Teilnehmende der Aktion „Schwalben willkommen“ ausgezeichnet
(lk/la) Sie haben sich in diesem Jahr besonders gastfreundlich gezeigt: Bei der Aktion „Schwalben willkommen“ haben mehr als hundert Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Lüneburg über den Sommer Mehl-, Ufer- und Rauchschwalben einen Nistplatz am eigenen Haus geboten. Gestern Abend (Dienstag, 2. November 2021) zeichnete Landrat Jens Böther die Teilnehmenden für dieses Engagement aus. Bei einem Empfang in der Ritterakademie lobte der Verwaltungschef den vorbildlichen Einsatz für den Artenschutz und überreichte den Vogelfreundinnen und -freunden die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus 2021“.
In diesem Jahr hat die Kreisverwaltung die Aktion „Schwalben willkommen“ bereits zum 14. Mal organisiert. Ziel ist es seit jeher, den Erhalt der bedrohten Vögel zu sichern. Dass die Schwalben in Gefahr sind, hat verschiedene Gründe. Neben wechselnden Umwelteinflüssen und natürlichen Fressfeinden sind besonders die neuen Bauweisen von Häuserfassaden für die Vögel ein Problem. An den glatten Wänden können sie ihre Nester nur schwer befestigen. Zudem werden natürliche Bodenflächen immer häufiger versiegelt. Dort finden die Schwalben normalerweise lehmiges Material, welches sie dringend für den Nestbau benötigen.
Auf dem Hof von Familie Nienau aus Wennekath sind zum Glück genug Lehmpfützen vorhanden. Vater Frederik, Mutter Alexandra, die 8-jährige Theresa und der 5-jährige Johann haben sich schon häufig an der Nistplatzaktion vom Landkreis Lüneburg beteiligt. 2012 hatten die beiden Eltern aus der Zeitung davon erfahren. Seitdem waren sie Jahr für Jahr dabei – und das aus gutem Grund, denn in jedem Sommer bekommt die vierköpfige Familie für einige Monate zwitschernden Zuwachs. „Wir hatten in diesem Jahr mehr als einhundert Schwalbennester auf dem Hof, das ist echt der Wahnsinn“, sagt Frederik Nienau lachend. „In schlechten Jahren waren es trotzdem immer mindestens 80“, erklärt seine Frau. Stören tun die Vögel sie nicht, die es sich besonders gerne am ehemaligen Bullenstall gemütlich machen. „Die Schwalben waren schon immer da“, erklärt der Landwirt. „In dem Stall leben schon lange keine Nutztiere mehr, die Schwalben sind aber immer geblieben.“
In der warmen Jahreszeit sitzt die Familie häufig auf der Terrasse beim Kaffee trinken zusammen und beobachtet die Tiere. „Wir können dann richtig sehen, wie sie aus den Pfützen das Baumaterial für die Nester holen“, berichtet Alexandra Nienau. Ihr Mann ist besonders von Geschwindigkeit und Navigation der gefiederten Gäste begeistert. „Die Schwalben sind solche Flugkünstler, das ist unglaublich“, sagt Frederik Nienau. „Unsere Kinder fahren manchmal mit dem Fahrrad über den Hof. Man glaubt es kaum, aber es gab noch nie eine Kollision mit den Schwalben.“ „Nur fast“, ergänzt Alexandra Nienau und schmunzelt.
Bei der Veranstaltung in der Ritterakademie war Familie Nienau selbstverständlich auch vor Ort. Nachdem der Landkreis Lüneburg den Empfang im letzten Jahr noch absagen musste, haben sich dieses Mal wieder mehr als 70 Menschen unter Einhaltung der 2G-Regel in der Halle eingefunden. Sie alle haben eine Gemeinsamkeit: An ihrem Haus oder Hof haben die Schwalben über die Sommermonate eine temporäre Heimat gefunden. „Sie waren hervorragende Gastgeberinnen und Gastgeber für Ihre gefiederten Freunde, die einmal im Jahr für eine geraume Zeit zu Besuch kommen“, lobte Landrat Jens Böther. Zuvor hatten die Teilnehmenden über die Internetseite des Landkreises die Standorte der Nester angegeben und Fotos der Gelege sowie der Tiere und ihrer Jungen hochgeladen. „Es gibt viele Menschen im Landkreis Lüneburg, die sich aktiv für den Artenschutz von Flora und Fauna einsetzen, Menschen und die Natur unserer Welt bewahren möchten“, betonte der Verwaltungschef. „Sie alle gehören zu dieser Gruppe. Vielen Dank dafür.“
Informationen zu der Aktion gibt es auch unter www.landkreis-lueneburg.de/schwalbe
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