Grundwasser im Blick: Experteneinschätzung zu GRACE-Satellitendaten auf der Landkreis-Internetseite
Wird unser Grundwasser weniger? Wie entwickeln sich die Wasservorräte im Landkreis Lüneburg? Im März 2022 sorgte der ARD-Dokumentarfilm „Bis zum letzten Tropfen“ für große Aufmerksamkeit rund um das sensible Thema. Die Filmemacher hatten neue Satellitendaten aus dem GRACE-Projekt zutage gefördert, die auf sinkende Grundwasserstände im Landkreis Lüneburg hindeuten. Landrat Jens Böther bat daraufhin die Experten vom Gewässerkundlichen Landesdienst (GLD) in Niedersachsen um Bewertung der neuen Daten. Die Antwort liegt nun vor und ist für alle Interessierten öffentlich auf der Internetseite www.landkreis-lueneburg.de/GRACE nachzulesen.
Die lebensnotwendige Ressource Wasser für nachfolgende Generationen zu sichern, ist für den Landkreis Lüneburg eins der wichtigsten Zukunftsthemen: „Neue Informationen wie die GRACE-Daten müssen wir nutzen, das ist für mich gar keine Frage“, sagt Landrat Jens Böther, der selbst fast zehn Jahre dem Wasserbeschaffungsverband Elbmarsch vorstand. „Bevor wir als Landkreis neue Wasserentnahmen genehmigen, müssen wir die Folgen gut abwägen und dabei alle Erkenntnisse einfließen lassen.“ Daher hatte der Landkreis noch im März den GLD angeschrieben, um eine Einschätzung zu den GRACE-Daten zu erhalten.
Die Experten vom Gewässerkundlichen Landesdienst bestätigen, dass die Wassermengen in der Region rund um den Landkreis Lüneburg in den vergangenen 20 Jahren zurückgegangen sind – und zwar möglicherweise um 2,25 Milliarden Kubikmeter. Allerdings sind die GRACE-Daten, die aus Schwerefeld-Messungen per Satellit erhoben werden, nur für sehr große geografische Räume aussagekräftig. So heißt es in der Antwort: „Kleinskalierte Betrachtungen, z.B. auf Landkreis- oder Gemeindeebene oder auf der Ebene von Grundwasserkörpern, sind dagegen nicht mehr sinnvoll durchführbar.“ Für einzelne Genehmigungsverfahren sollen die Behörden daher besser auf das Netz an Grundwasser-Messstellen zurückgreifen, das die Entwicklung vor Ort sehr engmaschig ablesen lässt. Auch diese Messdaten deuten insgesamt auf einen Rückgang des Grundwassers im Landkreis Lüneburg seit 2003 hin – allerdings mit erheblichen Wasserstand-Schwankungen von bis zu 50 Zentimetern im Laufe eines Jahres.
Der Klimawandel mit längere Trockenzeiten und häufiger auftretendem Starkregen lässt den Landkreis Lüneburg aufmerksam bleiben beim Thema Wasser: „Als Untere Wasserbehörde behalten wir die Entwicklung sehr kritisch im Blick und halten uns stets auf dem neuesten Wissensstand“, betont Landrat Jens Böther. „Um unser Wasser zu schützen, sehe ich gleichzeitig uns alle gefragt: Jeder Nutzer, jede Nutzerin hat seinen bzw. ihren Wasserverbrauch ein Stück weit selbst in der Hand – ob im privaten Haushalt und Garten, in der Industrie oder in der Landwirtschaft.“ Ein sparsamer Umgang mit dem kostbaren Nass sei vernünftig und oft auch gut umsetzbar.
Sinnvolle Wege soll hier auch das Wassermanagement-Konzept aufzeigen, dass der Landkreis Lüneburg gemeinsam mit der Hansestadt Lüneburg und dem Beregnungsverband Elbe-Seitenkanal erstellen lässt. Mehr Informationen zu den Aktivitäten des Landkreises rund um das Thema Grundwasser unter www.landkreis-lueneburg.de/grundwasser.
Alle Informationen auf einen Blick
Hier wird Ihnen weitergeholfen
Die neuesten Pressemitteilungen
Melden Sie sich zu unserem Newsletter an
Allgemeine Kontaktmöglichkeiten
Persönlich
Infothek
Am Grallwall 4, Gebäude 4
(gegenüber Parkpalette Am Rathaus)
21335 Lüneburg
Mo-Do
Fr
08:00 Uhr bis 17:00 Uhr
08:00 Uhr bis 17:00 Uhr