Dritter Pieks für mehr Schutz und Freiheit: Mobiles Impfteam auf dem SOS-Hof Bockum
(lk/ho) Bunte Herbstblätter rauschen im Wind, leichter Nieselregen, ein trüber Novembermorgen auf dem Land – und doch liegt Hoffnung in der Luft: Rund 170 Menschen – Bewohnerinnen und Bewohner mit Behinderung genauso wie Mitarbeitende – wurden vor wenigen Tagen auf dem SOS-Hof Bockum von einem Mobilen Impfteam des Landkreises Lüneburg geimpft. Für die meisten war es die dritte Impfung, der so genannte Booster, der das Immunsystem noch einmal wachrütteln und gegen das Coronavirus wappnen soll. Eingeladen hatte das Team zuvor Wolfgang Glauser, Einrichtungsleiter auf Hof Bockum.
Geimpft wird in einem Veranstaltungsraum mit viel Tageslicht, direkt neben dem Flügel sitzt das Team aus Ärzten und Personal des Arbeiter-Samariter-Bundes, der hier im Auftrag des Landkreises unterwegs ist. Bei den Impflingen ist heute auch der 28-jährige Florian wieder dabei. Er ist Autist, wohnt seit gut fünf Jahren auf Hof Bockum und lässt sich zum dritten Mal impfen: „Das Wichtigste ist: Ich möchte gesund bleiben und andere Menschen schützen. Dabei hilft die Impfung.“ Corona hatte den Hof-Bewohnerinnen und -Bewohnern viele Einschränkungen gebracht und ihren sonst so gut strukturierten Alltag heftig durcheinandergewirbelt. „Gemeinsam in der Hauswirtschaft arbeiten – das ging lange nicht, später nur mit Maske.“ Wie fast alle hier, hat Florian eigenständig und frei über seine Impfung entscheiden können. „Vielleicht möchte ich auch mal in die Stadt, auf eine Party oder Veranstaltung. Da ist es besser, sich impfen zu lassen.“
Das Corona-Virus hat der SOS-Hof bisher insgesamt gut überstanden, keine Bewohnerinnen und Bewohner sind daran erkrankt oder gar gestorben: „Ein funktionierendes Schutzkonzept und gutes Miteinander haben uns geholfen“, sagt Leiter Wolfgang Glauser. Ihm war es wichtig, dass auch Menschen mit Behinderung in ihren Einrichtungen möglichst schnell mit der dritten Impfung versorgt werden: „Im Frühjahr standen zuerst die Alten- und Pflegeheime im Fokus. Das war sicher richtig“, so der 51-Jährige. „Für unsere Leute auf dem Hof aber bedeutet Corona, dass ihr Leben massiv eingeengt wurde. Dabei sind Gemeinschaft, Struktur und Selbstbestimmung für sie von großer Bedeutung – die Impfung brachte wieder ein Stück Freiheit zurück.“ Umso glücklicher ist er, dass die Mannschaft an einem Strang zieht: „Wir haben hier eine Impfquote von weit über 90 Prozent.“
Auch Joschka Schiller, Koordinator der Mobilen Impfteams im Landkreis Lüneburg, zeigt sich zufrieden mit dem Tag: „Die Aktion ist vom Hof sehr gut organisiert. Die Leute kommen aus ihren Wohn- oder Arbeitseinheiten in kleinen Gruppen zur Impfung und haben alle Unterlagen dabei.“ Aktuell sind drei Mobile Impfteams im Landkreis Lüneburg unterwegs und impfen in stationären Einrichtungen, um vor allem alte und kranke Menschen vor dem Virus zu schützen. Zudem bieten die Teams regelmäßig öffentliche Termine an, mit denen noch mehr Menschen erreicht und die Hausarztpraxen entlastet werden sollen. In Kürze sollen zwei weitere Teams die Impfaktionen verstärken, der Kreis sucht zudem einen festen Standort mit Wetterschutz für wartende Patientinnen und Patienten.
Alle öffentlichen Impftermine im Landkreis Lüneburg sind aufgelistet auf der Corona-Themenseite corona.landkreis-lueneburg.de unter der Rubrik „Impfen“.
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