Hütte am Kronsberg braucht einen neuen Platz: Landrat Jens Böther im Gespräch vor Ort
Die bei der 72-Stunden-Aktion im Mai 2023 gebaute Hütte am Kronsberg kann dort nicht stehen bleiben, auch wenn viele Menschen aus Amelinghausen sich das wünschen - eine schwierige Situation für alle Beteiligten. Landrat Jens Böther war daher am 24. August 2023 gemeinsam mit Kreisrätin Sigrid Vossers und Mitarbeitenden der Unteren Naturschutzbehörde vor Ort. Dort trafen sich die Landkreis-Vertreter mit der Samtgemeinde Amelinghausen, der Gemeinde sowie Vertreterinnen der Landjugend, um die Lage zu erörtern:
"Bei dem Gespräch am Donnerstag vor Ort in der Heide war es mein Ziel, gemeinsam eine gute und für alle tragbare Lösung für den Umgang mit dem am Kronsberg errichteten Gebäude zu finden. Die Interessen des Natur- und Landschaftsschutzes und des Tourismus in Amelinghausen sollten miteinander verbunden werden. In mehr als 25 Jahren Tätigkeit in kommunaler Verantwortung habe ich immer gute Erfahrungen mit pragmatischen Lösungen gemacht. Das ist hier leider nicht gelungen. Der Samtgemeindebürgermeister schlägt stattdessen vor, den Rechtsweg zur Klärung zu nutzen.
Wo das Gebäude errichtet wurde - mitten in der Sichtachse auf den Kronsberg, in einem gesetzlich geschützten Biotop mit mehr als 30 seltenen Arten und Landschaftsschutzgebiet - kann es nicht stehen bleiben. Wir dürfen als Landkreis dafür keine Genehmigung erteilen, dafür gibt es keine Rechtsgrundlage. Wir haben alle Ausnahmemöglichkeiten geprüft, keine davon greift. Das bestätigt auch das Umweltministerium als übergeordnete Rechtsaufsicht. Dass das Gebäude dort nicht stehen bleiben darf, ist hart für alle Beteiligten vor Ort.
Mit dem Bau hat die Landjugend am Kronsberg eine großartige Gemeinschaftsleistung hingelegt - das ist für mich völlig unstrittig. Die Verantwortung dafür, dass die Landjugend einen wasserdichten Auftrag bekommt, hat selbstverständlich derjenige, der diesen Auftrag erteilt. Umso bedauerlicher finde ich es, dass die Verwaltung in Amelinghausen den Auftrag für die 72-Stunden-Aktion nicht mit dem Landkreis als Bauaufsicht und Untere Naturschutzbehörde abgeklärt hat, wie sonst üblich. Ich selbst habe in meiner Zeit als Bürgermeister der Stadt Bleckede zwei Projekte der 72-Stunden-Aktion begleiten dürfen. Wichtig war mir zuallererst, dass die Landjugend das machen darf, was ihr aufgetragen wird. Dieser Schritt hätte von den Verantwortlichen vor Ort bereits im Vorfeld gemacht werden müssen, und ich bin sicher, wir hätten gemeinsam die richtigen Dimensionen für eine Schutzhütte festgelegt und einen geeigneten Standort gefunden.
Mein Angebot an die Gemeinde Amelinghausen und die Landjugend steht: Wir suchen gemeinsam nach einer guten Verwendung für das Gebäude. Aus Sicht des Landkreises kann es am Kronsberg selbst wieder eine kleine Schutzhütte geben, etwa dort und so groß wie die alte Reetdach-Schutzhütte. Vielleicht finden wir auch einen weiteren Standort für eine weitere kleine Hütte. In der Zwischenzeit würde der Landkreis die Sache ruhen lassen und zunächst auf die Abrissverfügung verzichten. Kurz gesagt: Ich bevorzuge einen Weg, den alle Beteiligten gemeinsam gehen können und der sich dabei mit dem geltenden Recht im Einklang befindet. Vielleicht kann die Gemeinde da mitgehen. Wenn nicht, sind wir gezwungen, die Abrissverfügung auszusprechen.
Mir ist es wichtig, das Ehrenamt zu unterstützen - doch als Landrat und Chef der Kreisverwaltung bin ich auch an Recht und Gesetz gebunden. Deshalb können wir das Gebäude am Kronsberg nicht einfach stehen lassen, auch wenn viele Menschen in Amelinghausen sich das wünschen."
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