Bürgerbeteiligung an Windkraftanlagen: Beim Runden Tisch Klimaneutralität drehte sich alles um Erneuerbare Energien
Ob E-Autos auf den Straßen, Wärmepumpen vor dem Haus oder Elektrogeräte in der Küche – unser Stromverbrauch steigt stetig. Um weg von fossilen Energieträgern wie Kohle oder Gas zu kommen, müssen auch im Landkreis Lüneburg die Erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden. Windenergie spielt dabei eine zentrale Rolle. Denn eine Windkraftanlage allein kann je nach Größe bis zu 3.500 Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Wie können nicht nur Investoren, sondern auch Bürgerinnen und Bürger vom Ausbau der Windenergie profitieren? Darum drehte es sich beim Runden Tisch Klimaneutralität des Landkreises Lüneburg am 14. September 2023.
Dr. Lars Holstenkamp von der Universität Lüneburg stellte verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten vom Bürgerstrom bis hin zur Gründung eigener Gesellschaften vor. Auch der gesetzliche Rahmen war Inhalt seines Vortrags. „Laut niedersächsischem Gesetzesentwurf sollen Investoren verpflichtet werden, die Kommunen und die Bürgerinnen und Bürgern aus der Umgebung zu beteiligen,“ führte Holstenkamp aus. „Wie diese Beteiligung genau geregelt wird, wird sich noch zeigen. Ich hoffe, dass der Gesetzgeber viele Beteiligungsformen ermöglicht, da die Voraussetzungen in jeder Region anders sind.“
Auch in einigen Kommunen des Landkreises Lüneburg wurden bereits verschiedene Formen der Beteiligung an Windparks umgesetzt. Ein Beispiel ist der Bürgerwindpark Bardowick. Samtgemeindebürgermeister Heiner Luhmann berichtete beim Runden Tisch: „Bardowick wollte nicht nur Flächen stellen, sondern auch mitgestalten.“ 2018 wurden acht Windräder im Nord-Westen von Bardowick errichtet. „Es war ein langer Weg, bis die Windräder standen, denn es mussten 106 Flächeneigentümer beteiligt werden“, so Luhmann. „Wir wollten auch den Einwohnerinnen und Einwohnern eine Möglichkeit zur Beteiligung geben. Daher haben wir zusammen mit der Sparkasse einen Sparbrief aufgesetzt. Das Interesse daran war so groß, dass wir nach zwei Wochen schon alle Sparbriefe vergeben hatten.“ An diesen Erfolg knüpft die Samtgemeinde an und plant einen weiteren Windpark in Mechtersen. Auch hier wird es wieder Beteiligungsmöglichkeiten für Interessierte geben.
Auch der Landkreis arbeitet daran, den Ausbau der Windenergie voranzubringen – immer mit Blick auf die Interessen von Mensch und Natur. Die Kreisverwaltung weist derzeit in der Neuauflage des Regionalen Raumordnungsprogramms neue Vorranggebiete für Windenergie aus. Laut aktueller Planung des Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz müssen 4 Prozent der Kreisfläche für die Stromerzeugung aus Windenergie vorgesehen werden. Das Interesse an Windkraft ist groß – sei es auf Seiten der Energiewirtschaft, der Flächeneigentümer oder von Privatinvestoren. „Wir möchten natürlich, dass sich auch möglichst viele Bürgerinnen und Bürger beteiligen können“, erläutert Janna Hoveida, Stabstellenleiterin für Klimaschutz, Kreisentwicklung und Wirtschaft. „Daher sind wir sehr froh, dass Kommunen wie Bardowick erste Erfahrungen in dem Bereich gemacht haben und beim Runden Tisch davon berichten. So konnten die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über Beteiligungsformate bei der Windenergie diskutieren und Anregungen für eigene Projekte mitnehmen.“
Mehr Informationen unter www.landkreis-lueneburg.de/klimaschutz
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