Regionales Raumordnungsprogramm richtet Region gut für die Zukunft aus
Der Landkreis Lüneburg richtet sich gut für die Zukunft aus: Dafür stellt der Landkreis Lüneburg in einem aufwendigen Prozess sein umfassendes Regionales Raumordnungsprogramm – kurz: RROP – neu auf. Der Landkreis nimmt damit steuernden Einfluss auf die Bevölkerungs-, Siedlungs-, Verkehrs-, Wirtschafts- und Landschaftsentwicklung im Kreisgebiet. Am 19. Dezember 2022 beriet der Kreisausschuss über den aktuellen Entwurf des RROP: Dieser wird jetzt die Basis der Öffentlichkeitsbeteiligung, die im ersten Quartal 2023 online starten soll. Bevor es losgeht, informiert der Landkreis Lüneburg rechtzeitig.
Was macht das RROP?
Das RROP steuert die zukünftigen Entwicklungen im Landkreis und nimmt dafür viele Kernbereiche des Landkreises unter die Lupe. Schwerpunkte sind unter anderem die Entwicklung der räumlichen Struktur des Landkreises, die Erhaltung und Entwicklung der Landschaft, der Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel, die Sicherung und Entwicklung landschaftsgebundener Erholung, die Sicherung der Daseinsvorsorge, die Steuerung raumbedeutsamer Windenergieanlagen, die Sicherung des Hochwasserschutzes, Wassermanagement und -versorgung, die Rohstoffsicherung und -gewinnung, die Sicherung von Mobilität, Verkehr und Logistik, die Rolle des Landkreises in der Metropolregion, die Entwicklung raumbezogener Konzepte für eine nachhaltige Land- und Forstwirtschaft und ihre Anpassung an die Erfordernisse von Strukturwandel und Klimaveränderung.
Das RROP nimmt als raumbezogenes und übergeordnetes Entwicklungskonzept sozusagen die Vogelperspektive ein: Wo befinden sich im Landkreis Rohstoffvorkommen, die für einen Abbau und damit für den Bau von Straßen oder Wohnungen gesichert werden sollen? Wo darf und soll großflächiger Einzelhandel angesiedelt werden, damit die Region ausreichend versorgt ist und unnötige Verkehre vermieden werden? Wo bestehen Versorgungslücke und wie können diese geschlossen werden? Wieviel Wohnungsneubau wird im Landkreis benötigt und wo sollen die Siedlungsschwerpunkte liegen? Mit diesen und mit vielen weiteren Fragen beschäftigt sich das RROP. Diese übergeordneten Ziele nehmen die Kommunen des Landkreises bei ihren konkreten städtebaulichen Entwicklungen wieder auf. Das RROP schützt den Landkreis darüber hinaus vor möglichen Fehlentwicklungen und liefert wichtige Informationen bei größeren überregionalen Bauprojekten wie Stromleitungen, Autobahnen und Bahnlinien.
Wie kam es zu dem jetzigen Entwurf?
Vorausgegangen sind detaillierte Gutachten von Experten zu Demografie, Einzelhandel, Rohstoffvorkommen und -bedarfen und Verkehr sowie zahlreiche Expertengespräche in der Region. Auch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Samt- und Einheitsgemeinden und Städte waren intensiv eingebunden. Die Ergebnisse flossen in den Entwurf des RROP ein. „Das RROP ist ein Plan für die Region. Daher haben wir die Kommunen und die einzelnen Fachleute bereits eng eingebunden und mitgenommen, als wir den Entwurf der Neuaufstellung erarbeitet haben“, erläutert Lena Schlag, die für die Regionalplanung verantwortlich ist. „Deren Vorstellungen, die Entwicklungsziele und die Fachexpertise sind in den Entwurf eingeflossen. Der Entwurf ist demzufolge ein fundiertes und facettenreiches Werk
Grundlage des RROP ist das Landes-Raumordnungsprogramm (LROP). „Auf regionaler Ebene sind die Vorgaben des LROP zu beachten und können nach Bedarf und Möglichkeit auf die speziellen Gegebenheiten bei uns vor Ort ausdifferenziert werden“, sagt Lena Schlag.
Wie geht es jetzt weiter?
Im ersten Quartal 2023 wird der 497 Seiten starke Entwurf inklusive Plankarte in die öffentliche Beteiligung gehen: Träger öffentlicher Belange, Verbände und Bürgerinnen und Bürger können Stellungnahmen zum Entwurf abgeben. Der Landkreis Lüneburg und der Fachausschuss für Raumordnung beraten die eingegangenen Stellungnahmen und prüfen, ob Änderungen im Entwurf vorgenommen werden müssen. Änderungen und Ergänzungen werden dann im Rahmen eines Erörterungstermins dargelegt. So entsteht über einen längeren Planungsprozess hinweg ein ausgewogenes RROP für den Landkreis, das die Entwicklungen der Region zukunftsweisend steuert. Nach Abschluss des Planungsprozesses und Beschluss durch den Kreistag wird das RROP dem Land Niedersachsen zur Genehmigung vorgelegt.
Hintergrund:
Einen Rahmen für die Entwicklung in den Orten des Landkreises bietet seit Jahrzehnten das Raumordnungsprogramm, das jetzt neu aufgestellt und damit aktualisiert wird. Seit 2017 beraten die Gemeinden der Region, viele Fachverbände, politische Gremien und Experten des Landkreises Lüneburg intensiv darüber, wie sie die Region künftig gestalten wollen. Mit dem RROP setzen die Fachleute im Landkreis die regionalen Prioritäten fest, die dann zukünftig auch bei überregionalen Planungen zu beachten sind.
Mehr Infos zum RROP gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/rrop
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