Elbbrücke bei Darchau: FFH-Verträglichkeitsprüfung zum Bauwerk geht voran
(lk) Für die Planung der Elbbrücke bei Darchau durch den Landkreis Lüneburg ist es ein weiterer Schritt: Umweltexperten bereiten momentan die FFH-Verträglichkeitsprüfung vor. Zuletzt überprüften sie, wie sich der Verkehr über die Brücke auf Vogelwelt und die Lebensräume im Umfeld auswirken. Dazu hatte Dipl.-Ing. Ute Johannes vom Planungsbüro EGL kürzlich (Dienstag, 29. November 2022) gute Nachrichten für den Betriebs- und Straßenbau-Ausschuss des Landkreises: Auch mit Brückenbetrieb bliebe der „Erhaltungszustand für Lebensraumtypen und Arten günstig“, könnten geschützte Tiere und Pflanzen in der Region an der Elbe weiterhin gut überleben.
Fischotter, Kiebitz, Moorfrosch, Steinbeißer und viele weitere Arten leben in den untersuchten Biotopen zwischen Darchau und Neu Darchau. Nach erster Einschätzung bliebe der Großteil der vorhandenen Lebensraumtypen erhalten und die Lebensbedingungen für die Arten im Umfeld erträglich, wenn dort Verkehr über die Brücke rollt. „Für die FFH-Verträglichkeitsprüfung standen jetzt die Auswirkungen von Verkehr und Lärm durch die Brücke im Vordergrund, im Fachjargon heißt das betriebsbedingte Wirkfaktoren“, erklärt Dipl.-Ing. Ute Johannes. Auf die Rastgebiete für Zugvögel wirkt sich die Brücke etwa auf rd.0,15 Prozent der Rastflächen des EU-Vogelschutzgebietes aus, so dass noch genügend Platz für Gastvögel wie Blässgans und Graugans bleibt. Der Kiebitz würde sich zum Brüten Reviere mit genügend Abstand zur Brücke suchen. „Die Auswirkungen wären nach jetzigem Stand nicht erheblich im Sinne des FFH-Rechts. Weitere Prüfschritte sind noch abzuwarten.“
So nimmt das Planungsbüro unter anderem in den Blick, wie Verkehr und vor allem Lärm von der Brücke sich auf die Vogelwelt und die FFH-Lebensräume im Umfeld auswirken. Dazu gehört zum Beispiel der FFH-Lebensraumtyp Auenwälder mit Erle, Esche und Weide, der Heimat für viele geschützte Arten bietet. Außerdem untersuchen sie, inwiefern die Bauarbeiten Tiere und Pflanzen in dem wertvollen Gebiet beeinflussen und wie Störungen möglichst gering gehalten werden können. „Bauzeiten und Bauwege können zum Beispiel so gelegt werden, dass möglichst wenig Schaden entsteht“, so die Expertin. Das erste Fazit stimmt optimistisch. Die nächste Sitzung des Ausschusses ist für Anfang Februar 2023 geplant.
Hintergrund:
Über viele Monate haben Umweltexperten aus Lüneburg Flora und Fauna rund um die geplante Trasse über den Fluss regelmäßig unter die Lupe genommen und mit mehr als 25 Mitarbeitenden die Arten akribisch dokumentiert. Die Untersuchungen sollen Antworten auf drei wichtige Fragen liefern: Wie wirkt sich das Bauwerk selbst auf die Natur vor Ort aus? Welche Auswirkungen zeigen sich im Betrieb, wenn Verkehr über die Brücke rollt? Und welchen Einfluss würde die Baustelle auf die dort lebenden Arten haben und wie könnte man diesen so gering wie möglich halten?
Mehr Informationen zum Projekt Elbbrücke gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/elbbruecke.
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