Karin Kuntze sagt „Auf Wiedersehen“: Leiterin des Bildungs- und Integrationsbüros geht in den Ruhestand
Mit Elan, Kommunikation und Durchsetzungskraft: Karin Kuntze ist im gesamten Landkreis als Netzwerkerin im Bereich Bildung und Integration bekannt. Sie hat das Bildungs- und Integrationsbüro (BIB) des Landkreises Lüneburg aufgebaut und Strukturen für eine nachhaltige Integrationsarbeit geschaffen. Jetzt, nach genau zehn Jahren, geht Karin Kuntze in den Ruhestand und hinterlässt ein aktives Netzwerk. Bildung und Teilhabe für alle, insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund, und eine Kommunikation, die auf verschiedene Bedürfnisse abgestimmt ist, standen in den vergangenen Jahren im Vordergrund ihrer Arbeit. Auch ihren Ruhestand wird sie bewegt gestalten: Sie und ihr Ehemann ziehen in die Nähe ihrer Tochter, die mit ihrer Familie in Namibia lebt. Dort wird sich Karin Kuntze für kulturellen Austausch und die kulturelle Annäherung zwischen Namibia und Deutschland einsetzen.
„Karin Kuntze baute ab 2013 das Bildungs- und Integrationsbüro im Landkreis professionell auf“, erinnert Yvonne Hobro, Fachbereichsleiterin Soziales im Landkreis Lüneburg. Zuvor war diese Initiative ehrenamtlich gestartet. Karin Kuntze: „Ich war selbständig mit Interkulturellen Trainings und habe Menschen auf eine Tätigkeit im Ausland vorbereitet. Und in meiner Heimatgemeinde war ich in der Jugendarbeit aktiv. Dann habe ich die Stellenanzeige für das BIB gelesen und gedacht: ‚Das ist etwas für mich.‘ Ich konnte sofort durchstarten: Gleich im ersten Jahr habe ich eine große Bildungskonferenz organisiert, in der es unter anderem darum ging, wie wir mögliche Abbrüche von Berufsausbildungen verhindern.“ Es folgten viele Projekte, Basisarbeit in Gremien und ausdauernde Netzwerkarbeit. Die Nachdrücklichkeit, mit der Karin Kuntze die Arbeit des BIB vertrat, zeigt ihre Erfolge: Die Akteure im Landkreis kennen sich – Schulen und Ausbildungseinrichtungen, Arbeitgeber und Kultureinrichtungen, unterstützende Ämter und ehrenamtliche Organisationen – und haben einen „kurzen Draht“ zueinander. „Das ist ganz maßgeblich Ihr Erfolg. Ich bedanke mich vielmals, dass Sie sich über die Maße engagiert für die Menschen in der Region eingesetzt haben – für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund“, würdigt Yvonne Hobro. Auch haben sich viele Gemeinschaftsaktionen verstetigt, bringen sich Menschen unterschiedlichster Herkunft aktiv im Integrationsbeirat ein und ist das BIB, mittlerweile zu einem kleinen Team angewachsen, heute ein fester Baustein in der Bildungslandschaft.
Meilensteine und Höhepunkte in den vergangenen zehn Jahren gibt es viele. Als Leitspruch über allen Aktivitäten steht „Der Mensch im Mittelpunkt“: Blickpunkt Bildung, Kooperationen mit Kriminalpräventionsrat, VHS und Museum Lüneburg, Empowerment-Workshops für Jugendliche, regelmäßige Mitmach-Konzerte unter anderem mit der Musikschule, Workshops für Kinder mit und ohne Migrationserfahrung mit dem Theater Lüneburg, besondere Ausstellungen für Jugendliche und Erwachsene zu Themen wie Rechtsextremismus, Ankommen in Deutschland und – mit Start im März 2023 – zu der Klimaveränderung in anderen Regionen der Welt.
Häufig war das BIB auch Vorreiter: Als erste Organisation in Niedersachsen führte sie einen interkulturellen Ausbildungskurs für Jugendliche durch, die Gruppenleitungen wurden und seitdem andere Menschen kultursensibel begleiten. Das BIB etablierte das Antidiskriminierungsnetzwerk mit haupt- und ehrenamtlichen Mitgliedern, das sich gegen Diskriminierung verschiedener Personengruppen engagiert, und als Leuchtturmprojekt im Land anerkannt ist. Die starke Migrationsbewegung 2015 sieht Karin Kuntze rückblickend als Herausforderung, die die Gemeinden im Landkreis vorangebracht hat: „Wir haben neue Strukturen geschaffen, das war ein großes Lernfeld für alle. Aber jetzt sind die Strukturen vor Ort etabliert.“
Yvonne Hobro sagt anerkennend: „Sie haben als Vorantreiberin mit ihren guten Ideen und ihrer Energie vieles möglich gemacht. Wir können unsere weitere Arbeit auf dem starken Fundament aufbauen.“ Karin Kuntze verabschiedet sich mit dem südafrikanischen Begriff „Ubuntu“, der eine umfassende Lebenseinstellung umfasst: „Der Mensch ist nur Mensch durch Menschen und ist für Menschen da.“
Mehr Informationen und Kontakt zum Bildungs- und Integrationsbüro gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/bib.
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