziert worden seien. Dies bedeute, dass hier
etwas passiere, was sich alljährlich wiederhole. Je nach Strenge des Winters.
Die Vögel seien jetzt am Ende ihrer Kraft und sterben in großer Zahl. Dies
bedeute nicht automatisch, dass sie Träger des Virus seien, sondern können auch
schlicht verhungert sein. Im Biosphärenreservat seien Biologen, Mitarbeiter der
Biosphärenverwaltung, Jäger und auch Einheimische, die sich dort auskennen und werden
mit Sicherheit auch verendete Vögel finden, die einer Untersuchung unterzogen
werden.
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