Reem Abo Issa, Palästinenserin aus Syrien, bringt Kulturen zusammen beim Integrationsbüro
Sie fühlt sich angekommen in Deutschland: Reem Abo Issa, 2013 mit drei Kindern aus Syrien geflohen, schließt nach rund einem Jahr ihr Jahrespraktikum im Bildungs- und Integrationsbüro (BIB) des Landkreises Lüneburg ab. Für sie ist es ein Schritt mehr zur beruflichen Selbständigkeit, denn ihr Studium und ihre Berufserfahrung werden in Deutschland nicht anerkannt. Jetzt studiert sie in Hamburg Soziale Arbeit, erweitert ihre Praxiserfahrung im BIB und arbeitet ehrenamtlich als Kulturmittlerin. „Ich fühle mich hier angekommen. Jetzt möchte ich Menschen, die sich in ähnlichen Situationen befinden, helfen“, sagt die 36-jährige entschlossen. AWO und Lebensraum Diakonie suchen weitere Kulturmittlerinnen und Kulturmittler, die sich für Menschen im Landkreis bei der Integration einsetzen möchten. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet unter www.awo-lueneburg.de und www.lebensraum-diakonie.de.
Die Palästinenserin hat in ihrer Heimat Syrien bereits ein Studium für arabische Literatur abgeschlossen und arbeitete dort als Lehrerin. In Deutschland startete sie mit ihren Kindern in ein neues Leben. Durch einen Zufall landete Reem Abo Issa im BIB. „Vor fünf Jahren lernte ich auf einer Veranstaltung die BIB-Leiterin Karin Kuntze kennen. Wir haben uns ausgetauscht und gleich gut verstanden. Sie ermutigte mich, ein Jahrespraktikum im BIB zu machen“, erzählt sie. Am 1. April 2022 startete Reem Abo Issa ihre Tätigkeit. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Durchführung von Veranstaltungen oder die Aufklärung an Flüchtlingsheimen. Ihr Ziel ist klar: „So vielen Menschen bei der Integration helfen wie möglich.“ Dafür engagiert sich die Mutter von drei Kindern zusätzlich als ehrenamtliche Kulturmittlerin für den Landkreis und hilft somit, sprachliche Barrieren zu überwinden. „Manchmal werde ich gefragt, wie ich das alles unter einen Hut bekomme“, erzählt Reem Abo Issa mit einem Schmunzeln. „Viel Fleiß und etwas Glück“, lautet ihr Geheimnis. Für ihre herausragenden Leistungen im Studium und ihr ehrenamtliches Engagement erhielt sie das Deutschlandstipendium. „Nach meinem Praktikum und dem Studium könnte ich mir vorstellen, weiterhin für das BIB zu arbeiten“, überlegt die junge Frau.
So wie Reem Abo Issa geht es auch weiteren Migrantinnen und Migranten in der Region. Ihre Freundin Zeitouny Alaa erlebte einst dasselbe Schicksal wie sie. Aus ihrer Heimat vertrieben, lernten sich die beiden in Lüneburg kennen. Auch sie studiert in Hamburg, allerdings Angewandte Informatik, und hilft ehrenamtlich als Kulturmittlerin. Sie bringt dabei Kindern an Wochenenden die deutsche Sprache und Grundbegriffe der Informatik bei und betreut die Schulhausaufgaben. „Manchmal kommen deutsche Familien auf uns zu und möchten Arabisch lernen. Auch da helfen wir gerne“, sagt Zeitouny Alaa mit einem Lächeln. Über das Bildungs- und Integrationsbüro des Landkreises Lüneburg können Interessierte sich jederzeit als Kulturmittlerinnen und Kulturmittler melden.
Hintergrund zum Bildungs- und Integrationsbüro
Das Bildungs- und Integrationsbüro, kurz BIB, informiert, berät und vernetzt regionale Bildungsakteure. In der Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe werden kommunale Integrationsaufgaben gebündelt und koordiniert. Dafür werden Netzwerke mit beteiligten Akteuren gepflegt sowie Kooperationen mit Trägern der Integrationsarbeit geschaffen.
Weitere Informationen zum Engagement als Kulturmittlerin und Kulturmittler gibt es im Internet unter www.awo-lueneburg.de und www.lebensraum-diakonie.de.
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