Mehr Engagement für das Theater Lüneburg: Landrat Jens Böther im Gespräch mit Kulturminister Thümler
Kommunale Theater in Niedersachsen ziehen an einem Strang
(lk/ho) Das Theater Lüneburg finanziert sich neben dem Ticketverkauf aus Zuschüssen vom Land Niedersachsen sowie von Landkreis und Hansestadt Lüneburg. Seit einigen Jahren zieht sich das Land allerdings aus seiner Verantwortung für kommunale Theater zurück. Beispielsweise übernimmt es bei Staatstheatern die Tarifsteigerungen, bei kommunalen Theatern jedoch seit 2020 nicht mehr. Das widerspricht dem Grundsatz „gleiches Geld für gleiche Arbeit“, das Land nimmt somit prekäre Arbeitsverhältnisse bei den kommunalen Theatern billigend in Kauf. In dieser Situation stecken auch die anderen kommunalen Theater in Göttingen, Osnabrück, Hildesheim, Celle und Wilhelmshaven. Am Dienstag (5. April 2022) traf sich Landrat Jens Böther gemeinsam mit Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt als Verhandlungsführerin und anderen kommunalen Vertretern erneut mit dem Land zu diesem Thema.
In einem Gespräch mit Kultusminister Björn Thümler machten die Kommunen ihre Ziele deutlich: „Wir fordern die Rückkehr zur Mitfinanzierung der Tarifsteigerungen des Theaterpersonals durch das Land, ein Investitionsförderprogramm, um dem Sanierungsbedarf zu begegnen, ein Sonderprogramm zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der Pandemie sowie die Anhebung des Sockelbetrags der Landesförderung um jährlich insgesamt 3 Millionen Euro für alle Theater und Orchester, um den entgangenen Landesanteil an den Tarifsteigerungen zu kompensieren.“
Im Gespräch signalisierte Kulturminister Thümler erstmals, dem Wunsch nach einer Aufstockung des Sockelbetrages und einer pauschalen jährlichen Steigerung der Landesförderung entgegenkommen zu wollen. Ausgehandelt werden müsse dies nach der Landtagswahl 2022. Darüber hinaus kündigte Thümler noch für 2022 ein Förderprogramm an, das kommunale Theater nach der Pandemie dabei unterstützt, den Spielbetrieb wiederaufzunehmen. Es solle einmalig mit 8 Million Euro ausgestattet werden. Landrat Jens Böther sieht das als ein gutes Zeichen. Er betont: „Jetzt gilt es, die Landtagsfraktionen im Wahlkampf daran zu messen, ob sie sich für eine auskömmliche Finanzierung der kommunalen Theater und Orchester nach der Wahl einsetzen. Das werden wir laut, kreativ und nachdrücklich tun.“
Die finanziellen Herausforderungen für die Theater steigen kontinuierlich, etwa im Bereich der Energie- und Materialkosten, vor allem aber beim Personal. Zudem belasten der Fachkräftemangel und die Auswirkungen der Pandemie Theater und Kommunen gleichermaßen. Darüber hinaus haben viele kommunale Theater im Land einen großen Bedarf an Sanierungs-, Energiespar- und Modernisierungsmaßnahmen, so auch Lüneburg. Dies können die Kommunen nicht allein bewältigen. Das Land müsse sich seiner Verantwortung stellen.
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