07.05.2012 - 7 Zweiter Bericht über die Maßnahmen des Landkrei...
Grunddaten
- Beschluss:
- zur Kenntnis genommen
Wortprotokoll
GB Ullmann stellt den Gleichstellungsbericht für den Berichtszeitraum 2009 bis 2011 vor. Dieser sei kurz, knapp und prägnant, denn in der für ihre Arbeit maßgeblichen Gesetzesgrundlage sei ein umfassender Arbeitskatalog beschrieben und eine ausführliche Niederschrift in diesen Berichten würde den zeitlichen Rahmen sprengen.
Seit 2009 sei sie als Gleichstellungsbeauftragte mit je einer halben Stelle sowohl für die Hansestadt als auch für den Landkreis Lüneburg zuständig. Sie habe zwei Büros und es sei genau geregelt, wo sie wann anzutreffen sei. Sie mache keinen Hehl daraus, dass sie sich manches Mal mehr Zeitkontingente wünsche, aber Zeitmanagement sei ihr nicht fremd und sie habe das erforderliche Organisationstalent. Technisch sei sie in beiden Büros gut ausgerüstet. Ihr Budget sei in beiden Verwaltungen gleich klein und verlange ihr Kreativität ab. Wenn sie größere Projektideen in der Vergangenheit umsetzen wollte, seien diese nicht aus finanziellen Gründen gescheitert, denn mittlerweile wisse sie, wo sie Drittmittel bekommen könne. Sie freue sich, dass es immer noch Unterstützungsmöglichkeiten finanzieller Art gebe. Die durch die Zusammenlegung der beiden Stellen erhofften Synergieeffekte schlagen sich in zahlreichen Projekten nieder, welche von ihr benannt werden.
Schwerpunktmäßig sei sie in beiden Verwaltungen in Personalauswahlgespräche eingebunden sowie beim Thema Gesundheitsmanagement, in den Fachdienstleiterrunden und in den Stellenbewertungskommissionen. Sie sei allein für die gesamte Fläche des Landkreises Lüneburg mit einer Einwohnerzahl von 170.000 Menschen zuständig. Die von ihr angebotenen Beratungen werden landkreisweit, aber auch über den Landkreis hinaus, sehr gut angenommen. Sie freue sich insbesondere darüber, dass viele Menschen ihre Beratung aufgrund von Empfehlungen suchen.
Verwaltungsintern seien momentan Gesundheitsmanagement, Personalentwicklung sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf Themenschwerpunkte ihrer Arbeit. Dieses Jahr werde sie sich mehreren Projekten widmen. In Zusammenarbeit mit den Kreissportbünden Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen und den dazugehörigen Gleichstellungsbeauftragten der drei Landkreise werde es eine Fortbildungsveranstaltung unter dem Titel Fit in Führung des Landessportbundes geben, den sie gemeinsam in dieser Dreier-Konstellation organisieren und der im Oktober in Bad Bevensen stattfinden werde. Mit einem Bildungsträger habe sie weiterhin die Veranstaltung Social Media konzipiert. Ein großes Thema sei der Kriminalpräventionsrat und geschlechtsspezifische Gewaltprobleme, geschlechtsspezifische Angebote in der Kita sowie Gewalt in der Familie. Man habe eine Internet-Homepage geschaffen und wolle für diese versuchen, Videosequenzen herzustellen, welche einen einfachen Zugang zu dieser Thematik bieten sollen. Sie referiere auf Nachfrage demnächst im Aulacafé an der Christiani-Schule zu den Themen Frauen und Geschlechterentwicklung. Die Landesarbeitsgemeinschaft möchte 2013 in Lüneburg ein niedersächsisches Frauenfestival durchführen.
KTA Völker bedankt sich für die ausführliche Sitzungsvorlage und die sehr informativen Erläuterungen hierzu. In der Novellierung des Niedersächsischen Gleichstellungsgesetzes im letzten Jahr sei vorgesehen gewesen, dass jede Verwaltung mit über 50 Beschäftigten die Aufgabe habe, einen Gleichstellungsplan aufzustellen. Sie wolle wissen, ob auch der Landkreis Lüneburg diesen schon in Angriff genommen habe.
GB Ullmann antwortet, dass der Gleichstellungsplan in Arbeit sei und voraussichtlich am 30. Juni 2012 dem Verwaltungsvorstand präsentiert werde.
KTA Blume dankt GB Ullmann für den Bericht und spricht im Namen der Fraktion CDU/RRP einen herzlichen Dank für das langjährige, gute und erfolgreiche Engagement aus und überreicht ihr einen Blumenstrauß.
KTA Stilke bedankt sich für den Bericht. An ihre Anfangszeit als Frauenbeauftragte erinnere er sich noch gut. Besonders daran, dass er als damaliger Vorsitzender des Sozialausschusses häufig Mitglieder des Kreistages ermahnen musste, diskriminierende Äußerungen gegenüber Frauen zu unterlassen. Er selbst habe damals wie heute unqualifizierte Äußerungen von Kreistagesabgeordneten gerügt. Er möchte wissen, ob diskriminierende Äußerungen in den letzten 18 Jahren abgenommen haben. In dem Zusammenhang möchte er wissen, ob auf der Seite 5 unter Punkt 1.4 des Berichtes nicht auch der Hinweis enthalten sein müsste, dass Menschen mit Migrationshintergrund sich besonders bewerben sollten, weil der Landkreis auch den Anteil dieser Bevölkerungsgruppe fördern wolle. Er vermisse zudem in dem Bericht den Arbeitskreis der Gleichstellungsbeauftragten und frage, ob es diese Zusammenarbeit noch gebe.
GB Ullmann antwortet auf die Frage bezüglich der diskriminierenden Äußerungen, dass diese im Vergleich zur Anfangszeit abgenommen haben. Die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Lüneburg finde nach wie vor punktuell statt. Den Punkt könne sie nächstes Mal wieder in den Bericht aufnehmen. Bei allen Ausschreibungen des Landkreises werden Menschen mit Migrationshintergrund besonders aufgefordert, sich zu bewerben.
KTA Schellmann wünscht sich für den nächsten Bericht, dass die verschiedenen Modelle und Möglichkeiten ein wenig ausführlicher erläutert werden, damit es auch für diejenigen einen Anreiz darstellt, die das nicht so gut kennen. Grundsätzlich heiße es immer, dass die öffentliche Verwaltung auf diesem Gebiet Vorreiter sein sollte. Sie wisse aber aus Erfahrung, dass das manchmal sehr viel schwieriger durchzuführen sei.
GB Ullmann kann den Wunsch von KTA Schellmann nach mehr Ausführlichkeit nachvollziehen. Sie müsse aber Prioritäten setzen. Wenn sie alles ausführlich schildern würde, würde dies den Rahmen sprengen. Der Hinweis werde aber in dem Gleichstellungsplan Berücksichtigung finden.
KTA Berisha möchte wissen, in welchen von beiden Büros im vergangenen Jahr die Beratungsgespräche stattgefunden haben. Ihn würde zudem interessieren, ob GB Ullmann mehr in dem Büro der Hansestadt oder des Landkreises aufgesucht werde. Ihn würde zudem noch der genaue Inhalt dieser Gespräche interessieren, um die Probleme der Menschen zu verstehen.
GB Ullmann kann zu den genauen Inhalten der geführten Gespräche nichts sagen, da sie der Schweigepflicht unterliege. Die Beratungsgespräche werden von ihr an den Orten vereinbart, an denen sie an den jeweiligen Tagen in ihrem Büro anwesend sei.
KTA Bauschke dankt für den ausführlichen Bericht. In der Summe der Aufgaben stelle sich heraus, dass es sich bei der Tätigkeit der Gleichstellungsbeauftragten bei 170.000 Einwohnern und zwei halbe Stellen bei Hansestadt und Landkreis Lüneburg um ein wahres Modellprojekt handele. Sie finde, dass sehr intensiv darüber nachgedacht werden müsse, diese wichtige Funktion mit weiteren Stellenanteilen zu erhöhen. Deswegen denke sie, dass der Bericht besonders für die Zukunft wichtig sei, um für adäquate Entlastungsanteile zu sorgen.
KTA Plaschka bedankt sich ebenfalls für den ausführlichen Bericht. GB Ullmann habe dieses Amt viele Jahre lang ausgeübt und einen großen Erfahrungsschatz erworben. Es sei schön, die vielen Aktionen und Maßnahmen, die sie begleitet und initiiert habe, zu überblicken. Das sei ein ganzer Blumenstrauß von verschiedensten Aktionen und sie denke, dass der Landkreis und die Hansestadt auf einem sehr guten Weg seien. Es freue sie außerordentlich, dass der Anteil der Frauen in der Verwaltung in der letzten Zeit so stark angestiegen sei. Auch seien die Ausführungen bezogen auf die diskriminierenden Äußerungen sehr positiv. Sie habe die Hoffnung, dass die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten irgendwann überflüssig sein werde, wenn die Entwicklung so weitergehe.
KTA Dziuba-Busch merkt an, dass es nur statistisch so scheine, als wäre der Frauenanteil in den Führungspositionen sehr hoch angestiegen. Am Beispiel Kreisverwaltung könne man erkennen, dass von 38 Führungskräften lediglich 8 Führungskräfte weiblich seien. Der steigende Frauenanteil sei deshalb differenzierter zu betrachten.
KTA Jaschke dankt im Namen der Linke-Fraktion GB Ullmann und lobt den guten Bericht, der zeige, dass man auf einem ordentlichen Weg sei. Im Bereich der weiblichen Führungskräfte gebe es seiner Ansicht nach allerdings noch Nachholbedarf.
-GB-
Anlagen zur Vorlage
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