Vögelser Ortsschild wandert: Verkehrsbehörde setzt auf mehr Akzeptanz für Tempo 50
300 Meter machen den Unterschied: In Vögelsen wird ein Ortsschild versetzt, damit sich mehr Autofahrer an das Tempo-Limit im Ort halten. Zu diesem Entschluss kamen die Untere Verkehrsbehörde des Landkreises Lüneburg, Ortbürgermeisterin Silke Rogge, die Polizei und der kreiseigene Betrieb Straßenbau und -unterhaltung (SBU) bei einer gemeinsamen Begehung. So wie in Vögelsen überprüft der Landkreis bei allgemeinen Verkehrsschauen regelmäßig die Beschilderung. Denn: Der Verkehr verändert sich im Laufe der Zeit, zum Beispiel fahren mehr oder weniger Menschen mit Auto oder Rad. Am Ortseingang Vögelsen zeigen Geschwindigkeitsmessungen: Autofahrende sind auf der Bardowicker Straße oft zu schnell unterwegs. Katharina Holste-Gerstenkorn, beim Landkreis zuständig für die Verkehrsschauen, klärt auf: „Das ist ein typisches Verhalten: Das Ortseingangsschild steht zu weit außerhalb der Bebauung. Wenn ich mit dem Auto heranfahre und rechts und links keine Häuser sehe, nehme ich das Schild nicht unbedingt wahr.“ Und so fahren viele mit hoher Geschwindigkeit weiter – bis an die stark belebte Kreuzung in der Ortsmitte. Aus diesem Grund hatte die Gemeinde Vögelsen bereits vor Jahren eine Lampe und eine Geschwindigkeitsanzeige installiert.
Die Schilder sind schnell umgesetzt: Da es sich bei der Bardowicker Straße um die Kreisstraße 32 handelt, stellte der SBU am 1. Februar 2023 die Beschilderung um. Wo die Buchholzer Bahntrasse quert, gelten jetzt 60 Kilometer pro Stunde als Geschwindigkeitslimit, das Ortseingangsschild steht auf Höhe Brandkuhlenweg. „Ausgangspunkt war, dass die Autos zu schnell nach Vögelsen reinfahren und sich die Anwohnenden über den hohen Lärmpegel beschweren, der dadurch entsteht. Wir hatten konstruktive Gespräche vor Ort und haben eine gute gemeinsame Lösung gefunden“, sagt Silke Rogge. Die Gemeindevertretung war von Anfang an eingebunden. „Es gibt zusätzliche Schilder, die auf den Lärmschutz hinweisen. Dies ist insbesondere wichtig für die angrenzende Anwohnerschaft. Die Argumentation des Landkreises ist nachvollziehbar, zumal wir dann zusätzlich auf der rechtlich einwandfreien Seite sind.“ Denn, so Katharina Holste-Gerstenkorn: „Die Straßenverkehrsordnung sagt, dass eine Ortstafel nur dort stehen kann, wo auch erkennbar eine geschlossene Bebauung vorliegt. Das ist nicht nur rechtlich notwendig, wir sehen auch in der Praxis, dass die Schilder sonst nicht wirken.“
Um die Geschwindigkeit und damit den Lärm trotzdem schon ab der Bahntrasse zu reduzieren, stellt der SBU zusätzliche Tempo-60-Schilder auf. „Mit Hinweis auf den Lärmschutz“, ergänzt Silke Rogge. „Wenn wir den Sinn der Geschwindigkeitsbeschränkung erklären, halten sich die Leute auch eher daran.“
Eine Empfehlung gibt der Landkreis Lüneburg der Gemeinde noch mit auf den Weg: Wo Rad- und Fußweg die Bardowicker Straße kreuzen, sollten eine Bedarfsampel und Beleuchtung eingerichtet werden. „Das würde die Querung der Bahntrasse sicherer machen. Auch eine Querungshilfe ist im Gespräch“, ist Silke Rogge überzeugt. „Darüber berät die Gemeindepolitik für den Haushalt 2023.“
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