Wechsel beim Theater Lüneburg: Hajo Fouquet gibt die künstlerische Leitung zur Spielzeit 2024/25 ab
(lk) Das Theater Lüneburg trägt seine Handschrift: Seit der Spielzeit 2010/11 hat Hajo Fouquet als Intendant das Drei-Sparten-Haus künstlerisch geprägt und die Bühne mit durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie geführt. Zum Ende der Spielzeit 2023/2024 gibt der künstlerische Leiter nunmehr seine Aufgaben auf eigenen Wunsch ab und geht in den verdienten Ruhestand. Heute Vormittag (31. März 2023) informierte Hajo Fouquet gemeinsam mit der kaufmännischen Geschäftsführerin Raphaela Weeke seine Mitarbeitenden in einer Versammlung im Theater über seine Entscheidung. Über seine Nachfolge werden sich Landkreis Lüneburg und Hansestadt Lüneburg als die beiden Gesellschafter in ihren Gremien zeitnah abstimmen.
„Seit 2010 hatte ich die Möglichkeit, die Geschicke des Theaters maßgeblich mitzubestimmen – das war mir eine Ehre und eine große Freude“, sagt Hajo Fouquet. „Bis zur Corona-Pandemie ist es uns gemeinsam gelungen, das künstlerische Niveau und die Zuschauerzahlen stetig weiterzuentwickeln, es gab beinahe eine Theater-Euphorie in Lüneburg.“ Die aktuelle finanzielle Lage stelle das Haus vor große Herausforderungen: „Die Fragen, die sich daraus ergeben, werde ich mit meiner Liebe zu diesem Theater sowie meiner Kenntnis und Erfahrung im Dialog mit unseren Trägern und dem externen Beratungsunternehmen begleiten. Die kommende Spielzeit 2023/24 wird entscheidend, bis Ende 2023 brauchen wir einen neuen Vertrag mit dem Land. Mein Wunsch: Das Theater Lüneburg unverändert hinterlassen zu dürfen.“ Danach sei es Zeit, die Bühne in neue Hände zu geben: „2024 werde ich 68 Jahre alt – ein gutes Alter für einen neuen Lebensabschnitt“, so Fouquet. An seine potenziellen Nachfolger hat er eine wichtige Botschaft: „Egal wer es wird – seien Sie sicher, die Übergabe wird konstruktiv, wohlwollend und offen sein. Ich bin bereit, jede gewünschte Unterstützung zu geben.“ Die Verantwortlichen für das Theater hätten viel bewegt in den letzten Jahren, so sein Fazit. Nun komme der Moment, die Möglichkeit zu eröffnen, neue Wege zu gehen und neu zu denken.
„Hajo Fouquet habe ich als kompetenten und leidenschaftlichen Kämpfer für das Theater Lüneburg kennengelernt“, sagt Landrat Jens Böther. „Seine Expertise weiß ich sehr zu schätzen. Die Zusammenarbeit mit ihm und Raphaela Weeke ist vertrauensvoll und konstruktiv – und das wird ganz bestimmt bis zu seinem Ausscheiden im Sommer 2024 auch so bleiben.“ Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch ergänzt: „Ich schätze Hajo Fouquet sehr dafür, wie er das Theater als Kultur- und Bildungsleuchtturm für die Region gestaltet hat. Wir werden uns als Gesellschafter dafür einsetzen, dass das Haus in seinem Sinne weitergeführt wird. Die Kreativität und Beherztheit, die die bisherige Führung auszeichnet, wollen wir uns auch künftig erhalten.“
Gremien beraten nun über Nachfolge
„Als Vorsitzender des Aufsichtsrates und begeisterter Theater-Gänger bedaure ich den Schritt von Hajo Fouquet sehr. Es ist nun der Auftrag der Aufsichtsratsmitglieder und mir, zügig einen Vorschlag für eine Nachfolge zu erarbeiten“, ist sich Ingo Götz als Sprecher des Aufsichtsgremiums der anstehenden Herausforderung bewusst. Der Zeitplan für eine Nachfolge-Regelung von Hajo Fouquet ist eng getaktet, denn die Gesellschafter wollen schnell Planungssicherheit schaffen: Der Aufsichtsrat des Theaters Lüneburg tagt in einer Sondersitzung am 14. April 2023 und wird über das weitere Verfahren zur Nachbesetzung beraten. „Danach können wir vielleicht schon sagen, wie es bei der Besetzung dieser für das Theater so wichtigen Funktion weitergeht und die Gremien der Gesellschafter einbinden“, kündigt Landrat Jens Böther an.
„Wir wollen das Theater Lüneburg in den kommenden Monaten und Jahren auch finanziell wieder auf feste Füße stellen“, sind sich Landrat Jens Böther und Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch einig. „Hajo Fouquet hat mit seiner tollen Arbeit eine gute Grundlage geschaffen und das Theater als feste Instanz beim Lüneburger Publikum etabliert.“ Mit seiner Nachfolge und der kaufmännischen Geschäftsführerin Raphaela Weeke müssen neue Wege für die wichtige Kultureinrichtung gefunden werden. Aktuell arbeitet eine externe Beratungsgesellschaft an Vorschlägen, die dann nach den Sommerferien als Grundlage für die weiteren Beratungen in den Gremien dienen werden.
Aktuelle Spielzeit am Theater
Für das Publikum geht es währenddessen am Theater Lüneburg wie gewohnt weiter: Nach der kurzen Osterpause stehen die Produktion „Sturm“, die Oper „Lulu“, das Schauspiel „Wolf“, das Schauspiel „Die schmutzigen Hände“ und die Rockoper „Jesus Christ Superstar“ auf dem Spielplan. Mehr dazu unter www.theater-lueneburg.de.
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