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Abstimmung per Handzeichen in einer Kreistagssitzung.

Vorlage - 2024/065  

Betreff: Resolution der Gruppe FDP/ Die Unabhängigen vom 12.03.2024 zum Thema "Eurocity 'Wawel' wieder über Lüneburg fahren lassen" (Im Stand der 1. Aktualisierung der Verwaltung vom 25.03.2024)
Anlass: keine wesentlichen Auswirkungen
Status:öffentlichVorlage-Art:Antrag an Fachausschüsse
Verantwortlich:Gruppe FDP/Die Unabhängigen
Federführend:Büro des Landrats Bearbeiter/-in: Bolz, Judith
Beratungsfolge:
Ausschuss für Mobilität
04.04.2024 
Sitzung des Ausschusses für Mobilität      
Kreisausschuss
15.04.2024 
Nichtöffentliche Sitzung des Kreisausschusses      
Kreistag
18.04.2024 
Sitzung des Kreistages      

Anlage/n
Beschlussvorschlag
Sachverhalt
Finanzielle Auswirkungen
Anlagen:
Resolution_-_Eurocity_Wawel_wieder_über_Lüneburg_fahren_lassen.pdf  

 

 

 

 

 

Anlage/n:
Originalantrag

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Resolution_-_Eurocity_Wawel_wieder_über_Lüneburg_fahren_lassen.pdf (242 KB)      

 

 

 

 

 

Beschlussvorschlag Antragsteller:

Der Kreistag des Landkreises Lüneburg fordert die Deutsche Bahn, das Land Niedersachsen und die Freie und Hansestadt Hamburg auf, sich dafür einzusetzen den Zuglauf des Eurocity „Wawel" über Berlin hinaus wieder bis nach Hamburg zu verlängern. Dabei soll dieser Zug, wie bereits bis 2014, über die Bahnhöfe Stendal, Salzwedel, Uelzen und Lüneburg geleitet werden. Diese Maßnahme soll das Pendeln aus der Lüneburger Heide nach Berlin attraktiver machen.

 

 

 

 

 

 

Sachlage:

Der Eurocity „Wawel“ verband von 1995 bis 2014 täglich unter anderem die Städte Hamburg, Lüneburg, Uelzen, Salzwedel, Stendal, Berlin, Breslau, Gleiwitz, Kattowitz und Krakau. Eine Zugfahrt von Lüneburg nach Berlin Hauptbahnhof dauerte in Spitzenzeiten gerade mal knapp über 2 Stunden. 2014 wurde die Verbindung mit der Begründung gestrichen, dass der Zug mangels Streckenertüchtigungen auf polnischer Seite nur sehr langsam fahren könne und die Verbindung daher eine schlechte Buchungslage aufweise. Der Wawel wurde dann durch den Interregioexpress (IRE) ersetzt, welcher bis zu zweimal täglich Hamburg über Lüneburg, Uelzen, Salzwedel und Stendal mit Berlin verband. Diese Verbindung war zwar für Reisende sehr günstig, brauchte jedoch mit mehr als zwei Stunden deutlich länger als der Wawel. 2021 wurde dann auch der IRE als letzte direkte Verbindung zwischen Lüneburg und Berlin gestrichen. In einer Resolution 2021 hat sich der Kreistag Lüneburg schon damals für eine Beibehaltung des IRE stark gemacht.
Die Tatsache, dass im Moment keine direkte Verbindung von Lüneburg nach Berlin besteht ist sehr bedauerlich. Gerade die kurze Fahrtzeit von knapp über 2 Stunden kann die Region weiter attraktiv machen. Die aktuelle Verbindung mit Umstieg macht das Pendeln unattraktiv und trägt nicht zur Verkehrswende bei.
Nun ergibt sich die Möglichkeit für die Lösung dieses Problems: Seit 2020 verkehrt der Eurocity Wawel wieder täglich zwischen Berlin und Krakau und sogar darüber hinaus bis an die ukrainische Grenze. Die Strecken auf polnischer Seite sind ertüchtigt. Es ist nicht verständlich, warum der Zug nicht wieder bis nach Hamburg fährt. Die Strecke ist vorhanden und in wenigen Jahren sogar zweigleisig befahrbar. Reisebusverbindungen zeigen deutlich, dass die Nachfrage von Fernverbindungen von der ukrainischen Grenze und Oberschlesien nach Hamburg vorhanden ist. Zudem möchte wir die Region mit dem "Wawel" noch besser anbinden.

Stellungnahme der Verwaltung vom 25.03.2024:

Die Resolution unterstützt die Bemühungen der Landkreise Lüneburg, Uelzen und Lüchow-Dannenberg, eine umsteigefreie Bahnverbindung nach Berlin zu schaffen. Die Forderung war bereits Bestandteil der VNO (Verkehrsgesellschaft Nord-Ost-Niedersachsen mbH)-Stellungnahme zu den alljährlichen regionalen Fahrplan-Gesprächen der LNVG am 13.03.2024. In Anbetracht der überlasteten Infrastruktur und des Fahrpersonalmangels sind die Realisierungsaussichten sowohl mit Fern- als auch dem Regionalzügen als gering einzuschätzen (hierzu auch: https://www.dbregio-berlin-brandenburg.de/db-regio-no/Freizeit/IRE-Berlin-Hamburg). Die Länder haben grundsätzlich keinen Einfluss auf die Gestaltung des DB-Fernverkehrs. Auf das Nahverkehrsangebot haben sie als Aufgabenträger für den schienengebundenen Personennahverkehr (SPNV) zwar Einfluss, werden aber angesichts der Haushaltslage mutmaßlich keine zusätzlichen Angebote bestellen.

 

Nach Einstellung des IRE Hamburg - Berlin wurde die Verbindung über Lüneburg im Jahre 2022 vom Fernverkehrsanbieter Flixtrain angeboten und nach 3 Monaten zügig wieder eingestellt.  Vor dem Hintergrund der anstehenden Bauarbeiten und Umleitungsverkehre bis mindestens Mitte 2029 muss bezweifelt werden, ob zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt ein stabiles und verlässliches Fahrplanangebot möglich ist.  Bei den anstehenden Bauarbeiten auf der Bahnstrecke Hamburg Berlin (voraussichtlich ab Mitte 2025 bis April 2026) dürften wieder ICE-Züge der DB über Lüneburg, Uelzen und Stendal umgeleitet werden, die möglichweise auch umsteigefreie Verbindungen nach Berlin herstellen.

 

Grundsätzlich wird die Ausweitung des Bahnangebotes positiv gesehen und insbesondere umstiegsfreie Verbindung sind unterstützenswert. Derzeit gibt es (Umstiegs-) Verbindungen von Lüneburg über Büchen nach Berlin. Im 2-Stunden-Takt (Abfahrten von Lüneburg zwischen ca. 6:30 und 18:30 Uhr) werden Fahrzeiten von etwa 2:25 Minuten erreicht. Die Rückfahrtmöglichkeiten über Büchen starten in Berlin zwischen ca. 7:40 bis 19:40 Uhr, ebenfalls im 2-Stunden-Takt.

Die Verlängerung des EC Wawel würde dieses Angebot umstiegsfrei ergänzen.  

 

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