Beschlussvorlage - 2020/202
Grunddaten
- Betreff:
-
Gymnasium Oedeme, Anmeldeverfahren 2020/21
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- Bildung und Kultur
- Bearbeitung:
- Petra Lüdde
- Verantwortlich:
- Srugis, Freia
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Schulausschuss für allgemein- und berufsbildende Schulen
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Beratung
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29.06.2020
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Erledigt
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Kreisausschuss
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Beratung
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Erledigt
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Kreistag
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Entscheidung
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13.07.2020
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Sachverhalt
Sachlage:
Das Gymnasium Oedeme erfreut sich seit geraumer Zeit großer Beliebtheit. Zudem liegt es für den südwestlichen Bereich des Landkreises und der Hansestadt Lüneburg verkehrsgünstig.
In der Vergangenheit ist es daher häufig zur Überschreitung der 6-Zügigkeit gekommen, auf die das Raumprogramm des Gymnasiums Oedeme ausgelegt ist. Politisch wurde eine 7-Zügigkeit als vorübergehende und kurzfristige Lösung angesehen, so dass nur Schüler und Schülerinnen (SuS) herausgelost oder "wegberaten" werden mussten, wenn auch eine 7-Zügigkeit nicht zu halten war (Informationsvorlage 2015/065). Der Schulvorstand hatte sich zu diesem Zeitpunkt gegen eine 7-Zügigkeit ausgesprochen.
SJ 2011/2012 7 Züge
SJ 2012/2013 6 Züge
SJ 2013/2014 6 Züge
SJ 2014/2015 7 Züge
SJ 2015/2016 7 Züge
SJ 2016/2017 6 Züge
SJ 2017/2018 8 Züge
SJ 2018/2019 6 Züge
SJ 2019/2020 6 Züge
Zum Schuljahr 2017/2018 haben Eltern gegen eine Ablehnung der Aufnahme am Gymnasium Oedeme geklagt. Im Rahmen des einstweiligen Rechtsschutzverfahrens wurde das Losverfahren als fehlerhaft bemängelt; vergleiche hierzu die Vorlage 2018/001, welche als Anlage beigefügt ist. Die 5. Klasse ist dann achtzügig gestartet.
Daraufhin wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, der neben der Kreistagspolitik sowohl die Verwaltung des Landkreises als auch der Hansestadt und die (stellvertretenden) Vorsitzenden aus Stadt- und Kreiselternrat angehörten.
Im Rahmen dieser Arbeitsgruppe wurde herausgearbeitet, dass die Hansestadt die Übernahme der Schulträgerschaft für die Stadtteile Rettmer und Häcklingen beantragt, die Schulträgerschaft vom Stadtteil Oedeme sollte für die weiterführenden Schulen beim Landkreis verbleiben. Diese Aufteilung ist räumlich sinnvoll, weil Oedeme direkt an das Schulzentrum Oedeme grenzt und spiegelte auch den Elternwillen wieder. Der Stadtelternrat hatte zum damaligen Zeitpunkt eine Elternbefragung durchgeführt; der überwiegende Elternteil aus Rettmer und Häcklingen wünschte sich eine klare Zugehörigkeit zur Hansestadt Lüneburg. Die Oedemer Eltern wiederum wollten beim Landkreis verbleiben, um eine bevorangigte Aufnahme am Gymnasium Oedeme zu haben.
Für die Übernahme der Schulträgerschaft wurde der Hansestadt zugesagt, dass die Baukosten von rund 6,7 Mio € für je einen Zug an der Herderschule und am Johanneum durch den Landkreis getragen werden.
Kreisauschuss (22.01.2018) und Kreistag (26.02.2018) haben einstimmig mit Vorlage 2018/001 (Anlage 1) beschlossen, dass sofern die Hansestadt die Übernahme der Schulträgerschaft für Rettmer und Häcklingen beantragt, eine befürwortende Stellungnahme gegenüber der Landesschulbehörde abgegeben wird.
Anschließend wurde die Aufnahme am Gymnasium auf eine 6-Zügigkeit ab dem Schuljahr 2019/2020 begrenzt (Vorlage 2019/040, KT-Beschluss vom 04.03.2019 (einstimmig)).
Aktuelle Lage:
Im Rahmen des diesjährigen Anmeldeverfahrens haben sich 197 Schülerinnen und Schüler am Gymnasium Oedeme angemeldet. Hiervon 121 aus dem Landkreisgebiet und 70 Kinder aus der Hansestadt inkl. dem Stadtteil Oedeme sowie 3 Kinder von der Grundschule Montessori und 3 Kinder aus Zuzügen oder Grundschulen aus anderen Landkreisen.
Geschwisterkinder (sechs Kinder) aus dem Gebiet der Hansestadt wurden vorrangig aufgenommen und haben einen Platz erhalten, so dass letztlich 23 Kinder aus dem Gebiet der Hansestadt im Lostopf gelandet sind, von denen acht Kinder einen Platz erhalten haben:
Mittelfeld 3 Kinder im Lostopf 0 Kinder reingelost
Rettmer 11 Kinder 5 Kinder
Häcklingen 7 Kinder 3 Kinder
Weststadt 1 Kind 0 Kinder
Bockelsberg 1 Kind 0 Kinder.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich beispielsweise aus der Grundschule Häcklingen, die auch die Kinder aus Rettmer besuchen, nur vier für das Gymnasium Oedeme (dieses Jahr 21), aber 21 für die IGS Embsen (dieses Jahr 7) entschieden.
Zwei Kinder aus dem Landkreis Uelzen konnten im Vorwege herausgenommen werden, da der abgebende Landkreis keine Ausnahmegenehmigung für diese Kinder erteilt hat.
Die anderen Gymnasien auf dem Gebiet der Hansestadt wurden, wie folgt, angewählt:
Johanneum 145 Kinder (max 180 Plätze)
Wilhelm-Raabe-Schule 157 Kinder (max 150 Plätze)
Herderschule 124 Kinder (max 150 Plätze)
Anwahl der Gymnasien im übrigen Landkreis
Scharnebeck 103 Kinder (max 150 Plätze)
Bleckede 66 Kinder (max 90 Plätze)
Mögliche Schulplätze an einem Gymnasium insgesamt:
900 Plätze (810 ohne Bleckede)
Anmeldungen an Gymnasien insgesamt:
792 Anmeldungen, ohne Auswärtige (andere Landkreise) 765 Anmeldungen
Es stehen somit noch 135 Schulplätze an Gymnasien zur Verfügung (in Stadtnähe/im Stadtbereich 102). Jedem Kind, welches den Wunsch nach einem Gymnasialplatz auf dem Gebiet der Hansestadt hat, kann dieser Platz aktuell geboten werden.
Die Eltern der nicht angenommenen Schülerinnen und Schüler (SuS) beklagen sich nun massiv, weil die Schulleitung zu stark um die Kinder geworben hat und die Kinder nun guten Glaubens am Gymnasium Oedeme angemeldet wurden. Eine Aussage des Schulträgers wurde hierzu zu keiner Zeit abgeben, sondern lediglich der Sachhintergrund den Eltern mitgeteilt, dass eine Aufnahme dann möglich ist, wenn eine 6-Zügigkeit dieses hergibt. So steht es auch im als Anlage beigefügten Elternbrief.
Wunsch der genannten Eltern ist es nun, dass am Gymnasium Oedeme wieder eine 7-Zügigkeit im nächsten Schuljahr eingerichtet wird.
Raumsituation:
Die Raumsituation am Gymnasium Oedeme ist bereits seit geraumer Zeit beengt. Das Gymnasium nutzt zurzeit neben dem Hauptgebäude, ein 1997 errichtetes und 2009 erweitertes Nebengebäude, sanierte Räume der ehemaligen Hauptschule Oedeme am Standort Süd sowie Mobilklassen (Container) auf beiden Seiten des Oedemer Weges. Grundlage war ursprünglich ein 5-zügiges Gymnasium mit einem Abitur nach 12 Schuljahren (G8). Da das Gymnasium Oedeme stark nachgefragt ist, führte dies regelmäßig zu einer 7-Zügigkeit.
Durch die Wiedereinführung des Abiturs nach 13 Jahren (G9) und die Zielsetzung, das Gymnasium 6-zügg zu fahren, ergab sich das zurzeit in der Umsetzung befindliche Raumprogramm, wonach 17 allgemeine Unterrichtsräume, ein Fachunterrichtsraum Biologie, eine Sammlung Biologie, ein Fachunterrichtsraum Darstellendes Spiel, zwei Gruppen- und ein Oberstufenraum sowie eine Lehrerstation in der Förderschule An der Schaperdrift errichtet werden. Erste Räume werden zum nächsten Schuljahr bezugsfertig, der zweite Bauabschnitt kann aber erst nach Auslaufen der Förderschule in diesem Sommer begonnen werden.
Bis zum vollständigen Ausbau ist die Nutzung der Mobilklassen geplant, die allerdings zu einem großen Teil einen Sanierungsbedarf aufweisen und mit 10 bis 15 Jahren auch ihre Lebensdauer erreicht haben. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Eltern massiv über den Zustand der Container beschweren und für diese auch keine Ausstattung nach dem Digitalpakt vorgesehen sind bzw. hier für einen kurzen Zeitraum erhebliche Mittel aufgewendet werden müssten.
Diese mobilen Klassenräume befinden sich auf dem Schulhof der Oberschule, so dass die dortigen Schüler über einen sehr kleinen Pausenhof -gemessen an der Schülerzahl- verfügen.
Ein zusätzlicher Zug benötigt für weitere neun Jahre einen Raum, der sich nicht im Raumprogramm wiederfindet.
Aus Sicht des Schulleiters kann der zusätzliche Zug im vorhandenen Bestand untergebracht werden. Es werden keine zusätzlichen Räume benötigt.
Rechtslage:
Das Losverfahren wurde korrekt von der Schulleitung durchgeführt und Kinder, die im Rahmen der Schulträgerschaft der Hansestadt angehörig sind, wurden in den Lostopf gegeben. Wobei zunächst 9 Kinder für die freien Plätze "reingelost" und anschließend 15 Kinder für die Reihenfolge der Warteliste ausgelost wurden. Neben der Schulleitung haben dem Losverfahren eine Sekretärin der Schule und eine Mitarbeiterin des FD 55 beigewohnt.
Sollte der Landkreis bei seiner Haltung bleiben und keine erneute 7-Zügigkeit schaffen, so planen die Eltern, die vorgesprochen haben, ihre Kinder an der Wilhelm-Raabe-Schule anzumelden. Dies teilten die Eltern bereits mit, so dass dann dort zwischen den auswärtigen SuS, zu denen die Kinder aus der Fläche des Landkreises gehören, gelost werden müsste.
Dies wäre auch zulässig, da von dort noch keine Zusagen erteilt worden sind. Die dann ausgelosten SuS müssten sich dann an einem anderen Gymnasium anmelden. Betreffen könnte es Kinder aus
Adendorf (5), der SG Bardowick (6), Deutsch Evern (5), Kirchgellersen (1), Melbeck (5), Neetze (1), Wendisch Evern (2).
Die Fahrtdauer zu einzelnen Gymnasien beträgt maximal rund 30 Minuten, sowohl aus dem Gebiet der Hansestadt, wenn ein weiter entferntes Gymnasium ausgewählt wird, als auch aus den genannten Kommunen an ein anderes Gymnasium. Teilweise werden kürzere Fahrtdauern durch Wartezeiten kompensiert, so dass der SuS zur gleichen Zeit das Haus verlassen muss.
Mögliches Verfahren für zukünftige Anmeldeverfahren:
In einer ersten Anmeldewelle können sich die SuS nur bei Schulen ihres Schulträgers (mit Ausnahme der landkreisübergreifenden Regelungen mit den Landkreisen Harburg und Ludwigslust-Parchim) anmelden. Auf dieser Anmeldung wird ein gleichberechtigter oder ggfs. Zweitwunsch angegeben.
Nach Anmeldungen und erfolgtem Austausch zwischen den Schulleitungen, wie viel Plätze noch vergeben werden können oder ob eine Schule bereits aus- oder sogar überbucht sei, könnten sich die Eltern noch an eine andere Schule orientieren. Bestenfalls beraten die Schulleitungen der Grundschulen und Gymnasien bereits im Vorfeld "ihre" Eltern, welches Gymnasium räumlich vorgesehen ist. Alternativ könnten in der Besprechung mit den Schulleitungen auch verglichen werden, ob alle Erst- oder Zweitwünsche realisiert werden können, so dass eine erneute Anmeldung nicht notwendig ist.
Das Verfahren ist gemeinsam mit der Landesschulbehörde und der Hansestadt zu entwickeln. Die Verwaltung wird den Kontakt aufnehmen.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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78,1 kB
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524,8 kB
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