21.12.2009 - 8 Haushaltssatzung und Haushaltsplan 2010, Hausha...
Grunddaten
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Wortprotokoll
Diskussionsverlauf:
Vors.
Fricke schlägt vor, über die Tagesordnungspunkte 8 und 9 gemeinsam zu
diskutieren und getrennt abzustimmen.
LR
Nahrstedt blickt auf ein Jahr vieler Ereignisse und Jubiläen zurück.
Viele fanden unter den massiven Auswirkungen der Wirtschafts- und
Finanzmarktkrise statt. In 2009 habe diese den Landkreis Lüneburg aber kaum
getroffen.
Im Jahr 2009 konnte man erstmals nach 1994 einen strukturell
ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Der Jahresabschluss werde ausgeglichen sein,
man erwarte sogar einen Überschuss.
Der Haushalt 2009 sei der erste doppische Haushalt des
Landkreises Lüneburg. Der Systemwechsel sei reibungslos verlaufen, was er dem
überdurchschnittlich hohen Einsatz vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu
verdanken habe.
Im März 2009 sei ein Nachtragshaushalt beschlossen worden, um
das von Bund und Land aufgelegte Konjunkturpaket umzusetzen. Aufgrund des
Konjunkturprogramms werden in den Jahren 2009 und 2010 zusätzliche Investitionen
von rd. 10 Mio. € durchgeführt.
Inzwischen seien alle 14 genehmigten Maßnahmen angelaufen und
über 50 % der Aufträge seien bereits vergeben.
Mit einer zeitlichen Verzögerung und hoffentlich schwächeren
Auswirkungen werden die Effekte der Krise auch im Landkreis Lüneburg spürbar,
so LR Nahrstedt. Folglich lege man für 2010 einen Haushalt vor, der
konjunkturstabilisierend in der Region wirken wird.
Das sei möglich, da konjunkturell bedingte Mindereinnahmen bei
Schlüsselzuweisungen und Kreisumlage über Kassenkredite ausgeglichen werden.
Der Ergebnishaushalt habe ein Volumen von 194 Mio. €.
Aufgrund der Wirtschaftskrise komme es bei der Kreisumlage und
den Schlüsselzuweisungen gegenüber 2009 zu Mindererträgen von 14,4 Mio.
€. Ohne diese nicht beeinflussbare Belastung wäre auch der Haushalt 2010
ausgeglichen gewesen.
Der Kreditbedarf liege bei 8,9 Mio. €, was eine
Neuverschuldung von 5,4 Mio. € bedeute.
Das Investitionsvolumen betrage 12 Mio. €, was
überwiegend in den Schulbereich fließe. Hier fördere man aktiv die
Bildungslandschaft. Dennoch könne man nicht auf alle Wünsche der Schulen
eingehen.
Die Verpflichtungsermächtigungen für die Umgestaltung des
Bahnhofsumfeldes, der Museumslandschaft und der IGS Kaltenmoor betragen rd. 4,1
Mio. €.
Die Kreisumlage bleibe unverändert bei 54,5 %, was rd. 68 Mio.
€ entspreche. Das seien 7,8 Mio. € weniger als in 2009. Ebenso
sinken die Schlüsselzuweisungen um 6,6 Mio. €.
Die größten Ausgabenposten seien die Sozial- und
Jugendhilfekosten mit 60 Mio. € netto.
Um die Haushaltssituation zu verbessern, habe man das Volumen
des Haushaltssicherungskonzeptes um 1,1 Mio. € auf 9,3 Mio. €
erhöht.
Für Ende 2010 erwarte man einen Gesamtschuldenstand von 178,7
Mio. €. Diese Summe setzte sich zum einen aus den Investitionskrediten
zusammen, die Ende 2009 bei 63,7 Mio. € liegen und bis Ende 2010 auf 68,7
Mio. € ansteigen werden. Zum anderen aus den Liquiditätskrediten, welche
Ende 2009 bei 100 Mio. € liegen und bis Ende 2010 auf 110 Mio. €
steigen werde.
Mit Beendigung der Wirtschaftskrise müssen die Defizite und
Schulden abgetragen werden, so LR Nahrstedt. Schließlich möchte und könne man
den nachfolgenden Generationen diese Schuldenlast nicht zumuten.
Er bittet um Unterstützung und Zustimmung zur Haushaltssatzung
und dem Haushaltsplan, zum Haushaltssicherungskonzept und zum Stellenplan für
das Haushaltsjahr 2010.
KTA
Blume verdeutlicht, dass im Haushaltsjahr 2010 ca. 14, 5 Mio.
€ an Einnahmen weg brechen werden. Das Eigenkapital des Landkreises werde
demnach voraussichtlich im Frühjahr 2011 aufgebraucht sein, was die
Leistungsfähigkeit des Landkreises gefährde. In dieser Situation sagt die
Vernunft, dass man rigerose Einsparungen vornehmen sollte.
Doch Wirtschaftsexperten, der Bund und auch das Land vertreten
eine andere Auffassung. Man sollte in der Krise die Wirtschaft durch
Investitionen ankurbeln. So werden Konjunkturpakete geschnürt und bereits
verschuldete Kommunen durch Förderprogramme zur Cofinanzierung veranlasst.
Die an John Mayhard Keynes Theorie angelehnte Verhaltensweise
halte die Fachwelt für richtig. Fraglich sei nur, ob diese Theorie der richtige
Weg aus der Krise sei.
Keynes befürworte das Ankurbeln der Wirtschaft durch
kreditfinanzierte, staatliche Programme, verlange aber gleichzeitig das Sparen
in wirtschaftlich guten Zeiten, um Schulden schnell abzubauen. Laut KTA Blume
komme in der jetzigen Politik nur die halbe Keynes Theorie zum Tragen.
Im wirtschaftlichen Aufschwung vor wenigen Jahren wurde nicht
gespart. Die öffentliche Hand erhöhte die Ausgaben um am wirtschaftlichen
Aufschwung teilzuhaben. Demnach waren die Schulden im wirtschaftlichen
Aufschwung vorprogrammiert.
Der Schuldenabbau sei bis heute ungeklärt, so KTA Blume. Somit
sei eine vernünftige und solide Haushaltspolitik wichtig für den Landkreis.
Für die Gruppe heiße das konkret, in wichtige Infrastruktur für
den Landkreis zu investieren und den Haushalt zu konsolidieren.
Der Bildungsbereich habe für die Gruppe weiterhin die höchste
Priorität, so dass es hier zu keinen Kürzungen kommen wird.
Die bauliche Unterstützung der Universität mit 2 Mio. €
werde in 2010 nicht kassenwirksam, aber die Gruppe stehe weiterhin hinter
diesem Projekt.
Einen großen Betrag zum Regionalmarketing leiste die
Museumslandschaft. Sie sei wichtig für die städtische Entwicklung. Die Kosten
belaufen sich auf 1,8 Mio. € für den Landkreis Lüneburg und seien
durchaus gerechtfertigt.
Auch das Projekt Luhmühlen sei eine weitere Möglichkeit für die
Regionalentwicklung. Luhmühlen könne zum „Leuchtturm“ für die
Region werden, so KTA Blume. Die Marke sei national und international bekannt
und habe einen guten Ruf. Darauf müsse man aufbauen um besonders den
strukturschwachen Westen des Landkreises zu fördern.
Im infrastrukturellen Bereich tragen die Elbbrücke Neu Darchau
und das Bahnhofsumfeld eine besondere Bedeutung. Eine zeitgemäße und
vernünftige Infrastruktur des Bahnhofs sei notwendig für die Pendler der Region
und sollte Unterstützung finden. Hier sieht KTA Blume 1,5 Mio. € als
angemessen an. Dennoch müsse die Maßnahme zeitlich gestreckt werden.
Man habe Einsparungen von rd. 1 Mio. € im
Ergebnishaushalt vorgenommen und bei den Investitionen Einsparungen von rd. 1,6
Mio. €.
Weitere Einsparungen konnte man bei den Personalkosten von
200.000 €, den Bauunterhaltungskosten von 375.000 € und den
Sozialhilfekosten von 250.000 € erreichen.
Das seien zwar erste Schritte, aber das Land erwarte
Einsparungen von 1,25 Mio. € im Ergebnishaushalt bis 2013. Es sei
zwingend, den Gürtel enger zu schnallen und das auch im Aufschwung.
Freiwillige Leistungen müssen weiterhin auf Einsparpotenzial
geprüft werden. Ebenso müsse das Verhältnis mit der Hansestadt Lüneburg
hinsichtlich Kooperationen und Ämterzusammenlegungen überdacht werden. An den
Jugendhilfekosten, die in der Stadt verhältnismäßig hoch seien, könne man durch
die Zusammenfassung der unübersichtlichen Förder- und Projektkulisse weitere
Einsparungen erzielen.
Eine Steigerung auf der Einnahmeseite könne man durch die
Veräußerung von landkreiseigenen Flächen, den Verkauf der OHE Anteile, eine
Erhöhung der Verwaltungsgebühren und einer höheren Stiftungszahlung der
Sparkasse erreichen.
KTA Blume appelliert an den Bund und das Land die finanziellen
geschwächten Kommunen auch in Zukunft zu unterstützen.
Der Haushaltsentwurf der Gruppe löse nicht die großen Probleme,
sondern stelle nur die Weichen für wichtige Investitionen und eine langfristige
Haushaltskonsolidierung.
Abschließend richtet er seinen Dank an die Verwaltung für die
gute Zusammenarbeit während der Haushaltsaufstellung.
KTA Kamp kann auf ein arbeitsreiches und erfolgreiches Jahr 2009
zurückblicken.
Im März
verabschiedete man einen Nachtragshaushalt zum Konjunkturpaket II. Hier
herrschte eine konstruktive und gute Zusammenarbeit. Dafür dankt er allen
Kreistagsfraktionen.
Bei der
Verabschiedung des regulären Haushalts 2010 seien die Verhandlungen schwieriger
gewesen, da es unterschiedliche Vorstellungen über den Weg aus der Krise gebe.
Dennoch werde heute ein zukunftsweisender Haushalt mit hoffentlich großer
Mehrheit verabschiedet.
Seinen Dank richte
er ebenfalls an die Verwaltung, besonders an das Finanzmanagement und der
Gebäudewirtschaft für die Umsetzung des Konjunkturpakets.
Als erstes möchte
KTA Kamp zum Haushalt 2010 herausstellen, dass der Landkreis das
Haushaltsdefizit nicht verschuldet habe.
Der anfängliche
Haushaltsfehlbetrag von 14,9 Mio. € sei durch den Wegfall der
Schlüsselzuweisungen und Steuereinnahmen in 2010 entstanden. Somit steigen
nicht die Ausgaben, sondern die Einnahmen werden geringer. Die Aufgaben und
Verpflichtungen bleiben die Gleichen, so dass die Neuverschuldung des
Landkreises unweigerlich steige.
Seit Beginn der
Wahlperiode habe die Haushaltskonsolidierung in Anbetracht der prekären
Haushaltslage eine hohe Priorität für die Mehrheitsgruppe. In den letzten drei
Jahren führten die Konsolidierungsmaßnahmen zu ausgeglichenen Haushalten. 2007
wurde der Haushalt mit einem Plus von 1,8 Mio. € abgeschlossen, 2008 mit
einem Plus von 0,8 Mio. € und 2009 werde der Haushalt mit einem Plus von
ca. 4,4 Mio. € abgeschlossen. Durch die Finanz- und Wirtschaftskrise
wurde der Konsolidierungskurs unterbrochen.
Durch die Förderung
der Wirtschaft und der Bildungs- und Kulturregion habe man es geschafft, dass
die Arbeitslosenquote in der Region Lüneburg unter dem Landesdurchschnitt liegt
und die Region Lüneburg eine Zuzugsregion sei. Daran werde man weiter arbeiten.
Dennoch müssen Projekte auf den Prüfstand gestellt werden, um festzustellen,
welchen Nutzen sie für die Region bringen. Besonders wichtig und unverzichtbar seien
in diesem Zusammenhang die Museumslandschaft, Luhmühlen, die Erweiterung des
Bahnhofsumfelds und die Schulsanierungen, so KTA Kamp.
Laut KTA Kamp,
müsse man eine Balance schaffen zwischen unvermeidlichem Sparen und
zukunftsweisenden Investitionen.
In den
Haushaltsberatungen habe man 1 Mio. € im Ergebnishaushalt eingespart, im
Investitionshaushalt 1,6 Mio. €. Darüber hinaus habe man ein tragfähiges
Haushaltssicherungskonzept aufgestellt. In den Bereichen Bildung und Kultur,
Jugendhilfe, Kindergarten- und Kinderkrippenbetreuung und Verbesserung der
Infrastruktur habe man keine Kürzungen vorgenommen. Ebenso gebe es keine
Kürzungen beim Ehrenamt und der Unterstützung von Sportvereinen und
Wohlfahrtsverbänden.
Bei den
Personalkosten sehe man nur wenig Spielraum für Einsparungen. Dennoch konnten
die Ausgaben in diesem Bereich um 200.000 € reduziert werden. Eine weitere
interkommunale Zusammenarbeit mit anderen Kommunen sollte geprüft werden.
Für die Zukunft sieht
KTA Kamp durch das verabschiedete Wachstumsbeschleunigungsgesetz hohe Defizite auf
den Landkreis Lüneburg zukommen. Man könne nur hoffen, dass der Bund und das
Land die Kommunen mit den Finanzproblemen nicht allein lassen.
Ziel soll es sein,
den Landkreis Lüneburg weiterhin nach vorn zu bringen. Er bittet um Zustimmung
zum Haushalt 2010.
KTA Köne
merkt
an, dass die vergangene Bundesregierung die These widerlegte, dass die
Mehrheitsgruppe der CDU/SPD in schwierigen Zeiten die Probleme lösen könne. Das
Bild der Mehrheitsgruppe im Kreistag des Landkreises Lüneburg untermauere diese
Erkenntnis.
Das stelle schlechte Voraussetzungen dar, um die Weichen für
die Zukunft zu stellen. Der Haushaltsentwurf mache dies deutlich.
Die Aussichten sehen schlecht aus. Auf die Finanzmarktkrise
folgt die Regierungskrise. Die Wahlversprechen der neuen Regierung werden auf
dem Rücken der Kommunen ausgetragen. Die Belastungen durch das
Wachtumsbeschleunigungsgesetz werden auch den Landkreis Lüneburg hart treffen.
Wenn man die Einsparungen der Gruppe von 2,6 Mio. €
durchleuchte, stelle man fest, dass mehr als die Hälfte der Einsparungen durch
das zeitliche Verschieben von Investitionsmaßnahmen erzielt wurden. Der
„süße“ Weg der Verpflichtungsermächtigungen sei eine elegantere
Variante Kredite aufzunehmen. Sie stellen keine Einsparungen dar, eher zeitlich
verzögerte Schulden. Ähnlich verhalte es sich bei den Einsparungen von 400.000
€ in der Bauunterhaltung.
Einsparungen lassen sich nur bei rd. 20 % der Summe erkennen,
so KTA Köne. Besonders bitter seien hier die Kürzungen von 250.000 € im
Sozialetat. Das könne man nicht hinnehmen. Der Umverteilung von unten nach oben
werde man nicht zustimmen. Seine Fraktion sieht es als sinnvoller an, den Überschuss
des SBU von 50.000 € in den Kreishaushalt zurückzuführen.
Auch in diesem Jahr werde man dem Haushalt nicht zustimmen.
Dennoch verkenne die Grüne-Fraktion nicht, dass die Rahmenbedingungen für eine
vernünftige Haushaltsaufstellung schwierig seien. Eine Neuverschuldung sei
folglich nicht abwendbar.
Aber man sollte an dieser Stelle auch den Mut aufbringen,
Projekte zu streichen, anstatt diese nur zeitlich zu verschieben.
Auch in diesem Jahr habe die Grüne-Fraktion Anträge zum
Haushalt gestellt. Hier habe man sich auf zwei Projekte bezogen, wo man
Millionen an Investitionen und Folgekosten einsparen könnte. Das seien
Luhmühlen und die Elbbrücke Neu Darchau.
Weiterhin setzt sich die Grüne-Fraktion für die dauerhafte
Aufnahme von Öko Profit im Haushalt der Klimaschutzleitstelle ein, für
zusätzliche Mittel zur Attraktivitätssteigerung der Fähren und höhere
Finanzmittel für den Fachdienst Umwelt.
Abschließend dankt KTA Köne der Verwaltung. Insbesondere dem
Finanzmanagement, für die gute Zusammenarbeit bei der Haushaltsaufstellung.
KTA
Röckseisen spricht sich dafür aus, dass man zukunftsweisende Projekte,
wie Luhmühlen, die Elbbrücke Neu Darchau und den Bildungsbereich trotz
schlechter Haushaltslage unterstützen sollte.
Die FDP-Fraktion stelle den Antrag, dass zusätzlich 1.000
€ für die ländliche Erwachsenbildung in den Haushalt aufgenommen werden.
Für die Zukunft setzt sie auf eine solide Zusammenarbeit, denn
auch in schwierigen Zeiten sollte man nicht resignieren.
KTA
Venderbosch dankt ebenfalls der Verwaltung, insbesondere Herrn Wiegert,
für die geleistet Arbeit.
Die Finanz- und Wirtschaftskrise sei noch lange nicht vorüber. Das
Wachtumsbeschleunigungsgesetz bedeute Steuereinbußen und gleichzeitig Steuergeschenke
für Reiche.
Aufgrund der angespannten finanziellen Lage könne die
Linke-Fraktion die Investitionen hinsichtlich Luhmühlen, Audimax,
Bahnhofsumfeld und der Museumslandschaft nicht begrüßen.
Aber man spreche sich eindeutig für die Elbbrücke aus, damit
das Amt Neuhaus endgültig in den Landkreis integriert werde. Weiterhin
bemängelt KTA Venderbosch, dass für Soziales nie Geld da sei.
Die Linke werde dem Haushalt nicht zustimmen, da die Situation
der Menschen im Landkreis Lüneburg mit diesem Haushalt nicht verbessert werde.
KTA Berisha bezeichnet den Haushalt 2010 als einen
„Schuldenhaushalt“. Er mahnt, dass man auch für die Vergangenheit
Verantwortung tragen müsse.
Der Landkreis
Lüneburg sei allein aufgrund von Kreditaufnahmen noch zahlungsfähig. Diese
Kredite seien unverantwortlich gegenüber den Bürgern. Im Aufschwung habe man
das Sparen nicht für notwendig gehalten. Nun drohe die Zahlungsunfähigkeit.
Man müsse davon
ausgehen, dass auch die Banken bald keine Kredite mehr vergeben können, ebenso
die Sparkasse Lüneburg. Durch die Fusionspläne konnte man eindeutig erkennen,
dass die Sparkasse Lüneburg ein „angeschlagenes Schiff“ sei.
Der Landkreis
Lüneburg sei finanziell am Ende, diese Einsicht erwarte er von allen
Abgeordneten.
Auch in diesem Jahr
werde er dem Haushalt nicht zustimmen.
KTA Kaidas macht deutlich, dass die Gruppe in der
letzten Zeit durchaus schwere Stürme durchlaufen habe. Doch diese habe man erfolgreich
hinter sich gelassen.
Dennoch habe er
sich mehr Einsparungsmöglichkeiten von der Gruppe erhofft.
So könnte seiner
Ansicht nach der erwirtschaftete Überschuss des SBU an den Landkreis Lüneburg
zurückfließen. Die getroffenen Maßnahmen zur Bekämpfung des
Eichenprozessionsspinners sehe er als völlig überhastet an. Auch die Kürzung
von freiwilligen Leistungen sollte ins Auge gefasst werden.
Besonders bedauert
er die Erwartungshaltung der Hansestadt Lüneburg gegenüber dem Landkreis. Immer
wieder werden Investitionen und Zuschüsse verlangt. Aber die Stadt kommt dem
Landkreis einfach zu wenig entgegen. Ein Beispiel hierfür sei die Sanierung des
Zinskorngebäudes, welche ohne die Auflagen kostengünstiger geworden wäre.
Es sei an der Zeit
andere Strukturen und Ideen zu entwickeln. Somit wünsche er sich von der Gruppe
zukunftsweisende Konzepte für die nächsten Jahrzehnte.
KTA Heinrichs kritisiert, dass den Kommunen durch die
höheren politischen Instanzen die Handlungsmöglichkeiten genommen werden. Statt
Steuern bekomme man mit Auflagen versehene Zuwendungen.
KTA Staudte verweist auf „Bürgerhaushalte“,
die beispielsweise auch in der Stadt Köln praktiziert werden. Hier habe der
Bürger die Möglichkeit Vorschläge zu Haushaltseinsparungen und Investitionen
einzubringen. Würde es im Landkreis Lüneburg einen Bürgerhaushalt geben, wären
Einsparungsvorschläge zum Projekt Luhmühlen sicherlich an erster Stelle. Notwendige
Sanierungsarbeiten seien für Luhmühlen völlig ausreichend.
Die Grüne-Fraktion befürworte
Investitionen, aber nur im gesellschaftlich relevanten Bereich.
Ihrer Ansicht nach
mache die SPD im Kreistag genau dieselben Fehler, wie die SPD auf Bundes- und
Landesebene. Es werden einfach keine Prioritäten gesetzt und man sei profillos
aufgestellt.
KTA Dr. Bonin empfindet es als schwierig, in der
Projektgestaltung Kompromisse zu finden. Den Ausführungen von KTA Staudte sei zu
entnehmen, dass das Projekt Luhmühlen einzig und allein dem Reitsport dienen
soll. Vielmehr werde man durch eine entsprechende Ausrichtung für den Westen der Region Wirtschaftsförderung
betreiben.
Der Landkreis als
Gesellschafter des AZL (Ausbildungszentrum Luhmühlen) müsse auf eine
nachhaltige und wirtschaftliche Nutzung achten. So baue man auf eine vielfältige
Nutzung durch private Veranstalter.
KTA Dörbaum merkt an, dass die Region Lüneburg exorbitant wachse. Es werde ein Zuwachs von
mehr als 10 % verzeichnet.
Lüneburg sei eine
liebens- und lebenswerte Region. Die Stadt Lüneburg habe mit einer Kreisumlage
von 36 Mio. € einen hohen Beitrag für den Landkreis Lüneburg geleistet
und werde es auch zukünftig tun.
Man habe es
geschafft die Bildungsregion zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen und Gewerbe
anzusiedeln. Weitere notwendige Maßnahmen seien das Bahnhofsumfeld und die
Museumslandschaft.
Und auch weiterhin
habe man die Aufgabe die Konjunktur zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen.
KTA Meyn entgegnet den Ausführungen der Grünen-Fraktion. Keinesfalls
werde das Projekt Luhmühlen überdimensional und glamourös gestaltet. Luhmühlen
sei für die Region ein bedeutendes Projekt.
KTA Stilke befürchtet, dass auch natürliche Lebensräume durch die
Planungen in Luhmühlen zerstört werden. Je mehr investiert werde, umso mehr
könne zerstört werden.
Weiterhin erläutert
KTA Stilke den Haushaltsantrag der Grünen zur Förderung von erneuerbarer
Energie an Schulen. Hier möchte man 25.000 € in den Haushalt der
Klimaschutzleitstelle einstellen, um Schulen Wettbewerbsteilnahmen zu
ermöglichen. Bei diesen Wettbewerben können Schüler Photovoltaikanlagen und
ähnliches für ihre Schule gewinnen. Eine gute Möglichkeit Schulen kostengünstig
mit erneuerbaren Energien zu versorgen.
EKR Krumböhmer macht deutlich, dass man bei den Planungen
In Luhmühlen selbstverständlich auch die Flora und Fauna berücksichtigt habe.
So werde kein natürlicher Lebensraum zerstört.
Im Übrigen sei auch
der Einsatz von Photovoltaikanlagen als Energielieferanten vorgesehen. Das
sollte auch im Sinne der Grünen-Fraktion sein.
KTA Brunke-Reubold kritisiert, wie auch KTA Köne, die
ungenügenden Haushaltskürzungen der Gruppe und die unkonkreten Aussagen zu den
Kürzungen im Strukturentwicklungsfond. Unter diesen Voraussetzungen könne man
dem Haushalt nicht zustimmen.
Ebenso vermisse sie
Klimaschutz- und ökologische Projekte bei der politischen Ausrichtung der
Gruppe.
LR Nahrstedt sagt abschließend, dass Einsparungen von
250.000 € im Sozialetat bei einem Gesamtvolumen von 110 Mio. €
wirklich erträglich seien.
Zu Luhmühlen möchte
er nochmals klar stellen, dass es keinen VIP-Bereich und keine neue Tribüne
geben werde. Das Multifunktionsgebäude, was im Einklang mit der Region stehen
sollte, müsse aber auch wirtschaftlich sein. Die vorhandene Tribüne werde man
in ihrem jetzigen Bestand vernünftig umbauen. Letztlich müsse man die
politische Ausgleichfunktion beachten. In den letzten Jahren habe man kaum
Investitionen im Westkreis vorgenommen.
Vors. Fricke lässt über folgende Änderungsanträge
abstimmen:
Antrag der
Linken-Kreistagsfraktion:
„Förderungen
von Planleistungen Luhmühlen 620.000 € streichen.“
Abstimmungsergebnis:
3 Ja-Stimmen, 43 Gegenstimmen und 3 Enthaltungen
Beschluss: Der
Antrag ist abgelehnt.
Antrag der
Grünen-Kreistagsfraktion:
„Im
Haushaltsplan des Landkreises Lüneburg 2010 (S. 25) werden die Ansätze für
Planungs- und Investitionskosten Luhmühlen in den Jahren 20101 und 2011 um
jeweils 250.000 €, also insgesamt 500.000 € gekürzt.“
Abstimmungsergebnis:
8 Ja-Stimmen, 40 Gegenstimmen und 1 Enthaltung
Beschluss: Der
Antrag ist abgelehnt.
Antrag der
Linken-Kreistagsfraktion:
„Umgestaltung
des Bahnhofsvorplatzes 153.200 € streichen.“
Abstimmungsergebnis:
2 Ja-Stimmen und 47 Gegenstimmen
Beschluss: Der
Antrag ist abgelehnt.
Antrag der
Linken-Kreistagsfraktion:
„Umgestaltung
Museumslandschaft 450.000 € streichen.“
Abstimmungsergebnis:
2 Ja-Stimmen, 43 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen
Beschluss: Der
Antrag ist abgelehnt.
Antrag der
Grünen-Kreistagsfraktion:
„Veranschlagung
von jeweils 25.000 € in den Haushaltsjahren 2010-2013 zur Realisierung
von Projekten der Schulen zu erneuerbaren Energien.“
Abstimmungsergebnis:
8 Ja-Stimmen, 39 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen
Beschluss: Der
Antrag ist abgelehnt.
-10-
Beschluss
Beschluss:
Die vorgelegte Haushaltssatzung des
Landkreises Lüneburg für das Haushaltsjahr 2010, das Haushaltssicherungskonzept
2010 einschließlich Haushaltssicherungsbericht 2008 sowie das
Investitionsprogramm für das Haushaltsjahr 2010 werden, jeweils unter
Berücksichtigung der empfohlenen Änderungen, beschlossen. Das Ergebnis stellt
die Liste D dar.
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