Leitstellenverbund: Rotenburg (Wümme) wird Standort der neuen gemeinsamen Regionalleitstelle
Seit 2006 arbeiten die Landkreise Rotenburg (Wümme), Harburg und Heidekreis im Rettungsdienst und Brandschutz in Form eines virtuellen Leitstellenverbundes zusammen, um Servicelevel und Ausfallsicherheit zu verbessern. Im Oktober 2024 beschlossen die drei Landkreise gemeinsam mit dem Landkreis Lüneburg die Gründung einer gemeinsamen integrierten Leitstelle des Rettungsdienstes und Brandschutzes als kommunale Anstalt des öffentlichen Rechts (Integrierte Regionalleitstelle Lüneburger Heide AöR). Für den Standort einer neuen, gemeinsamen integrierten Regionalleitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr wurde eine Standortanalyse erstellt. Das Ergebnis steht nun fest. Die neue Leitstelle wird in Rotenburg (Wümme) errichtet.
Bisher hat jeder der drei Landkreise eine eigene Einsatzleitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr. Diese arbeiten im virtuellen Leitstellenverbund bereits eng zusammen. Der Landkreis Lüneburg betreibt aktuell gemeinsam mit dem Land Niedersachsen die Kooperative Leitstelle Lüneburg. Am Standort der gemeinsamen neuen integrierten Regionalleitstelle in Rotenburg (Wümme) werden alle vier Landkreise künftig unter einem Dach zusammenarbeiten.
Für die Zukunft aufstellen
Ist das Konzept noch zeitgemäß und zukunftsfähig? Diese Frage stellten die Landkreise sich 2023 und gaben eine Gutachteranalyse zur Zukunft des Verbundes in Auftrag, auch mit Blick auf eine Zusammenarbeit des virtuellen Leitstellenverbunds mit dem Landkreis Lüneburg. Der Gutachter empfahl eine Intensivierung der Zusammenarbeit und die Gründung einer integrierten Regionalleitstelle aller vier Landkreise in einer eigenständigen Rechtsform.
Gründung integrierte Leitstelle
Die Empfehlung wurde 2024 umgesetzt. Alle vier Kreistage beschlossen die Gründung einer gemeinsamen integrierten Leitstelle des Rettungsdienstes und Brandschutzes als kommunale Anstalt des öffentlichen Rechts (Integrierte Regionalleitstelle Lüneburger Heide AöR). Sie wurde durch die gemeinsame Satzung am 18. Februar 2025 rechtskräftig.
Standortgutachten für gemeinsame Leitstelle
Um die Ressourcen wie Personal, Technik und Gebäude optimal zu nutzen, werden die bisherigen Leitstellen geschlossen und zu einer neuen Leitstelle in einem neuen Gebäude zusammengeführt.
Wo soll der Standort des neuen Gebäudes sein? Ein Standortgutachten, das im Mai 2025 in Auftrag gegeben wurde, sollte darüber entscheiden.
Kriterien für die Standortvergabe
Die Kriterien zur Standortwahl umfassten bestimmte Ausschlusskriterien, wie zum Beispiel die Mindestfläche, Hochwassergefahr, Nähe zu Störfallbetrieben oder kerntechnischen Anlagen. Konkret bewertet wurden die vorgeschlagenen Grundstücke anhand der Bewertungskriterien Standortsicherheit, wirtschaftliche Faktoren, Standortattraktivität und Realisierungszeit. Die Gewichtung der Kriterien wurde in einem Workshop mit allen vier Landkreisen abgestimmt.
Wo steht die neue Leitstelle?
Basierend auf den festgelegten Kriterien wurde aus den Vorschlägen der Landkreise der am besten geeignete Standort ermittelt. Im Ergebnis wurden die aufgestellten Kriterien und Gewichtungen am besten durch ein Grundstück in Rotenburg (Wümme) im Ortsteil Mulmshorn erfüllt. Der Gutachter empfahl daher auf Basis der erfolgten Nutzwertanalyse, dieses als zukünftigen Standort auszuwählen.
Am 21. November 2025 beschloss der Verwaltungsrat einstimmig, dem Gutachtervorschlag zu folgen und dieses Grundstück als Standort der neuen Regionalleitstelle festzulegen.
Was bedeutet das für unseren Landkreis?
Der gemeinsame Betrieb einer integrierten Regionalleitstelle ist ein wichtiger Baustein, um die Versorgung der Bevölkerung in Notfällen zukunftsfähig zu organisieren. Die Versorgungsqualität und Versorgungssicherheit können auf diese Weise perspektivisch weiter erhöht werden. Gleichzeitig wird die Aufgabenerfüllung effizienter gestaltet. Die Beschäftigten der Landkreise bekommen damit die Möglichkeit, an einen neuen und modernen Arbeitsplatz zu wechseln.
Dazu Jens Böther, Landrat des Landkreises Lüneburg: „Die Entscheidung für den künftigen Standort unserer integrierten Regionalleitstelle ist ein Meilenstein im Projekt. Wir haben jetzt Gewissheit, und können jetzt sehr viel konkreter in die Planungen einsteigen. Viele Fragestellungen zu den Themen Personal, Organisation, Technik und Raumkonzept stehen jetzt zur Bearbeitung an.“
Im nächsten Schritt wird mit den Planungen des Bauvorhabens begonnen. Planungen und Bauzeit bis zur Inbetriebnahme der neuen Regionalleitstelle werden mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
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