05.05.2008 - 24 Antrag der Grünen-Kreistagsfraktion vom 21.04.2...
Grunddaten
- Beschluss:
- abgelehnt
Wortprotokoll
Diskussionsverlauf:
LR Nahrstedt berichtet, dass
der Kreisausschuss die Ablehnung des Antrages empfehle.
KTA Forstreuter vertritt die
Auffassung, dass der Bau der Brücke nur unter Einbeziehung des Landkreises Lüchow-Dannenberg
und der Gemeinde Neu Darchau möglich und der Bau einer Umgehungsstraße
erforderlich sei. Die Vorzugsvariante der 1,5 km langen Ortsumgehung führe
allerdings durch sehr sensible Schutzgebiete, auf einer Strecke von 300 m zudem
durch ein EG-Vogelschutzgebiet. Der Trassenverlauf innerhalb des
Biosphärenreservates bringe ein erhebliches rechtliches Problem mit sich, da
der Neubau von Straßen dort nicht zugelassen sei. Einzig die Erneuerung von
Straßen sei unter bestimmten Voraussetzungen mit einer Ausnahmegenehmigung
durch die Biosphärenreservatsverwaltung möglich. Das Land habe auf Nachfrage
der Grünen mitgeteilt, dass es sich bei der Umgehungsstraße um einen Neubau
handele. Hierfür gebe es keine rechtliche Grundlage. KTA Forstreuter gibt zu bedenken,
dass der Landkreis Lüneburg bereits einmal unter Verwendung enormer
finanzieller und personeller Ressourcen vor Gericht gescheitert sei.
EKR Krumböhmer teilt mit, dass
der Verwaltung ein Schreiben der Landesregierung vorliege. Darin sei der Neubau
einer Straße in dem Bereich rechtlich nicht völlig ausgeschlossen worden. Neben
der Ausnahmegenehmigung der Biosphärenreservatsverwaltung, könne z.B. im
Planfeststellungsverfahren die Frage der Umgehungsstraße abgehandelt werden. Im
Umkehrschluss bedeute dieses für ihn, dass es durchaus eine rechtliche
Grundlage für den Bau der Umgehungsstraße geben könne.
KTA Dr. Bonin stellt fest,
dass nur von der Planung des Baus einer Umgehungsstraße Abstand genommen werden
könne, wenn das Projekt Elbbrücke nicht gefährdet werden würde. Den Bürgerinnen
und Bürger in Neu Darchau würde ohne die Umgehungsstraße ein erheblicher
Nachteil im Rahmen des Lärmschutzes entstehen. Dieses Argument werde
aufgegriffen und in die Gesamtargumentation einbezogen.
KTA Stilke berichtet, dass
die Lärmberechnung ergeben habe, dass in einzelnen Häusern die vorgeschriebenen
Lärmwerte sowohl am Tage als auch in der Nacht nicht eingehalten werden
könnten. Diese entstehenden Nachteile könnte jedoch nicht damit erkauft werden,
dass Nist- und Futterbiotope zerstört werden würden. Dies sei jedoch die Folge.
Die Umgehungsstraße werde in einem extrem sensiblen Biotopbereich
hineingesetzt, der unwiederholbar als Nist- und Jagdhabitat verloren gehe.
Dieses gehe auch aus der naturschutzfachlichen Stellungnahme der EGL hervor. Er
bittet diese allen Kreistagsabgeordneten zur Verfügung zu stellen. KTA Stilke
weist darauf hin, dass selbst bei Erteilung einer Ausnahmegenehmigung mit
extremen Ausgleichsmaßnahmen bei solch schwerwiegenden Eingriffen gerechnet werden
müsse. Er bittet um rechtzeitige Informationen.
KTA Blume betont, dass die Fakten nicht
ausgeblendet werden sollten. Allerdings sei es jetzt wieder gelungen Gespräch
aufzunehmen. Nur auf diesem Wege bestehe unter Einbindung des Landes die
Möglichkeit die Brücke bauen zu können.
LR Nahrstedt bittet, die
Gespräche fortführen zu können und zumindest den Prüfauftrag, ob eine
Umgehungsstraße überhaupt möglich sei, in die Verwaltung mitnehmen zu dürfen.
KTA Forstreuter sagt, dass es
bei dem Antrag um die Einstellung der Gespräche hinsichtlich einer
Umgehungsstraße gehe und nicht um den Bau der Brücke.
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