05.05.2008 - 19 Antrag der Gruppe CDU-Unabhängige/SPD vom 31.03...
Grunddaten
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Wortprotokoll
Diskussionsverlauf:
KTA Dörbaum betont, dass es sich um eine aktuelle
Resolution handele, die die Region betreffe und bei der eine Umsetzungschance
bestehe. Zurzeit werde im Bundesverkehrsministerium ein Masterplan erarbeitet,
wie die Verkehrswege in der Kombination Straße, Schiene und Wasser optimiert
werden könnten. Die Wasseranbindung über den Elbe-Seiten-Kanal sei nicht
optimal, da hier nur Schiffe bis zu einer Maximalgröße von 100 Metern das
Scharnebecker Schiffshebewerk passieren könnten. Fracht in Containerform könne
nur in zweistufiger Form erfolgen, da die Brückenhöhe eine dreistufige
Containerladung nicht ermögliche. Daher würden drei Gründe für die Anhebung der
Brücken und des Ausbaus des Schiffshebewerkes sprechen: zum Einen steige der
Güterverkehr, zum Zweiten hätte der Landkreis Lüneburg die Chance, dass sich
Firmen und Unternehmen ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen würden. Dafür sei
der Hafen prädestiniert. Dritter Grund sei die Entlastung von Straße und
Schiene gerade aus Sicht des Umweltschutzes.
KTA Dr.
Scharf vertritt die Auffassung, dass der Antrag nachhaltig und
zukunftsträchtig sei. Die Umsetzung des Antrages werde einige Zeit in Anspruch
nehmen. Trotzdem sei er für die Wirtschaftsregion Stadt und Landkreis wichtig.
Die Dimension des Antrages werde bei einem Blick auf das riesige
Wasserstraßensystem deutlich.
Europaschiffe könnten bereits heute Kanäle und auch das
Schiffshebewerk Scharnebeck problemlos passieren. Letzteres allerdings nur mit
ca. 18 Containern, also maximal zweilagig.
Damit neuere und größere Motorgüterschiffe mit einer Länge von
115 Metern die Kanäle passieren könnten, sei eine Anhebung der Brücken auf dem
gesamten Wasserstraßensystem und der Umbau der Schleusen auf eine Troglänge von
bisher 100 auf 190 Metern erforderlich.
KTA Dr. Scharf schlägt für eine zeitnahe Lösung vor, dass sich
die Landräte und Bürgermeister von Hamburg bis nach Wolfsburg für eine
Modernisierung des Schiffshebewerkes Scharnebeck einsetzen.
LR Nahrstedt teilt mit, dass
das Schiffshebewerk Scharnebeck saniert werden würde. Er berichtet zudem, dass
die Länder Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern zu einer
Logistik-Konferenz eingeladen haben.
KTA Köne sagt, dass der Ausbau des
Schiffshebewerkes und die Stärkung der Binnenschifffahrt auf dem
Elbe-Seiten-Kanal wünschenswert seien. Er sei jedoch skeptisch, was die
Anhebung der Brücken betreffe. Es sei fraglich, ob dieses wirtschaftlich sei.
Hinsichtlich des Änderungsantrages der Grünen-Kreistagsfraktion führt er aus,
dass die A 39 in einer Resolution zum Ausbau der Wasserstraßen kein Thema sein
sollte.
KTA Röckseisen stellt fest,
dass Kanäle die zuverlässigsten Wasserstraßen seien. Sie seien unabhängig von
äußeren Einflüssen. Die Engpässe seien daher zu beheben. Entsprechende Pläne
würden bereits vorliegen.
KTA Forstreuter zeigt sich
verwundert über den letzten Satz des Beschlussvorschlages und bittet um
Mitteilung, ob der Landrat bereits tätig geworden sei.
LR Nahrstedt berichtet, dass
er auf Bundesebene bereits vorgetragen habe, die Gespräche mit der IHK würden
folgen.
KTA Venderbosch sagt, dass auch
seine Fraktion den Antrag begrüße, jedoch auch für ihn die A 39 und der Ausbau
des dritten Gleises in dem Antrag keine Erwähnung finden sollten.
Abstimmung über den
Änderungsantrag der Grünen-Kreistagsfraktion vom 05.05.2008:
„Der Kreistag Lüneburg setzt sich für
den Ausbau des Schiffshebewerks Scharnebeck und die Ertüchtigung des
Elbe-Seitenkanals nach europäischen Standards ein. Der Kreistag …“
Abstimmungsergebnis: 6 Ja, 37 Nein
Der Antrag ist somit abgelehnt.
-60-
Beschluss
Beschluss:
Der Kreistag Lüneburg setzt sich dafür ein, dass die für den
Landkreis und die Region, aber auch darüber hinaus besonders wichtigen
Bauvorhaben A 39 und 3. Gleis durch den Ausbau des Schiffshebewerks Scharnebeck
und die Ertüchtigung des Elbe-Seitenkanals nach europäischen Standards ergänzt
werden. Der Kreistag fordert die Bundes- und Landtagsabgeordneten unserer
Region auf, das wichtige Verkehrsprojekt Ausbau Schiffshebewerk / Ertüchtigung
Elbe-Seitenkanal zu unterstützen und sich nachdrücklich dafür einzusetzen, dass
das Projekt mit Priorität weiter verfolgt und umgesetzt wird. Der Kreistag
bittet den Landrat, sich für dieses wichtige Vorhaben auf allen Ebenen,
insbesondere bei der IHK Wolfsburg-Lüneburg und den zuständigen Gremien auf
Landes- und Bundesebene, einzusetzen.