Antrag an den Kreistag - 2009/149
Grunddaten
- Betreff:
-
Antrag der Grünen-Kreistagsfraktion vom 09.07.2009 (Eingang 09.07.2009)Antrag der FDP-Kreistagsfraktion vom 11.07.2009 (Eingang: 13.07.2009);Änderungsantrag KTA Blume (CDU/unabhängige) vom 28.08.2009 (Eingang: 28.08.2009);Kernkraftwerk Krümmel
- Vorlageart:
- Antrag an den Kreistag
- Federführend:
- Büro des Landrats/ Presse und Öffentlichkeitsarbeit
- Bearbeitung:
- Britta Ammoneit
- Verantwortlich:
- Britta Ammoneit
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Kreisausschuss
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Beratung
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Erledigt
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Kreistag
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Entscheidung
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31.08.2009
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag der Grünen-Kreistagsfraktion:
„Der Kreistag möge folgende Resolution beschließen:
Krümmel
endgültig abschalten
Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Lüneburg sind wegen
der jüngsten Vorgänge im AKW Krümmel verunsichert und auf das Höchste besorgt.
Bereits nach der durch einen Brand in einem Transformatorenhaus verursachten
Schnellabschaltung am 26.06.2007 musste die zuständige Aufsichtsbehörde in Kiel
einräumen, dass Unregelmäßigkeiten auch im Reaktorgebäude aufgetreten sind.
Schon damals musste die Aussage des Betreibers, es habe zu keinem Zeitpunkt ein
Sicherheitsrisiko bestanden, sehr kritisch hinterfragt werden. Nun haben sich die
Ereignisse, die zu der zweijährigen Stilllegung des Reaktors geführt haben, nur
zwei Wochen nach Wiederinbetriebnahme wiederholt. Auch an der völlig
unzulänglichen Informationspolitik des Betreibers hat sich nichts geändert.
Aufgrund der andauernden Pannenserie und der trotz
gegenteiliger Vereinbarungen weiterhin nicht eingehaltenen
Informationspflichten hat der Lüneburger Kreistag mehr als erhebliche Zweifel,
ob Vattenfall in der Lage ist, ein Atomkraftwerk mit der nötigen Sorgfalt zu
betreiben. Da eine Wiederholung der aufgetretenen Störungen nicht zuverlässig
ausgeschlossen werden kann, bittet der Lüneburger Kreistag den Landrat und die
örtlichen Abgeordneten im Bundes- und Landtag in ihrem Einflussbereich und
gegenüber der zuständigen Aufsichtsbehörde darauf hinzuwirken, dass das
Kernkraftwerk Krümmel dauerhaft stillgelegt wird.“
Geänderter
Beschlussvorschlag der Grünen-Kreistagsfraktion und KTAe Kamp und Meyn:
„Der Kreistag möge folgende Resolution beschließen:
Die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Lüneburg sind wegen
der erneuten Störfälle und der Notabschaltung des AKW Krümmel verunsichert und
auf das Höchste besorgt.
Die in der Resolution des Kreistages vom 16.07.2007
hervorgehobenen Sicherheitsbedenken haben sich bestätigt. Das Atomkraftwerk wurde
nach zweijähriger Reparaturzeit wieder eingeschaltet und musste den Betrieb
schon nach vier Tagen wieder unterbrechen.
Vor diesem Hintergrund ist die Aussage des Betreibers, es habe
zu keinem Zeitpunkt ein Sicherheitsrisiko bestanden, sehr kritisch zu
hinterfragen.
Die Bevölkerung in der Region sieht diese Vorfälle als Indiz
für eine veraltete Technik und stellt die Sicherheit des AKW insgesamt in
Frage. Zu dieser Einschätzung hat nicht zuletzt die völlig unzulängliche
Informationspolitik des Betreibers beigetragen.
Die Hintergründe für die Häufung der Leukämiefälle in der
Elbmarsch, die seit Jahren die Bürgerinnen und Bürger verunsichert, müssen
geklärt werden.
Wir sprechen uns unabhängig von einer lückenlosen Aufklärung
der Störfälle im AKW Krümmel dafür aus, dass der Atomreaktor nicht wieder ans
Netz genommen wird.
Wir stärken den Landrat, sich bei der Niedersächsischen und
Schleswig-Holsteiner Landesregierung und den in der Region gewählten Landtags-
und Bundestagsabgeordneten für eine solche Maßnahme einzusetzen.“
Beschlussvorschlag
der FDP-Kreistagsfraktion:
„Die menschlichen und technischen Pannen im Kernkraftwerk
Krümmel haben mittlerweile ein alarmierendes Ausmaß erreicht. Der Kreistag
richtet eine Resolution an den Niedersächsischen Landtag und den Deutschen
Bundestag, für äußerste Klarheit und Sicherheit im Zusammenhang mit dem
Kernkraftwerk Krümmel zu sorgen.
Die Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit des Betreibers
Vattenfall sollte schonungslos überprüft und bei negativem Befund auf einen
Betreiberwechsel hingewirkt werden. Desgleichen müssen der technische Zustand
und die Möglichkeiten der Anpassung an modernste Sicherheitsstandards
realistisch bewertet und bei negativem Befund die endgültige Schließung der
Anlage durchgesetzt werden.“
Ergänzender
Beschlussvorschlag der FDP-Kreistagsfraktion vom 31.08.2009:
„Der Kreistag Lüneburg fordert, die Gesetzgebung
dahingehend zu ergänzen, dass technische Vorfälle und Defizite an externen
Bauteilen, die Einfluss auf die Sicherheit haben (z.B. Transformatordefekte),
in die Meldepflicht aufgenommen werden.“
Beschlussvorschlag
von KTA Blume:
„ Der Kreistag möge in der o.g. Sitzung folgendem
Änderungsantrag zustimmen:
AKW
Krümmel allenfalls nach eingehender Sicherheitsüberprüfung wieder ans Netz
Der Kreistag fordert vor diesem Hintergrund mit allem Nachdruck
- Eine
kritische Überprüfung der Zuverlässigkeit des Betreibers Vattenfall sowie
der sicheren Gewährleistung der nach dem aktuellen Stand von Wissenschaft
und Technik erforderlichen Vorsorge gegen Schäden durch den Betrieb der
Anlage; verbleiben Zweifel, muss die atomrechtliche Genehmigung widerrufen
werden;
- Die
Freigabe der Wiederinbetriebnahme allenfalls dann, wenn nach menschlichem
Ermessen keine Sicherheitsrisiken gegeben sind,
- Die
Sicherung der Informationspflichten gegenüber dem Landkreis durch die
Aufnahme einer entsprechenden Nebenbestimmung in die atomrechtliche
Genehmigung.
In diesem Sinne möge sich der Landrat bei dem Sozialministerium
des Landes Schleswig-Holstein als der zuständigen Aufsichtsbehörde, dem mit
einem Weisungsrecht ausgestatteten Bundesumweltministerium und der
Niedersächsischen Landesregierung einsetzen.“
Sachverhalt
Begründung der Grünen-Kreistagsfraktion:
Siehe anliegender Antrag.
Begründung
der Grünen-Kreistagsfraktion und KTAe Kamp und Meyn:
Siehe anliegender Änderungsantrag.
Begründung
der FDP-Kreistagsfraktion:
Siehe anliegender Antrag.
Ergänzende
Begründung der FDP-Kreistagsfraktion vom 31.08.2009:
Siehe anliegender Ergänzungsantrg.
Begründung
von KTA Blume:
Siehe anliegender Änderungsantrag.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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